Sechs von Neun sind durch. Voilà: Hier sind die Teams, die an der Kreuzstraße auch am Samstag um drei Endrundenplätze kämpfen: Allen voran der das Hallenspiel umwerfend stark beherrschende FC Brünninghausen, die technisch überzeugend und souveräne Bezirksliga-Mannschaft von Eving Selimiye Spor und der sich mühende Titelverteidiger BSV Schüren gewannen die Gruppen. Im Schlepptau durch sind die innerhalb einer Woche etwas gealterten jungen Wilden des Kirchhörder SC, die Dortmunder Löwen und die Fanchampions des TuS Kruckel.
Ehre, wem Ehre gebührt: „Ich weiß nach einem 6:0 und 7:0 ohne Gegentore nicht, was wir verbessern können. Perfektion ist so ein endgültiger Begriff. Wir haben einfach stark gespielt“, resümierte FCB-Hallencoach Reza Hassani, der nach den Vertragsverlängerungen der etatmäßigen Coaches Rafik Halim und Florian Gondrum nun auch wohl in der Endrunde eine Woche länger mal Chef sein darf.
Der FCB war das absolute Maß aller Dinge. Wunderschön spielte er seine Tore heraus. Es wirkte tatsächlich wie aus dem Lehrbuch. Mit einem 6:0 machte der FCB den TuS Holzen Sommerberg zum Statisten, mit einem 7:0 den Bezirksligisten Dortmunder Löwen.
Die Entscheidung um den zweiten Platz fiel im Stimmungs-Highlight des Tages. Zauberten die Brünninghauser auf dem Platz, sorgten Löwen- und Holzenfans für eine Wahnsinns-Atmosphäre. Am Ende feierten die Löwen ein 4:1. Der TuS spielte lange in Unterzahl. In der Schlussphase musste sogar auch noch Trainer Arne Werner auf die Tribüne: „Ich habe dem Gegenspieler den Ball vor die Brust gedrückt. Ob das Rot ist?“, fragte sich nicht nur der Holzen-Coach.
Kirchhörder SC überzeugt
Der zweite Westfalenligist, Titelverteidiger BSV Schüren, gewann zwar die erste Gruppe mit zwei Landesligisten. Den besten Eindruck in dieser Gruppe aber hatte der schon in der Vorrunde überzeugende KSC mit den neu im Hallen-Kader stehenden Routiniers Mo Yarhdi und Kemal Avci. Beim 2:2 im ersten Spiel hatte der KSC gegen Schüren zunächst mit einem 2:0 die Nase vorn, kassierte aber noch zwei Gegentore, was dazu führte, dass der jeweilige Vergleich gegen Brackel entscheiden musste. „Wir machen uns das Leben selbst schwer“, fand KSC-Routinier Alex Voss: „Ich bin der Vater der Kompanie und hebe den Schnitt an. Aber gerade ich hätte noch mehr Treffer machen können.“ Immerhin das 2:0 gegen Schüren und das wichtige 3:1 (Endstand 3:2) gegen Brackel war ihm geglückt. Am Fazit änderte das nichts: „Bislang spielen wir schon ein gutes Turnier.“
Dann die Fanmeister aus Kruckel, die tatsächlich im erwähnten Löwen/Holzen-Spiel getoppt wurden. Es bedurfte aber zwei Fangruppen, um den TuS in den zweiten Tag singenden Angang auf der Dezibelskala zu übertrumpfen.
Diese Gruppe, und daran ließ Eving Selimiye Spor nur wenig Zweifel, sollte auch an den Favoriten gehen – nicht so klar wie beim FCB, klarer aber als Schüren. Nur Trainer Paul Helfer stimmte nicht in die türkischen Feiergesänge ein: „Uns fehlte hier die Leichtigkeit“, monierte er. „Die Gegner werden stärker. Das macht uns wohl doch etwas zu schaffen.“ Das 4:1 gegen den SC Husen-Kurl war allerdings durchaus souverän. Eving spielte die Angriffe gut aus.
TuS Kruckel auf Augenhöhe
Der TuS Kruckel war im zweiten Spiel aber auf Augenhöhe. Wenn der Kruckeler Herbst kommt, fallen Tore. Zweimal traf Kruckels Bester beim 4:1 gegen Husen. Gegen Selimiye Spor brachte er mit dem 1:2 noch richtig Spannung rein. Es sollte nicht reichen, änderte aber nichts mehr an der feuchtfröhlichen Stimmung: „Hurra, das ganze Dorf ist da“, hieß es immer wieder.
Und das Dorf kommt wieder. Mit Feuerwerk vor der Halle und ein paar Bierchen in einer Hombrucher Kneipe ließen es dich die Rot-Weißen gut gehen. „Und wir haben hinterher sogar die Halle gefegt“ stellte ein Kruckeler Fan klar.
In der Gruppe 1 treffen am Samstag der BSV Schüren, Eving und die Löwen aufeinander. In der Gruppe 2 der FC Brünninghausen, der Kirchhörder SC und Kruckel.
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