Amateurfussball
Hallenstadtmeisterschaft
Hallenstadtmeisterschaft-Endrunde steht an
Zwölf Spieler, die den Unterschied machen können
Die Endrunde der Hallenstadtmeisterschaft steht kurz bevor. Wir haben zwölf Spieler herausgepickt, die entscheidend sein können für den Titelgewinn.
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Muhammed Acil: Wer in der Halle bestehen will, braucht einen richtig guten Torwart. Dass Muhammed Acil so einer ist, muss er niemandem mehr beweisen. Drei von vier HSM-Finals hat er gewonnen, wurde schon zwei Mal zum besten Schlussmann des Turniers gewählt. Das alles macht Acil aber nicht weniger hungrig. Gerade durch seinen Wechsel will er nun auch im Schüren-Trikot zeigen, dass er nichts verlernt hat. Gleichzeitig hat er auf Anhieb eine Führungsrolle übernommen und seine Erfahrung hilft den jungen Schürenern. Hallenstadtmeister wird nur ein Team mit starkem Rückhalt – den hat der BSV ohne Zweifel.
© Stephan Schuetze
Eron Morina: Der 21-Jährige stieg erst zur Zwischenrunde ein, lieferte an beiden Tagen aber komplett ab. Der Aplerbecker schoss insgesamt zehn Tore und war maßgeblich daran beteiligt, dass der Oberligist – anders als im Vorjahr – den Einzug in die Helmut-Körnig-Halle feierte. Richtig Spaß bereitete Morina aber insbesondere wegen seiner Spielweise. Der Aplerbecker hat ein rasantes Tempo im Dribbling, scheut nicht davor zurück, es auch mal mit zwei Gegenspielern aufzunehmen und ist frech im Abschluss. Er ist Straßenfußballer – und deshalb ein Unterschiedsspieler in der Halle.
© Stephan Schuetze
Bernad Gllogjani: Türkspor Dortmund hat zweifellos eine ganze Reihe richtig starker Hallen-Zocker – nicht zuletzt die vielen Akteure in der Baller League. Wer in der Zwischenrunde der Stadtmeisterschaft richtig abgeliefert hat, ist Bernad Gllogjani. Ihn hatten im Vorhinein sicherlich nicht alle auf dem Zettel, der Offensivspieler aber macht einen fantastischen Eindruck: Körperlich ist er extrem robust, schiebt sich gerne geschickt zwischen Ball und Gegner und ist so unheimlich schwer zu verteidigen. Hinzukommt, dass er einen strammen Abschluss und gleichzeitig eine feine Technik hat. Gllogjani ist eine Wucht in der Halle.
© Stephan Schuetze
Abdellah Mohammed: Der SV Brackel mag zwar dank der zwei gehaltenen Achtmeter von Fabian Leppert im Überkreuzspiel gegen die Dortmunder Löwen in die Endrunde eingezogen sein. Den Unterschied beim SVB hat bislang insgesamt aber Abdellah Mohammed gemacht. Der Ball scheint ihm am Fuß zu kleben, seine Dribblings auf engstem Raum sind unwiderstehlich. Dabei glänzte Mohammed in der Zwischenrunde vor allem als Vorbereiter oder Schütze des vorletzten Passes, die häufig vergessen werden. Dass er aber auch selbst keine Nerven zeigt, bewies er im Achtmeterschießen, als er eiskalt verwandelte. Seine Anlagen können letztjährige Brackeler Highlights wie Amin Azzofri oder William Valenti auch in der Endrunde fast vergessen machen.
© Folty
Harrison Daniel Uchenna: Spieler wie er, werden in der Halle am meisten geliebt. Harrison Daniel Uchenna vereint so ziemlich alles, was für einen guten Hallenspieler vonnöten ist. Er ist schnell, er ist trickreich, er hat einen starken Abschluss mit links, er kann das Spiel aber auch mal beruhigen und in entscheidenden Situationen mit seiner Ruhe im Ball das Tempo rausnehmen. Zudem bewies Uchenna immer wieder ein gutes Auge für seine Mitspieler und zeigte sich uneigennützig, wenn ein Teamkollege noch besser postiert war. Für den 21-Jährigen ist es die erste HSM-Endrunde und die Gelegenheit, sich auf noch größerer Bühne zu präsentieren. Bisher ist ihm das bestens gelungen.
© Nils Foltynowicz
Fabien Garando: Er gehörte schon zum Team der Zwischenrunde und auch in der Endrunde sollten Zuschauende wie Gegenspieler auf ihn aufpassen. Fabien Garando ist unverzichtbar für den VfR Sölde. Sein Körper, den er nahezu perfekt in den Zweikämpfen einsetzt, ist extrem schwer zu stoppen. Dazu kommt eine enorme Abschlusstärke aus allen Lagen und eine Ballsicherheit, die Garando zu jedem Zeitpunkt am Spiel teilhaben lässt. Und wenn beim VfR gar nichts geht, heißt es: langer Ball auf Garando und der macht ihn fest. Auch das ist eine große Stärke des Stürmers, die den Söldern gegen defensivstarke Mannschaften viel helfen kann. Mit dem VfR ist trotz der starken Gruppengegner Hombruch und Brünninghausen sicherlich zu rechnen.
© Nils Foltynowicz
Robin Rosowski: Souverän und dominant ist der FC Brünninghausen fast schon geräuschlos in die Endrunde der 39. Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in Dortmund marschiert. Robin Rosowski hat daran seinen Anteil. Kapitän, Führungsspieler, Dirigent des FCB-Offensivspiels. Rosowski kann den entscheidenden Pass spielen, aber genau so gut dahin gehen, wo es weh tut. Mit seinen 28 Jahren weiß er, worauf es in den entscheidenden Momenten ankommt. Wird es hektisch, bleibt Rosowski cool. Für den FC Brünninghausen kann er so zum entscheidenden Faktor werden.
© Schaper
Ilias Markan: Mengede hat ein echtes Rohjuwel für die Halle in seinen Reihen. Ilias Markan ist Hallen-Spezialist. Mit der U17 des VfB Waltrop ist er 2019 deutscher Futsalmeister geworden. Im Finale erzielte er damals sogar das Siegtor gegen den Nachwuchs von Alemannia Aachen. Diese Hallen-Erfahrung hat Markan, der im Sommer erst aus Alstedde nach Mengede wechselte, direkt nach Huckarde mitgebracht. Schnell, trickreich und passgenau. Markan bringt das mit, was ein guter Hallenfußballer benötigt. Der feine Kunstrasen in der Helmut-Körnig-Halle dürfte ihm liegen.
© Schaper
Dimitrios Kalpakidis: Wen sollen wir sonst nehmen? Dimitrios Kalpakidis ist beim TuS Bövinghausen mittlerweile erster Alles. Organisiert die Spieler, organisiert die Abläufe, spielt die Spiele mit seinen 45 Jahren komplett durch und brachte den kriselnden Oberligisten in die Halle. Kalpakidis vertritt in der Helmut-Körnig-Halle nicht den Klub, sondern sich selbst - und das auf allerhöchstem Niveau. Er zeigt noch mal, was für ein herausragender Fußballer er war, aber auch, wie gut er als Trainer und Organisator ist. Die Augen werden in der Endrunde auf ihn gerichtet sein.
© Schaper
Jan Hennig: Der Torwart ist die vielleicht wichtigste Position im Hallenfußball. Jan Hennig füllt sie beim Hombrucher SV aus, wie sich der Landesligist das nur wünschen kann. Hennig ist ein sicherer Rückhalt und wirkt in den entscheidenden Momenten lautstark auf seine Vorderleute ein.Der HSV gilt nicht unbedingt als Vorzeige-Hallenmannschaft mit vielen guten Technikern, die sich auf engstem Raum wohlfühlen. Wozu Hombruch trotzdem in der Lage ist, bewies es 2020 mit der Vize-Stadtmeisterschaft. Soll es dieses Jahr wieder weit gehen, wird Henning eine wichtige Rolle spielen müssen.
© Christian Schulze
Marcel Greig: Der 41-jährige Spielertrainer des einzigen Kreisligisten in der Endrunde gehört zu den großen Hallen-Kennern der Stadt. Das bewies Greig eindrucksvoll in der Zwischenrunde, als er den HSC mit seinen wichtigen Treffern maßgeblich in die Helmut-Körnig-Halle beförderte. Greig vereint fast alles, was einen guten Hallenspieler ausmacht. Er bringt eine gute Physis und Zweikampfführung mit, einen überlegten Abschluss und ließ mit seinen Dribblings den einen oder anderen Gegenspieler aussteigen. Und: Greig liefert in den entscheidenden Momenten, wie in der Zwischenrunde gegen Roj und Sölderholz. Wenn der HSC spielt, gelten alle Augen Marcel Greig.
© David Inderlied/Kirchner-Media
Luca Klecz: Westfalia Huckarde verdiente sich als bärenstark aufspielendes Kollektiv den Ruf des Mit-Favoriten. Der Bezirksligist agiert diszipliniert und konstant. Alle Spieler kennen ihre Rolle und reißen nicht aus dem gemeinsamen Konstrukt raus. Trotzdem benötigt es natürlich Einzelaktionen starker Individualisten in der Halle. Luca Klecz tat sich hier mit seinem vom Feld bekannten Antritt, seinen präzisen, teilweise ansatzlosen Schüssen und engen Dribblings hervor. Und wenn Klecz mal die ganze Aufmerksamkeit des Gegners auf sich zieht, spielt bei Huckarde immer noch ein gewisser Florian Gondrum.
© Bahho Kara/Kirchner-Media