Sebastian Tyrala, Trainer von Türkspor Dortmund, hat die Maske immer dabei. Aber: Er hofft dennoch, dass sich alle seine Spieler auch impfen lassen.

© Patrick Schröer

Geimpft – oder Impfmuffel? So sieht es bei Dortmunds Amateurfußballern aus

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Nicht mehr lange und die Saison startet. Die Gefahr erneuter Unterbrechungen aufgrund von Corona-Fällen in den Teams steigt. Lassen sich Dortmunds Amateurfußballer aus diesem Grund impfen?

Dortmund

, 05.08.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

62 Prozent der Deutschen haben eine Erstimpfung gegen Corona bekommen, 53 Prozent sind vollständig geimpft (Stand 4. August). Doch das Impftempo nimmt ab. Die Politik berät, wie sie das Impftempo wieder steigern kann. Impfanreize wie die „Bratwurst-Impfung“ werden verhandelt. Wie sieht die Situation bei Dortmunds Amateurfußballern aus? Impfmuffel oder geimpft?

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Ajan Dzaferoski (Vorsitzender TuS Bövinghausen)
Natürlich steht auch bei uns das Thema „Impfen – ja oder nein“ auf der Tagesordnung. Ich selbst bin absolut dafür, bin auch geimpft und erinnere mich immer an die 1970er-Jahre. Damals war eine Schutzimpfung absoluter Standard. Aktuelle, denke ich, haben wir eine Impfquote in der Mannschaft und bei den Betreuern von 50 bis 60 Prozent. Bis zum Saisonstart hoffe ich auf eine Quote von 90 Prozent. Zwingen kann ich natürlich niemanden, aber mein Appell geht besonders an die jungen Spieler. Ich kann nur sagen, eine dritte Saison unter Corona-Bedingen können wir nicht verkraften.

Toni Kotziampassis, Trainer des ASC 09 Dortmund, hofft, dass sich alle seine Spieler impfen lassen.

Toni Kotziampassis, Trainer des ASC 09 Dortmund, hofft, dass sich alle seine Spieler impfen lassen. © SYSTEM

Türkspor will vermeiden, in Quarantäne zu müssen

Sebastian Tyrala (Trainer Türkspor Dortmund)
Ich denke, wir haben eine Impfquote, die aktuell bei 60 Prozent liegt, hätten aber bis zum Saisonstart schon gerne, wenn sich alle Spieler impfen lassen würden. Klar ist aber auch: Ob sich jemand impfen lässt oder nicht, müssen wir jedem selbst überlassen. Auf jeden Fall wollen wir vermeiden, dass wir in der Meisterschaft eventuell in Quarantäne müssen. Bislang hatten wir sechs Corona-Fälle, einen aktuellen Fall erst in der vergangenen Woche. Wir sind oft zusammen, da ist das Risiko einer Ansteckung höher. Deshalb halten wir uns nur kurz in den Kabinen auf, nie länger als fünf Minuten.

Sascha Rammel (Trainer Kirchhörder SC)
Wir überlassen es jedem selbst, ob er sich impfen lässt oder nicht. Jeder weiß um die Konsequenzen im Falle einer Ansteckung. Ich selbst bin ein Befürworter und habe das Gefühl, dass wir jetzt schon bei 90 Prozent liegen. Besonders in der vergangenen Woche waren es viele junge Spieler, die nicht beim Training waren, weil sie sich haben impfen lassen.

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Antonios Kotziampassis (Trainer ASC Dortmund 09)
Natürlich ist das Privatsache, aber ich hoffe, dass alle von uns geimpft sind. Nur so können wir dazu beitragen, dass wir alle gesund bleiben und dass wir nicht in Quarantäne müssen. Wir als Verein ASC 09 engagieren uns außerdem. Am Samstag während des Endspieltages beim Hecker-Cup können sich alle Interessenten von 14.30 bis 20.30 Uhr impfen lassen. Benötigt wird nur eine Eintrittskarte, Personalausweis, Krankenkassen-Versichertenkarte und – sofern vorhanden – Impfpass.

Daniel Dukic (Sportlicher Leiter Westfalia Wickede)
Wir sind auf einem guten Weg. Ich denke, die Quote der Geimpften liegt bei 75 Prozent, darunter sind viele voll geimpfte, aber auch Genese. Auch wir hatten ein paar Corona-Fälle im Team. Eine große Ansprache haben wir aber nicht gemacht, das hat jeder für sich selbst entschieden. Ich hoffe, dass wir zum Saisonstart gut durchgeimpft sind, ich kenne aber nicht die verschiedenen Abstände zwischen Erst- und Zweitimpfung.

Sascha Rammel, Trainer des Kirchhörder SC, ist ein Befürworter der Impfung.

Sascha Rammel, Trainer des Kirchhörder SC, ist ein Befürworter der Impfung. © Nils Foltynowicz

Florian Gondrum kennt keinen, „der sich nicht impfen lassen möchte“

Mehmet Aslan (Sportlicher Leiter BSV Schüren)
Ich denke, wir liegen aktuell bei 50 Prozent, Tendenz steigend. Wir haben viele junge Spieler, die noch gar nicht die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen. Für die Jüngeren ist das ja erst seit einigen Wochen möglich. Dass wir bis zum Saisonstart durchgeimpft sind, kann ich mir deshalb nicht vorstellen. Als Verein können wir das nur empfehlen, entscheiden muss das aber jeder für sich. Das Trainerteam ist durchgeimpft. Sollten die Inzidenzwerte wieder steigen, können wir auch - wie zu Beginn der Vorbereitung - wieder ein Testzentrum am Platz aufbauen.

Florian Gondrum (Spielertrainer FC Brünninghausen)
Ich kenne keinen aus der Mannschaft, der sich nicht impfen lassen möchte. Relativ zeitnah sollten wir damit durch sein. Besonders in den vergangenen Tagen gab es Trainingsabsagen von Spielern mit dem Hinweis, dass sie zum zweiten Mal geimpft würden.

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Tuna Kayabasi (Sportlicher Leiter VfL Kemminghausen)
Wir liegen bereits bei 80 Prozent geimpfter Spieler und hoffen, dass wir zum Saisonstart die 100 Prozent-Marke erreicht haben. Viele Spieler wurde im Betrieb geimpft, andere beim Hausarzt. Wir haben als Verein aber auch selbst nachgefragt, haben Termine organisiert. Der Zuspruch bei allen Beteiligten war groß, die Jungs haben sich gefreut, dass wir das gemacht haben.

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