Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft A-Ligist mit Achtmeter-Wahnsinn in Halle Wellinghofen

A-Ligist nach Achtmeter-Wahnsinn in der Finalrunde: Auch Bezirksligist in Wellinghofen weiter
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Es war ein Tag der Überraschungen und der großen Emotionen in der Halle Wellinghofen. Da wäre zum einen der Fußball-Bezirksligist VfR Sölde zu nennen, der sich in einem rasanten Duell der Verlierer gegen den Landesligisten Westfalia Wickede durchsetzte.

Und das obwohl der VfR nach einem 4:1-Auftaktsieg gegen den SV Körne sein Gruppenspiel gegen die Westfalia mit 0:1 verloren hatte. Der A-Ligist aus Körne wiederum verlor auch gegen Wickede mit 1:3 und war die erste Mannschaft an diesem Samstag (7. Januar), die sicher raus war. Gut verkauft hatten sie sich bei der 37. Hallenfußballstadtmeisterschaft aber dennoch. „Als Mannschaft aus der Kreisliga A insgesamt nur zwei Partien zu verlieren, da können wir stolz drauf sein“, meinte SV-Torjäger Marvin Mainoo-Boakye zurecht.

Weil der VfR Sölde sein erstes Entscheidungsspiel gegen den Oberligisten ASC Dortmund mit 2:5 verlor und die Westfalia wiederum gegen den A-Ligisten Hörder SC – dazu gleich noch mehr – kam es erneut zum Duell des Bezirksligisten gegen den Landesligisten.

Dieses Mal ließen die Sölder aber so gar nichts anbrennen und feuerten die Westfalia mit 7:0 aus der Halle. Danach kannte die Freude beim VfR keine Grenzen. „Es sind pure Emotionen, ich stand noch nie in einer Finalrunde. Wir haben uns das verdient“, sagte der hörbar ergriffene Fabien Joel Garando kurz nach Abpfiff. Der Gegner aus Wickede war am Boden zerstört.

Fabien Garando (2.v.l.) konnte das Weiterkommen kaum glauben.
Fabien Garando (2.v.l.) konnte das Weiterkommen kaum glauben. © Folty

Fehlen noch die zwei anderen Finalisten. Eines der qualitativ besten Spiele dieser Zwischenrunde sahen die Zuschauer in der Halle Wellinghofen direkt zum Auftakt. Es traf der Oberligist aus Aplerbeck auf den A-Ligisten Hörder SC. Zur Erinnerung: In der Vorrunde hatten die Hörder mit 3:1 gegen den ASC gewonnen. Und auch dieses Mal verlangte die Truppe von Coach Marcel Greig dem Favoriten alles ab. Zur Halbzeit stand es 0:0 – absolut verdient zu dem Zeitpunkt.

Erst durch den Treffer von Lars Warschewski in der 13. Minute ging der ASC 09 in Führung. Die Hörder liefen weiterhin an. Doch zur Mitte der zweiten Halbzeit schwanden dem Kreisligisten langsam die Kräfte und Aplerbeck übernahm mehr und mehr die Kontrolle. In der 19. Minute erhöhte der Oberligist durch Kapitän Daniel Schaffer deswegen auch verdient zum 2:0-Endstand.

Weil der ASC 09 Dortmund ebenso sein zweites Spiel gewann – mit 5:1 gegen den Bezirksligisten TuS Körne – war der Einzug ins Entscheidungsspiel um den Finaleinzug perfekt. Die Körner wiederum schafften nach dem 3:2 gegen den Landesligisten Hombrucher SV am gestrigen Tag keine weitere Überraschung: Sie verloren auch das zweite Spiel. Dieses Mal gegen den Hörder SC mit 1:3. „Nach dem letzten Spiel waren wir natürlich alle geknickt. Jeder hat gesehen, dass wir zumindest das Zeug dazu gehabt hätten, die Finalrunde zu spielen“, sagte Darius Brüggemann vom TuS Körne nach dem Ausscheiden.

Der ASC war nach dem 5:2 gegen den VfR Sölde die erste Mannschaft, die das Weiterkommen schaffte. Und das, obwohl jede Mannschaft gegen den Favoriten alles gab. „Wir sind die Gegenwehr gewohnt. Als Oberligist ist man hier schnell der Hassgegner Nummer eins. Im Vergleich zu gestern haben wir das extrem gut gemacht. Wir werden in der Finalrunde 100 Prozent geben und wollen das Ding gewinnen“, sagte ASC-Kapitän Daniel Schaffer.

Drama pur zwischen Wickede und Hörde

Das absolute Highlight des Tages wartete allerdings gegen 19 Uhr auf die Zuschauer: Westfalia Wickede gegen den Hörder SC. Nach einem 0:0 zur Halbzeit brachte Karim Lmcademali die Wickeder in der 15. Minute in Führung. Doch die Hörder schlugen zurück: Martin Pipa erzielte den Ausgleich kurz vor Schluss (19.) – 1:1-Unentschieden war dann auch das Endergebnis nach 20 Minuten. Es wartete das Achtmeterschießen. Nachdem in der regulären Spielzeit Dennis Thiel im Kasten der Hörder überragt hatte, ging nun Marc Weiss ins Tor.

Unglaubliche 13 Schützen mussten antreten. Dann stand es 4:4. Einige Schützen hatten verschossen. Die Torhüter auf beiden Seiten stark gehalten. Nun stand Nils Beier vom Hörder SC bereit. Ein Treffer und seine Mannschaft wäre weiter gewesen. Doch der Schütze scheiterte am starken Schlussmann der Wickeder, Julian Heitmann. Plötzlich aber ein Pfiff: Wiederholung – der Keeper hatte zu weit vor seiner Linie gestanden.

Julian Heitmann konnte nur den ersten entscheidenden Strafstoß parieren.
Julian Heitmann konnte nur den ersten entscheidenden Strafstoß parieren. © Folty

Wegen Diskussionen zwischen Zuschauern und dem Schiedsrichter-Gespann in der Folge konnte der entscheidende Strafstoß erst mit 10 Minuten Verzögerung ausgeführt werden. Dieses Mal blieb Beier aber eiskalt und knallte die Hörder mit dem entscheidenden Ball in die Finalrunde. „Das war völlig verrückt. Um ganz ehrlich zu sein: So nervös war ich noch nie in meinem Leben“, meinte der Torschütze des Hörder SC danach.

Beim Gegner aus Wickede waren sie nach dem Ausscheiden bedient. „Komplette Leere. Und auch körperlich haben wir alles reingehauen. Viele wollten uns in der Vorrunde fliegen sehen. Am Ende waren wir einen Achtmeter vom Finaleinzug entfernt“, fasste Kapitän Leif Otto zusammen.

Damit ziehen also der favorisierte Oberligist ASC 09 Dortmund, Bezirksligist VfR Sölde und der Hörder SC in die Finalrunde in der Helmut-Körnig-Halle ein.

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