Die Halle an der Kreuzstraße ist ein absoluter Gewinn für die Veranstaltung. Sie ist einfach wunderschön hell und gepflegt, allerdings ein wenig stickig. Da die Luft nahezu stand, blieb auch Luft nach oben, was Fußballspektakel angeht. Die Zweiklassengesellschaft mit den völlig souveränen Westfalenligisten FC Brünninghausen und BSV Schüren auf der einen Seite und dem hinterherhinkendem TuS Kruckel sowie den noch mal abfallenden RW Balikesirspor und Sarajevo Bosna spielte ihre Partien ohne große Überraschungen runter.
FCB und BSV souverän
Also: FCB, Schüren und Kruckel machen das Rennen, wobei der TuS immerhin den imaginären Fanpreis gewinnt. Stark, was die Rot-Weißen auf die Beine brachten - immer emotional, immer textsicher und fast immer fair. Es sollte für ihr Team dank des deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber Balikesirspor um den Ex-Aplerbecker Ahmeet Cosgun reichen.
Die Reihenfolge der Tabelle spiegelt auch den Eindruck der vielen Zuschauer wider. Ganz oben der Westfalenliga-Spitzenreiter FCB, der im Auftaktspiel, in dem es bereits um den Gruppensieg ging, gleich einen abgeklärten Eindruck machte. „Das war besser als erwartet“, kommentierte der Spielertrainer Florian Gondrum. „Gegen eine gute Hallenmannschaft ist uns der Auftakt gelungen. Gut, das zweite Spiel gegen Bosna war nicht nach meinem Geschmack. Am Ende aber war es souverän.“ 3:2 gegen den BSV, 6:0 gegen Bosna, 10:0 gegen Balikesirspor und zum Abschluss ein 6:2 gegen tapfere Kruckeler sprechen eine klare Sprache: Diese Mannschaft stellt das Toreschießen nicht ein, selbst wenn alles klar ist. Tendenz: ein Topfavorit auf den Titel!
Dahinter der BSV, der in Arif Et einen hervorragenden Hallenspieler und Doppeltorschützen gegen den FCB hatte. Und der eine äußerst bemerkenswert ausdauernden Mini-Fanblock mitbrachte. Kindermund tut Wahrheit kund, heißt es so schön. „Der BSV ist wieder da“, sangen sie treffend während des zweiten Auftritts ihres Teams. Wenn die Kinder älter werden, nennt sich das wohl Dauersupport. Und so begleiteten sie das souveräne 6:0 gegen Balikesirspor, danach das ein wenig fade 3:0 gegen Sarajevo Bosna und das turbulentere 7:2 gegen Kruckel tapfer ihr Liedchen singend. Sascha Rammel, der neue Trainer, fand den Aufritt „okay“. Der FCB habe gezeigt, dass er eine große Qualität habe. Danach habe sein Team souverän gespielt. Stimmt, aber ein wenig mehr Drama könnte das Schürener Spiel vertragen. Nur gut, dass Lukas Homann umsichtig agierte und einige nett anzusehende Angriffe einleitete oder vollendete.
Für das Turnier ist es ein Segen, dass der TuS Kruckel mit einem fanpreiswürdigen Anhang weiter ist. Vielleicht wollten die anderen Gruppen die trockene Luft nicht einatmen, die Kruckeler Fans hatten ihr Rezept dagegen: Bier! Das floss in Strömen, machte aus ihnen aber keinen rücksichtslosen Anhang, sondern einen, der - sehen wir mal von einigen Barop-Breitseiten ab - viel gute Laune brachte.
TuS Kruckel feiert Erfolg
Minutenlang feierten die Rot-Weißen ihr Weiterkommen, das durch den 4:2-Sieg über Sarajevo Bosna, dem Unentschieden gegen Balikesirspor und dem im Vergleich zur Kreisliga-Konkurrenz deutlich besseren Auftreten gegen die Topteams perfekt war. „Ich habe keine Stimme mehr“, krächzte der Spielertrainer der Rot-Weißen Paul Polok. „Das ist der Wahnsinn. Wir haben als Team funktioniert. Wir haben das Ziel erreicht. Was kommt, ist Bonus!“
Ganz sauber war die schöne Halle am Ende nicht mehr. Papierschnipsel hatten die Kruckeler in alle Himmelsrichtungen geworfen. Aber egal! Wenn die Helfer vom SC Husen-Kurl diese wegfegen und die Halle kräftig durchlüften, dürften sie glücklich umherblicken: Die Vorrunde in der Kreuzstraße war ein Fest.
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