Einem Fußballverein aus dem Kreis Dortmund droht das schwerstmögliche Urteil. Der Klub könnte vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden. Einen entsprechenden Antrag hatte der Fußballkreis selbst gestellt.
Genau genommen sogar zwei solcher Anträge. Betroffen sind jeweils die erste und zweite Mannschaft (Kreisliga B2 und C2) von Gencler Birligi Hörde. Grund dafür sind die vielfältigen, oft schwerwiegenden Verfehlungen, die sich der Klub in der Vergangenheit geleistet hat.
Im September kam es im Duell zwischen Hörde und den Sportfreunden Sölderholz II zu Tritten, Schlägen, Rudelbildungen und Beleidigungen. Ein Gencler Birligi-Akteur griff seinem Gegenspieler zwischen die Beine. Drei Hörder Akteure sperrte das Kreissportgericht (KSG) daraufhin bis zum Ende der aktuell laufenden Saison.
Nur eine Woche nach dem Sölderholz-Spiel soll ein Spieler des Vereins den Schiedsrichter angespuckt haben. Der Kreis verwehrte Gencler Birligi als Reaktion darauf die Teilnahme an der Hallenstadtmeisterschaft.
Erst Ende März hatte das KSG zudem einen Hörder Fußballer wegen einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter für acht Monate aus dem Verkehr gezogen.
Allerdings sind diese Vorfälle wohl nur die Spitze des Eisberges. Zehn bis elf Mal sei Gencler Birligi Hörde alleine diese Saison negativ aufgefallen, sagt Patrick Neumann. Er ist Vorsitzender des Dortmunder Kreissportgerichts.
Gencler Birligi droht Knockout
Er berichtet aus der Verhandlung über die Anträge. Gencler Birligi habe sich „sehr reumütig“ gezeigt und habe die lang gesperrten Spieler schon aus den entsprechenden Mannschaften entfernt. Zudem habe der Klub erklärt, diese nun auch aus dem Verein werfen und einen Neuanfang starten zu wollen.
Wohl auch deshalb hat das Kreissportgericht die Anträge auf Ausschluss aus dem Spielbetrieb zunächst abgelehnt. Stattdessen hat das KSG Gencler Birligi bis zum Ende der Saison 2023/2024 zu einer Bewährung verurteilt, sagt Neumann.
Fallen die Hörder bis dahin nochmal mit einer schwerwiegenden Verfehlung auf, kann das Kreissportgericht sie doch noch aus dem Spielbetrieb ausschließen. „Das lassen wir uns nicht mehr gefallen“, macht Neumann deutlich.
Dabei hat der Kreis es auch zur Auflage gemacht, dass Gencler Birligi ein „klärendes Gespräch mit dem Fußballkreis suchen und dokumentieren muss“, sagt Neumann. „Wenn nicht, dann kommt der Antrag wieder auf den Tisch“, sagt der KSG-Vorsitzender. Darauf sollte Gencler Birligi Hörde es besser nicht ankommen lassen.