Während sich die Gruppen-Favoriten Osmanlispor und TuS Eichlinghofen in ihren jeweiligen Gruppen der Halle Brackel keine Blöße gaben, sorgte vor allem C-Ligist FC Dortmund 18 sowohl sportlich als auch mit seinen Anhängern für ordentlich Furore. Es gab allerdings auch zwei negative Höhepunkte zum Auftakt der 39. Hallenstadtmeisterschaft in Dortmund.
FC Dortmund 18 schafft die Sensation
Im abschließenden Überkreuzspiel setzte sich Dortmund 18 gegen B-Ligist Balikesirspor sensationell mit 4:0 durch und qualifizierte sich dadurch für die Zwischenrunde.

Für einen ersten negativen Höhepunkt sorgte eine knapp fünf Minuten andauernde Unterbrechung während der Partie zwischen Bezirksligist Osmanlispor und FC Dortmund 18.
Beide Fan-Lager waren zahlreich und lautstark in der Halle vertreten. Vor allem die FC-Anhänger boten zunächst eine regelrechte Show: Mit Fahnen, Bannern, Ballons und Gesängen peitschten sie ihr Team nach vorne. Zunächst verlief alles friedlich, der Favorit tat sich lange Zeit schwer.

Nach dem 1:0 für Osmanlispor durch Hasan Tuday (15.) kam der Torschütze vor den FC-Fans zu Fall. In der Folge kochten die Emotionen hoch. Beide Fan-Lager bepöbelten sich verbal äußerst aggressiv. Es war der schnellen Reaktion der Ordner zu verdanken, dass die Situation nicht komplett eskalierte.
Sportlich setzte sich Osmanlispor knapp mit 2:1 durch und war nach dem Auftaktsieg (5:0 gegen MSV Dortmund) eine Runde weiter. „Im Hallen-Fußball geht es manchmal zur Sache, aber beide Seiten haben sich ja wieder beruhigt. Ein Lob an die Fans für die geile Stimmung“, hielt SCO-Kapitän Ersin Kusakci fest.

Zum ersten Mal richtig laut wurde es an der Haferfeldstraße aber schon um exakt 17.31 Uhr. Allerdings ausschließlich friedlich. Mit Anpfiff der Auftaktpartie Urania Lütgendortmund gegen TuS Eichlinghofen sorgten die Anhänger des Bezirksligisten für eine erste Hörprobe ihres Könnens. Mit 5:1 gewann der Favorit und zeigte auch spielerisch eine dominante Vorstellung. Stefan Bienewald war mit zwei Toren, einer Vorlage und vielen Defensiv-Läufen der stärkte Eichlinghofener.
Der A-Ligist wiederum startete in der Halle Brackel denkbar ungünstig. Auf das mutlose 1:5 gegen den TuS folgte eine überraschend deutliche 0:4-Niederlage gegen B-Ligist RW Balikesirspor.
Urania traf dadurch im abschließenden Überkreuzspiel auf den MSV Dortmund — und zeigte plötzlich ein ganz anderes Gesicht: völlig verdient gewann Lütgendortmund mit 3:0 und war eine Runde weiter. Auch hier musste die Partie neun Sekunden vor dem Ende länger unterbrochen werden, weil es zu einer Rudelbildung gekommen war.

Ein MSV-Spieler (Name der Redaktion bekannt) hatte nach einem Zweikampf nachgetreten. Es kam zu mehreren undurchsichtigen Handgemengen. Spieler beider Mannschaften gaben einander Ohrfeigen und ein Spieler von Urania (Name der Redaktion bekannt) wurde gewürgt.

Zwei Kicker bekamen vom Schiedsrichter die Rote Karte gezeigt. „Wir haben eine junge Truppe, die erstmal ins Turnier finden musste. Das haben wir geschafft. Der Ärger am Ende war absolut unnötig“, hielt Urania-Coach Thomas Kramer fest.
Der MSV verschwand nach Schlusspfiff schnell in der Kabine und war für unsere Redaktion für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.
Andreas Lichtner wird zum Matchwinner
Eichlinghofen tat sich zuvor im zweiten Spiel gegen Balikesirspor lange schwer und konnte erst kurz vor dem Pausenpfiff durch den Treffer von Mohamed Yarhdi in Führung gehen (9.).
Direkt nach Wiederanpfiff war es dann sogar Torwart-Urgestein Andreas Lichtner zu verdanken, dass Eichlinghofen nicht den Ausgleich kassierte. Der 42-Jährige parierte stark gegen RW-Kapitän Sinan Türkmen.

Nur Momente später leitete Lichtner den Sieg dann selbst ein. Mit einem langen Pass in die Spitze wurde der Keeper zum Vorlagengeber von Marcel Dickehuts 2:0-Treffer (13.). Danach war der Bann gebrochen, der TuS zog auf 5:0 davon und war somit direkt für die Zwischenrunde qualifiziert.
„Durch den neuen Modus ist es auch für einen Bezirksligisten schwer einzuschätzen, was die Gegner so drauf haben. Wir habend aber von Halbzeit zu Halbzeit besser reingefunden und sind verdient weitergekommen“, hielt Lichtner hinterher fest.
