Die Zeiten, als der TuS Holzen-Sommerberg ziemlich neutral seine ersten Stadtmeisterschafts-Einätze über die Bühne brachte, sind vorbei. Obwohl der Sportplatz im Dortmunder Teil Holzens liegt, gehörte der TuS bis vor fünf Jahren dem Fußballkreis Iserlohn an und spielte mit Vorliebe die Schwerter Stadtmeisterschaft. Das hat sich geändert, wie die Emotionen der Fans, der Mannschaft und des Trainers jetzt in der Halle an der Kreuzstraße eindrucksvoll demonstrierten.
Über die Entscheidungen lassen sich streiten, aber unterm Strich fuhr der nach dem ersten Zwischenrundentag ausgeschiedene A-Kreisligist mit drei Roten Karten nach Hause. Luca Prause erwischte es ziemlich hart im ersten Spiel gegen den FC Brünninghausen (0:6). Bruder Leon traf gegen die Löwen (1:4) offenbar nicht den richtigen Ton gegenüber den Schiedsrichtern, zu guter Letzt musste auch Trainer Arne Werner die Seite wechseln, da er im Eifer des Gefechtes einem Löwen den Ball vor die Brust drückte.
Nach den Spielen in der Halle hatte Werner (26) noch Vorwürfe an die Schiedsrichter gerichtet. „Ich wollte doch nur, dass die Löwen nicht auf Zeit spielen. Und auch so tun die Schiedsrichter hier wenig, um Linie reinzubringen.“ Damit traf Werner zwar die Meinungen des Großteils der Zuschauer in der ausverkauften Halle. Murad Guseinow, Levente Monus und Simon Wagemann am ersten Tag und Dustin Höse, Alexander Miklar, Ilyas Özdemir am zweiten Tag brachten kaum Ruhe ins zuweilen hitzige Hallengeschehen. Das Problem der Dreierkonstellationen ist dann auch, dass jeder Schiedsrichter Regeln mal strenger, mal großzügiger auslegt. Aber so ganz unschuldig waren die Holzener dann wohl doch nicht.
In seinem Fall machte Werner mit ein wenig Abstand einen Schritt auf die Unparteiischen zu. „Ich habe mir das noch mal im Livestream angesehen. Ich reagiere da doch zu heftig. Da bin ich als junger Trainer noch zu emotional. Das muss ich lernen.“ Hut ab vor solch einer Aufarbeitung. Auch die Worte von Leon Prause waren im Nachhinein für Werner „nicht so nett“. Es sei eben gegen die Löwen mit den lauten Fangruppen im Hintergrund sehr emotional geworden: „Es gibt Schiedsrichter, die holen sich Trainer und Spieler, ermahnen sie und fordern sie zur Ruhe auf. Aber gut, wir leben jetzt damit und freuen uns auf die kommende Stadtmeisterschaft.“
Bekenntnis zu Dortmund
Was bleibt, ist das Bekenntnis zu Dortmund: „Ihr habt das doch schon an unseren Fans gesehen. Wir hatten 120 Karten gekauft. Und die Stimmung war klasse“, lobte Werner den Anhang. „Und wir als Mannschaft genießen neben der Atmosphäre die große mediale Aufmerksamkeit.“
Die Zeit aber startet jetzt, um an die Rückserie zu denken: „Ich bin während der Endrunde in der Halle. Schade, dass wir nicht dabei sind. Wir müssen aber so ehrlich sein und sagen, dass Mannschaften wie Brünninghausen und Schüren da mit ganz anderen Möglichkeiten hinfahren, als hätten wir es mal als krasser Außenseiter geschafft. Am Sonntag testen wir gegen RW Barop, wobei ich die Entscheidung des Kreises abwarte, ob ich da offiziell in Erscheinung treten darf.“
Werner geht davon aus, dass sowohl die Roten Karten gegen die Prauses als auch gegen ihn keine Konsequenzen für die Meisterschaft haben werden. Wahrscheinlich sind sie auch in den weiteren Tests schon wieder dabei: Am Freitag, 20. Januar, spielt der TuS gegen SuS Oespel-Kley, danach noch gegen RW Germania, ehe das Pokalspiel gegen den Landesligisten SV Brackel 06 am 29. Januar die Generalprobe für die am 5. Februar gegen den SV Körne 83 beginnende Meisterschaft ist: „Das ist der Vorteil, dass wir jetzt in der Gruppe A2 sind. Wir können gegen unsere Gegner aus der Vorsaison testen. Und auch gegen Brackel haben wir einen echten Härtetest, in dem es um etwas geht.“ Und dann geht sie los, die Aufholjagd auf Rang zwei: „Sölde 2 hat acht Punkte Vorsprung. Die greifen wir noch einmal an.“ Aber einen Ball vom einsichtigen Werner an ihrer Brust müssen die Sölder nicht mehr befürchten.
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