In Halle Kreuzstraße „ist alles möglich“ Auf diese Oberliga-Spieler setzt der Titelverteidiger

In Halle Kreuzstraße „ist alles möglich“: Auf diese Oberliga-Spieler setzt der Titelverteidiger
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Mit einem 3:1-Sieg triumphierte der ASC 09 Dortmund im Finale der 37. Auflage der Dortmunder Hallenfußballstadtmeisterschaft über den FC Brünninghausen. In einer spannenden, hart umkämpften Endrunde gehörte damals Luis Weiß zu den besten ASC-Akteuren.

Der 22-Jährige wird auch bei der am Freitag (29. Dezember) startenden Hallenfußballstadtmeisterschaft im Kader des Oberligisten stehen. Damit ist er einer der wenigen Kicker, die in dieser Saison regelmäßig im Liga-Alltag zum Einsatz kommen (14 Spiele) und für das Hallenturnier berufen wurden.

Zur Erinnerung: Der ASC steht nach der Hinrunde auf dem zweiten Tabellenplatz in der Oberliga Westfalen. Um sich optimal auf die zweite Saison-Hälfte vorzubereiten, verzichtet der Titelverteidiger ansonsten auf viele Leistungsträger.

Neben Luis Weiß werden ansonsten Elias Opoku (16 Spiele, 2 Tore), Lars Warschewski (16 Spiele, 2 Tore) und Len Wilkesmann (15 Spiele, 1 Tor) in der Vorrunde auf die Halle in der Kreuzstraße losgelassen. Im Tor soll dann Joel Nickel den Kasten sauber halten. Die etatmäßige Nummer Zwei der Aplerbecker hatte das bereits bei der vergangenen Ausgabe mit Bravour gemeistert.

Marcel Stiepermann spielt mit

An der Seitenlinie wird zudem nicht Spielertrainer Marco Stiepermann seinen Jungs helfen können: Der ehemalige Premier-League-Profi befindet sich im wohlverdienten Urlaub. Für ihn übernehmen Bruder Marcel und dessen Co-Trainer-Kollege Justin Martin.

„Für uns ist es sehr wichtig, dass sich niemand verletzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand in der Liga zuletzt viel oder wenig gespielt hat. Alle Spieler sind wichtig“, sagt Marcel Stiepermann.

Marcel Stiepermann (l.) und Justin Martin bleiben in der Halle an der Seitenlinie des ASC 09.
Marcel Stiepermann (l.) und Justin Martin bleiben in der Halle an der Seitenlinie des ASC 09. © Foltynowicz

Der 37-jährige Co-Trainer war vor der Saison vom FC Frohlinde zum ASC gewechselt. Auch er gehört als Spieler zum ASC-Kader. „Auf die Helmut-Körnig-Halle (Austragungsort der Endrunde, Anm. d. Red.) hätte ich Bock. Aber erstmal müssen wir unsere Hausaufgaben machen“, sagt Stiepermann.

Der ASC startet in der Gruppe 3 mit dem SC Husen-Kurl (Kreisliga A2) und GW Kley (Kreisliga B1) am Samstag (30. Dezember) als Gruppen-Favorit in das Turnier. Alles andere als ein Gruppensieg wäre eine echte Überraschung. „Wir treten jedem Gegner mit Respekt gegenüber aber natürlich wollen wir uns nicht in der ersten Runde verabschieden. Wir wollen in die Endrunde und spielen nicht mit angezogener Handbremse“, so Stiepermann.

Scharnhorst will Weiterkommen

Sollte der ASC den Gruppensieg verpassen gäbe es ab 18.15 Uhr noch eine Chance in der Lucky-Loser-Runde. Dann ginge es gegen den Zweiten oder Dritten aus der Gruppe 4. Hier kämpfen der SC Dortmund (Kreisliga B4), die SG Alemannia Scharnhorst (Kreisliga A2) und der SC Osmanlispor (Bezirksliga 8) um das Weiterkommen. Der Bezirksligist war nach langem Hin und Her erst vor wenigen Tagen für die Halle zugelassen worden.

Bei Scharnhorst wird dann auch der Co-Trainer an der Seitenlinie stehen: Coach Mike Kollenda befindet sich ebenfalls im Urlaub. „Ich werde mir die Spiele aber im Livestream anschauen“, sagt Kollenda. Alle Partien der Hallenfußballstadtmeisterschaft können unter www.ruhrnachrichten.de/sporttv im Livestream verfolgt werden.

Aus Sicht von Co-Trainer Robin Gordon sollte ein Aufeinandertreffen mit dem Titelverteidiger aber vermieden werden. „Unser großes Ziel ist es direkt weiterzukommen“, betont Gordon.

Im Hinblick auf die Konkurrenten SC Dortmund und SC Osmanlispor analysiert der Co-Trainer: „In der Halle ist alles möglich. Da sollte man nicht auf die Ligen schauen. Wir können beide Truppen schlagen“, ist er sich sicher.

Zuversichtlich stimmen ihn dahingehend vor allem die Hallen-Qualitäten von Viktor Schumacher und Yunus Göleli. „Beide sind extrem stark im Eins-gegen-Eins haben ein gutes Dribbling und viel Tempo“, so Gordon.

Sorgenkind Westfalia Wickede

Bereits am Freitag treffen in der Gruppe 1 der Wambeler SV (Kreisliga B4), der BSV Fortuna Dortmund (Kreisliga A1) und der VfR Kirchlinde (Kreisliga A1) in der Halle Kreuzstraße aufeinander. „BSV Fortuna hat uns in der Saison schon das Leben schwer gemacht und auch der Wambeler SV steht in der B-Liga (Tabellenzweiter, Anm. d. Red.) relativ weit oben“, analysiert Kirchlindes Co-Trainer Dominic Seelig.

Gewarnt sind die Kirchlinder ohnehin: Bei der 37. Auflage war der VfR bereits in der Vorrunde ausgeschieden. „Letzte Saison haben wir so einen kleinen Schuss vor den Bug bekommen. Wir wollen jetzt zwar nicht mit Riesenerwartungen hereingehen und dann wieder enttäuscht werden. Aber die Vorrunde sollten wir überstehen“, so Seelig.

Das Erreichen der Endrunde sei für Kreisligisten in den vergangenen Jahren aber immer schwieriger geworden. „In Dortmund gibt es mittlerweile vier Oberligisten. Und auch in den Ligen darunter tummeln sich viele Mannschaften. Jeder Kreisligist der die Endrunde erreicht, bedeutet eine große Überraschung“, sagt Dominic Seelig.

Die Vorrunde in der Kreuzstraße wird am Freitag noch von der Gruppe 2 abgerundet. Hier duellieren sich South Dortmund Soccers (Kreisliga C2), Hellweg Lütgendortmund (Kreisliga A1) und Bezirksliga-Sorgenkind Westfalia Wickede.

Die schwierige sportliche Situation als Tabellenletzter in der Meisterschaft kann Wickedes Coach Daniel Limberg auch in der Halle nicht komplett ausblenden. „Wir haben natürlich Sorgen im Hinterkopf. Aber die Hallenstadtmeisterschaft ist in Dortmund immer etwas Besonderes. Wir wollen versuchen etwas Euphorie im Verein zu entfachen“, sagt Limberg.

Zu seiner aktiven Zeit als Fußballer gewann Daniel Limberg mit Wickede die Hallenfußballstadtmeisterschaft.
Zu seiner aktiven Zeit als Fußballer gewann Daniel Limberg mit Wickede die Hallenfußballstadtmeisterschaft. © Archiv

Dass der heute 45-Jährige weiß, wovon er spricht, macht ein Blick in seine aktive Amateurfußballerlaufbahn deutlich: Als Torwart gewann er mit Wickede 2010 den Stadtmeister-Titel. Damals verletzte er sich an der Achillessehne und Ur-Gestein Christian Fröse musste auf der ungewohnten Position ran. „Das hat uns damals als Gemeinschaft gestärkt“, erinnert sich Limberg.

Für die Vorrunde hat auch er nur ein Ziel: „Wir wollen die Gruppe gewinnen. Das sollte unser Anspruch sein“, sagt Limberg.