Es ist in der Tat keine Spielzeit zum Wohlfühlen, die der BSV Schüren hinlegt. Leistungsschwankungen ziehen schon durch die gesamte Saison - ähnlich wie schon im Jahr zuvor. Derzeit reicht es nur für Rang zwölf der Fußball-Westfalenliga 2.
Ein Blick aufs Tableau zeigt, wie ernst die Lage wirklich ist. Denn: Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur fünf Punkte. Umso wichtiger wäre ein Sieg für die Truppe von Trainer Sascha Rammel am Sonntag (13. März) gegen den FC Brünninghausen.
Sascha Rammel: „Das wird eine Wundertüte“
„So richtig einschätzen kann man die nicht“, beginnt Rammel die Vor-Analyse zum Spiel. „Das wird eine Wundertüte und dementsprechend ist es schwierig, sich da gezielt drauf vorzubereiten.“ Die Marschrichtung für die Begegnung lautet aber ganz klar: nach vorn!
„Wir wollen und müssen unbedingt mit allen Mitteln gewinnen“, betont Rammel. Auch wenn seine Elf so langsam mit dem Rücken zur Wand steht, würde er einen Sieg nicht als überlebenswichtig bezeichnen. „Wir haben noch etwas Puffer und spielen noch gegen die Gegner unter uns.“
Das sieht auch Torwart und Ex-Brünninghauser Muhammed Acil so. Der Schlussmann verbrachte sieben erfolgreiche Jahre beim FCB und trug maßgeblichen Anteil zum ersten Oberliga-Aufstieg des Vereins im Jahr 2016 bei.

„Seit meinem Weggang hat sich dort vieles verändert und ich bin da auch nicht mehr so vernetzt. Es wird für mich ein Spiel wie jedes andere“, beschreibt Acil seine Gedanken. Er weiß: „Ein Sieg wäre extrem wichtig für die Köpfe. Vor allem nach den letzten Wochen gilt es, der Niederlagen-Serie ein Ende zu setzen.“
Hohe Niederlagen für den BSV Schüren
Damit spricht der Keeper die jüngsten Pleiten gegen Vestia Disteln (2:5), den Holzwickeder SC (1:5) und die SpVgg Horsthausen (0:6) an. „Als Keeper ist es besonders ärgerlich, so viele Tore zu kassieren. Am Ende holst du ja die Kirschen aus der Bude, aber wir müssen das jetzt aus den Köpfen kriegen.“
Dem Routinier sei es wichtig, den Fokus auf die Zukunft zu legen und vergangene Pleiten in den Hintergrund zu rücken. „Wir müssen uns auf das Positive konzentrieren und das hinter uns lassen. Das bringt nichts. Bei uns war in den letzten Wochen den Wurm drin und es tut uns allen gut, wenn wir uns damit nicht mehr beschäftigen“, appelliert Acil.

Etwas konkreter bei der Problembenennung wird Coach-Rammel. „Es war ein Mix aus guten Gegnern und der aktuellen Kadersituation“, begründet der BSV-Trainer die Pleiten-Serie. Der Westfalenligist sei seit längerer Zeit aus verschiedensten Gründen „arg gebeutelt“ und wird auch gegen Brünninghausen nicht mit voller Kraft antreten können.
Kaderprobleme beim BSV Schüren
Auch Peter Seifert, Vorsitzender des BSV Schüren, sieht darin die Problematik. „Mit Lukas Homann fehlt uns ein wichtiger Spieler längerfristig. Dann ist da mal einer bei der Schicht und hier fällt jemand kurzfristig aus oder wird gesperrt“, ärgert sich Seifert.
Nur negativ denkt der Vorsitzende nicht und fügt in einem Atemzug an: „Aber jetzt ist alles wieder im Lot und ich denke, dass wir bald eine Serie starten und den Abstieg verhindern werden.“
Das Problem ist nur, dass die Leistungseinbrüche schon durch die gesamte Saison ziehen. Das weiß auch der Trainer. „Ohne näher ins Detail zu gehen, kommt bei uns in dieser Saison einiges zusammen. Das grundsätzliche Verhalten des einen oder anderen Spielers war auch Teil des Problems, aber das darf keine Ausrede sein“, argumentiert Rammel.
Die Lösung des Problems liegt dabei auf der Hand. Zur kommenden Spielzeit wird weiter am Kader justiert und auf Schlüsselpositionen in der Breite verstärkt. An eine Doppelplanung bezüglich eines Abstieges wird dabei nicht gedacht.
BSV Schüren verstärkt sich
„Wir wollen unseren Kader in der Breite zur kommenden Saison verstärken, damit wir diese Probleme nicht mehr haben“, erklärt Rammel. Dabei geht es ihm in erster Linie um das Herzstück der Mannschaft.
„Ich denke da an die Viererkette und das Zentrum. Aber erstmal müssen wir gegen Brünninghausen gewinnen, um entspannter in das spielfreie Wochenende zu gehen.“ Mit Marcel Münzel, Tim Kallenbach (beide ASC 09), Kevin Brümmer (FC Brünninghausen) und Chris Matuszak (SV Sodingen) hat der BSV bereits vier prominente Spieler verpflichtet.