Das war doch glatt geflunkert: Mit einem ganz feinen Fuß verwandelte Julia Cieslik (25) einen Eckball im Kreispokal-Halbfinale ihres Westfalenligisten SV Berghofen gegen den TuS Eichlinghofen (8:0, zur Halbzeit 3:0) direkt. Und wie erklärt sie es? „Das war Glück. Standards sind gar nicht meine Stärke.“ Haha, denn ihr 3:0 von der rechten Seite war alles andere als Zufall. Fast alle ihrer Ecken kamen als Torschuss an. Aber dieser Treffer war eben besonders.

Nicht für Julia Cieslik: Sie wollte lieber ihre Kapitänin Joyce Hess oder deren Vertreterin Tania Capobianco ins Gespräch schicken. Nur sie aber hätte doch erklären können, wie viel Übung solche Ecken, die zu Waffen werden, kosten. Wie erwähnt: Julia Cieslik sagte, sie habe eben einfach Glück gehabt.
Glück war es aber nicht, dass der hochgradig abstiegsgefährdete SV Berghofen am Mittwochabend den ebenfalls gegen den Abstieg kämpfenden Bezirksligisten TuS Eichlinghofen abfertigte. Der Ligen-Unterschied war über 90 Minuten immer zu spüren. Besonders dann, wenn der SVB seine Angreiferin Julia Cieslik für ihre Kernkompetenz, das Toreschießen, in Szene passte, waren die nie aufgebenden Eichlinghoferinnen überfordert.
Mit sieben Toren ist die Angreiferin die beste Berghofer Schützin. Gegen den TuS besorgte sie auch das 2:0. Die erwähnten Kapitäninnen Hess und Capobianco trafen ebenfalls doppelt. Auch Chiara-Céline Riss und Francesca Markeljc steuerten jeweils einen Treffer bei.
Acht Punkte zum rettenden Ufer
Vielleicht war die Qualifikation für das Endspiel (O-Ton Julia Cieslik: „Natürlich wollen wir jetzt den Pokal!“) gegen den Sieger aus SuS Hörde und BVB der Gute-Laune-Bringer zur gerade noch rechten Zeit. Denn die Lage des Klubs, der 2020/2021 sogar Zweit-Bundesligist war, ist nach dem Abstieg aus der Regionalliga auch in der Westfalenliga ziemlich ernst. Vor dem Meisterschaftsspiel am Sonntag beim Achten Arminia Ibbenbüren haben die Blau-Weißen einen Rückstand von acht Punkten auf den über dem Strich stehenden BV Werther.
„Natürlich sind wir darüber enttäuscht“, sagt Julia Cieslik. „Es hilft nichts, aber wir müssen das annehmen.“ Oder einfach wieder „Glück“ haben, das in den Augen der Zuschauer eindeutig eher Können war. „Lasst uns den Schwung mitnehmen“, schwor Trainer Sasa Cekovic die Berghoferinnen ein. Wie sie am Sonntag die Hoffnung nach Berghofen zurückholen, ob mit Glück oder Können, wird ihm egal sein.
Dass er dafür Julia Cieslik, die kurz vor Ende des Pokalspiels zum Glück nur zur Vorsicht angeschlagen vom Feld ging, benötigt, werden alle in Berghofen so sehen. Vielleicht nur die so bescheidene Leistungsträgerin nicht.
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