Ex-Dortmunder entscheidet Duell zwischen Holzwickede und Hombruch HSV droht langer Ausfall

Ex-Dortmunder entscheidet Duell zwischen Holzwickede und Hombruch: HSV droht langer Ausfall
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Sekunden vor dem Ende hielten am Sonntag nochmal alle Zuschauenden die Luft an. Hombruchs Mittelfeldspieler Benedikt Buchholz hatte Maß genommen. Doch sein Versuch aus rund 25 Metern segelte zwar spektakulär über den Holzwickeder Rasen, traf aber nur den Pfosten.

Buchholz sank zu Boden, hielt sich die Hände über den Kopf. Wenige Wimpernschläge später stand durch den Abpfiff des Schiedsrichters fest: Der Hombrucher SV unterliegt dem Holzwickeder SC in einer spektakulären Westfalenliga-Partie mit 2:3.

Buchholz‘ Weitschuss war der passende Schlussstrich unter eine wilde Partie. Holzwickede und Hombruch boten sich ein Duell mit wenig Struktur, einigen technischen Fehlern, aber auf beiden Seiten dem Willen, schnellstmöglich vors Tor kommen zu wollen. Ein Spiel, das sich mit „zerfahren“ in seinem besten Sinne beschreiben lässt.

Zwar reihte sich nicht Großchance an Großchance, aber doch lag kontinuierlich etwas in der Holzwickeder Luft. So auch in der 90. Minute, dem Moment des Siegtreffers: Einen Freistoß von der linken Seite brachte Eduardo Hiller lang in den HSV-Strafraum.

Am zweiten Pfosten wuchtete sich der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Jan Nielinger – in Dortmund von 2021 bis 2022 für Westfalia Wickede aktiv – über Buchholz und köpfte den Ball irgendwie in die Maschen. Grenzenloser Holzwickeder Jubel, in dessen Mitte Nielinger sein Trikot nicht lange am Körper behielt.

Jan Nielinger erzielt Siegtor

„Ich habe mich hinten am zweiten Pfosten weggeschlichen. Der Trainer hatte gesagt: Der ist immer frei. Dann habe ich ihn irgendwie reingehauen. Ich habe es gar nicht mitbekommen. Auf einmal hat das Netz gezappelt“, sagte Nielinger, als Verteidiger gekommen, nach dem Spiel.

Schon am Ende einer ersten Halbzeit, in der Hombruch gute Momente hatte, schlug der erfahrenere Westfalenligist eiskalt zu. Innenverteidiger Damjan Ilic stocherte den Ball nach einer Standard-Situation über die Linie.

Jan Nielinger bejubelt seinen Siegtreffer für den Holzwickeder SC gegen den Hombrucher SV.
Jan Nielinger bejubelt seinen Siegtreffer für den Holzwickeder SC gegen den Hombrucher SV. © Heese

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit lässt HSV-Torwart Jan Hennig einen Versuch aus der zweiten Reihe klatschen. Holzwickedes Moritz Keil schaltete am schnellsten und spitzelte den Ball mit der Sohle an Hennig vorbei – inklusive anschließendem harten Zusammenstoß der beiden, der mit Keils Auswechslung zur Pause endete.

In dieser herrschte leichte Verwirrung darüber, ob das Tor nun eigentlich gezählt hatte oder ein Foul Keils geahndet worden war – hatte es. „Extrem gepennt“ hätten die Hombrucher in diesen Situationen, sagte ihr Trainer Karim Bouasker.

Ali Sener mit dem Anschluss

„Wir haben den richtigen Fight geliefert. Nach dem 0:2 zurückzukommen, ist nicht selbstverständlich“, so Bouasker weiter. Ali Sener nach einer Ecke, die der bei Standards unsichere HSC-Torwart Giuliano Andre Rodehutskors unterlief (55.), und Kareem Aichi ebenfalls per Ecke (65.), glichen aus. „Dass wir die 2:0-Führung abgeben, darf uns in dieser Form nicht passieren“, sagte Holzwickedes Trainer Benjamin Hartlieb.

Dass Anschlusstorschütze Sener, ursprünglich nur auf der Bank, auf über 80 Minuten Einsatzzeit kam, lag an der tragischen Verletzung des jungen Hombruchers Jongnim Park.

Jongnim Park verletzt

Der Außenbahnspieler konnte nach nur sieben Minuten nach einem Zweikampf mit Ilic nicht mehr weitermachen. Er hatte sich – zum wiederholten Male in seiner jungen Karriere – die Schulter ausgekugelt. Bouasker befürchtet nun eine lange Ausfallzeit.

Es war die zweite schlechte Nachricht für den HSV neben dem Last-Minute-Tor Nielingers. HSC-Coach Hartlieb beschrieb Hombruch als „extrem starken Gegner“, merkte aber auch an, dass die Holzwickeder das Spiel nach der Pause hätte entscheiden können. Da hatte unter anderem der dieses Mal glücklose Top-Torjäger Andreas Spais zwei Gelegenheiten.

Westfalenliga 2

Holzwickeder SC – Hombrucher SV 3:2 (2:0)

Holzwickede: Rodehutskors – Keil (46. Radjocic), Müller, Ilic, Busemann (85. Nielinger), Majewski – McLeod (75. Macedo), Hiller, Cakir – Uzun (82, Kortenbusch), Spais (69. Spais)

Hombruch: Hennig – Palmieri, Kangkyeom (62. Aichi), Wistuba, Tipkemper – Buchholz, Akman (90. Jonda) – Bernhard (82. R. Vargues Martins), Jusufi (46. F. Vargues Martins), Park (7. Ali) – de Angelis

Tore: 1:0 Ilic (44.), 2:0 Keil (45.+3), 2:1 Ali (55.), 2:2 Aichi (65.), 3:2 Nielinger (90.)