A-Ligist holt neuen Trainer vor Hallenstadtmeisterschaft Legende verpasst Vorrunde in Brackel

Überraschendes in Halle Brackel: A-Ligist holt neuen Trainer aus 17 Jahren Ruhestand zurück
Lesezeit

Endlich ist es so weit: Die 39. Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft startet am Freitag (27. Dezember) auch an der Haferfeldstraße mit der Auftaktpartie um 17.30 Uhr zwischen Urania Lütgendortmund und dem TuS Eichlinghofen.

Schon vorab gibt es einige spannende Entwicklungen bei den zwölf Klubs in der Halle Brackel. Wir liefern einen Überblick.

Dortmunder Löwen wollen in die Endrunde, TuS Eichlinghofen hat andere Priorität

Los gehts in der Gruppe 3 am Samstag zwischen TuRa Asseln (Kreisliga B4), dem Sieger des zweiten Qualifikationsturniers FC Merkur (Kreisliga C5) und dem sensationellen Überraschungsfinalisten der vorherigen Ausgabe, den Dortmunder Löwen. Vor über 4000 Zuschauern in der Helmut-Körnig-Halle war der Bezirksligist erst im Finale an Türkspor Dortmund gescheitert (2:5).

Schon damals mit von der Partie: Stürmer Ertugrul Aksoy (31). „Was wir letztes Jahr in der Halle erlebt haben, war überwältigend, w

ahrscheinlich aber etwas Einmaliges“, sagt der 31-Jährige.

Eine wohl realistische Einschätzung für einen Bezirksligisten. Dennoch betont Aksoy: „Es gehört auch immer ein bisschen Glück dazu. Das kann man natürlich vorab nicht planen. Sicher ist aber, dass wir absolut motiviert sind und ein klares Ziel haben: Wir wollen wieder in die Endrunde.“

Ertugrul Aksoy (r.) scheiterte mit den Löwen bei der vergangenen Ausgabe erst im Finale.
Ertugrul Aksoy (r.) scheiterte mit den Löwen bei der vergangenen Ausgabe erst im Finale. © Stephan Schuetze

Eine ähnliche Zielsetzung dürften sich wohl auch die Anhänger des TuS Eichlinghofen (Bezirksliga 6) in der Gruppe 1 mit Urania Lütgendortmund (Kreisliga A1) und RW Balikesirspor (Kreisliga B4) von ihrem Team wünschen. Die Eichlinghofer Fans sind seit Jahren für ihre aufopferungsvolle Unterstützung von den Rängen aus bekannt.

Doch Trainer Marc Neul dämpft die Erwartungen ein wenig. „Wir haben es allen Spielern selbst überlassen, ob sie teilnehmen wollen und darauf hingewiesen, dass unsere Priorität in diesem Jahr auf der Meisterschaft liegt“, so der Coach.

Der TuS steht nach der Hinrunde mit fünf Zählern Vorsprung an der Tabellenspitze in der Staffel 6 und hat saisonübergreifend 26 von 30 Partien im Jahr 2024 gewonnen.

Sorgen machen müssen sich die TuS-Anhänger im Hinblick auf die Halle aber trotzdem nicht. „Die Hallenstadtmeisterschaft ist für uns alle immer wieder etwas Besonderes. Wir wollen hinterher im Vereinsheim unser erfolgreiches Jahr gemeinsam feiern. Das macht natürlich wesentlich mehr Spaß, wenn man vorher in der Halle erfolgreich war. Wir werden nichts Verrücktes machen, haben aber eine tolle Truppe zusammen“, verspricht Marc Neul.

Neuer Trainer beim MSV Dortmund

Für die vorab wohl größte Überraschung sorgt der MSV Dortmund (Kreisliga A2) in der Gruppe 2 mit Favorit Osmanlispor (Bezirksliga 8) und dem Zweiten des ersten Qualifikationsturniers, dem FC Dortmund 18 (Kreisliga C2).

Zum einen wird Hallen-Legende Karim Bouzerda zumindest die Vorrunde für den MSV verpassen. Er weilt mit seiner Familie in Marokko. „Ich hoffe aber, dass die Jungs weiterkommen und ab der Zwischenrunde bin ich dann wieder dabei“, so der Edeltechniker.

Zum anderen wird beim MSV ein neuer Trainer seinen Einstand geben: Mohamed El-Bouazzati (40). Dessen prominenter Cousin und Namensvetter spielt bei Westfalia Dortmund.

Der neue MSV-Coach stieg als frisch gebackener Senior Anfang der 2000er mit dem VfL Hörde in die Kreisliga A auf und wechselte dann zu K.F. Sharri. Es folgten Stationen bei RW Lüdenscheid und dem SV Hagen, wo er in der Westfalen- und Oberliga auflief. Mit 23 Jahren beendete er seine Laufbahn als Spieler.

Kurios: Seitdem hatte der heute 40-Jährige mit dem Amateurfußball direkt nichts mehr zu tun. Nach 17 Jahren Pause kommt es nun also zum Comeback. „Es wird meine erste Station als Trainer. Vor ein paar Wochen habe ich zum ersten Mal wieder trainiert. Es hat eine Menge Spaß gemacht und vieles hat funktioniert. Nur der Muskelkater hinterher war schrecklich“, sagt Mohamed El-Bouazzati mit einem Lachen.

Wird die Vorrunde verpassen: Karim Bouzerda (r.) vom MSV Dortmund.
Wird die Vorrunde verpassen: Karim Bouzerda (r.) vom MSV Dortmund. © Stephan Schuetze

Während Karim Bouzerda also definitiv nicht auflaufen wird, steht hinter dem Einsatz einer weiteren Hallen-Legende noch ein großes Fragezeichen: Christian Fröse, einst als Feldspieler im Tor Stadtmeister geworden, wird bei Westfalia Wickede (Kreisliga A2) in der Gruppe 4 mit Favorit VfR Sölde (Landesliga 3) und SC Phönix Hörde (Kreisliga B2) definitiv nur als Backup fungieren.

„Eigentlich haben wir es so geplant, dass ich als neunter Mann dabei bin. Die Jungen sollen den Vortritt erhalten. Aber es wird mir nicht leicht fallen“, sagt die 42-jährige Vereinsikone.

Genug zu tun wird Fröse aber ohnehin haben. Nach der kürzlichen Entlassung von Trainer Daniel Limberg wird er gemeinsam mit Adrian Ruzok an der Seitenlinie stehen. Die beiden teilen sich normalerweise die sportliche Führung im Seniorenbereich. Bei der Nachfolgersuche soll sich aber Zeit gelassen werden.

„Wir wollen keine Hauruckaktion. Aktuell führen wir Gespräche. Ob ein neuer Trainer für die Rückrunde kommt oder erst ab nächsten Sommer, werden wir in den nächsten Wochen entscheiden“, so Christian Fröse.