Auf den Kirchhörder SC ist in der Halle nicht mehr nur Verlass, er ärgert sogar die Größeren. „Wir haben einen Plan, der zu uns passt. Und den halten wir ein.“ Was aus dem Mund des Trainers Dominik Grobe so einfach klingt, erfordert eine Mischung aus unbekümmerter Spielfreude und bemerkenswerter taktischer Disziplin.
Der Fußball-Landesligist, in der Meisterschaft eher mäßig unterwegs, scheint eine neue Paradedisziplin gefunden zu haben. Nach einer starken Vorrunde mit vier Siegen folgten ein Achtungsremis gegen den BSV Schüren (2:2), ein 3:2 über den SV Brackel 06 und am zweiten Zwischenrundentag der Hallenstadtmeisterschaft das Sahnestück mit dem 1:0 über den Mitfavoriten FC Brünninghausen sowie weitere Erfolge über den TuS Kruckel und die Dortmunder Löwen.
Erfahrene Spieler stoßen dazu
Der große Hurrafußball der Vorrunde, als sich auch die neutralen Zuschauer ein wenig in den KSC verguckten, war in der Zwischenrunde nicht mehr möglich. Schön für die in weiß gekleideten Kirchhörder, dass sie auch die imaginäre Weste – bis auf ein starkes Remis gegen den BSV – weiß hielten. „Gegen Brünninghausen waren wir sehr stark. Gegen Kruckel das 2:1 war nicht so schön, aber gegen die Löwen waren wir mit dem 1:0 im entscheidenden Moment da“, kommentierte Grobe.
Diese knapperen Ergebnisse demonstrieren im Vergleich zum Vorrunden-Torverhältnis von 22:3 nach vier Spielen, dass die „jungen Wilden“ ein wenig Übersicht wahrende Routine gut gebrauchen können. Neben Torjäger Alexander Voss mischten ab der Zwischenrunde somit auch Mohamed Yarhdi und Neuzugang Kemal Avci mit.

Voss erklärte sich mit seinen 31 Jahren zum „Alterspräsidenten, der den gerade aus dem Juniorenbereich kommenden Spielern gerne hilft“. Yarhdi, der sein Alter offenbar auch bemerkt („ich spüre meine Füße jetzt nicht mehr“), hob die Mischung hervor. „Das passt mit den jungen forschen und den älteren Spielern sehr gut.“ Und der Routinier sieht auch Dinge, die Jung und Alt verbinden: „Jeder hat Bock, keiner gibt nach. Wir rennen weiter und bleiben dabei taktisch diszipliniert.“
KSC trifft auf Kemminghausen
Dieser KSC muss spätestens seit dem Sieg über Brünninghausen keinen Gegner mehr fürchten. Die Gruppe mit Bezirksligist VfL Kemminghausen und Kreisligist TuS Rahm scheint machbar. Yarhdi ist von Beruf Fahrlehrer:„Bis jetzt stand die Ampel für uns immer auf Grün“, sagt er. Behält der KSC seine „grüne Welle“ in „weißer Weste“? Festlegen auf das Weiterkommen unter die besten Acht der Stadt, wollte sich Yahrdi noch nicht: „Wir nehmen mit, was geht.“ Wer den Hallen-KSC erlebt hat, sieht in diesem Satz allerdings eine Menge Interpretationsspielraum.
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