Viel Ungewissheit bei Türkspor Dortmund Maximilian Borchmann hat über Zukunft entschieden

Maximilian Borchmann bleibt Trainer bei Türkspor
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Der Abenteuer in der Regionalliga ist vorbei, unsichere Wochen liegen hinter Türkspor Dortmund. Doch nun geht der Blick wieder nach vorn: Der Nordstadt-Klub stellt sich neu auf – mit Maximilian Borchmann an der Seitenlinie. Der 34-Jährige hat in den vergangenen Monaten viel Aufbauarbeit geleistet, ein Gefühl für Team und Umfeld entwickelt – und bleibt dem Verein auch nach dem Abstieg treu. Im Gespräch wird klar: Borchmann hat einen klaren Plan für den Neustart in der Oberliga – und einige Forderungen gestellt, damit er ihn auch umsetzen kann.

Maximilian Borchmann bleibt Trainer von Türkspor Dortmund

Der Entschluss, trotz des Chaos zu bleiben, war kein Selbstläufer: „Ich hatte ja ohnehin für anderthalb Jahre zugesagt. Aber wenn so eine Saison plötzlich endet und man nicht weiß, wie es weitergeht, denkt man natürlich nach. Ich würde lügen, wenn ich sage, das sei spurlos an mir vorbeigegangen.“

Entscheidend war für Borchmann, dass die Bedingungen stimmen. „Ich habe Dr. Akin Kara gesagt: Ich habe bestimmte Erwartungen – wenn wir die erfüllen können, wenn die Kaderstruktur und die Personalien so aussehen, wie ich sie mir vorstelle, dann ziehe ich das durch. Unsere Philosophie bei der Kaderzusammenstellung – die müssen wir teilen.“

Weil Sportchef Sandy Röhrbein nicht mehr an Bord ist, teilen sich Borchmann, Kara und Seyhan Adigüzel die Aufgaben der Sportlichen Leitung – auch wenn Adigüzels Verbleib noch nicht in Stein gemeißelt ist.

Seyhan Adigüzel und Maximilian Borchmann halten einen Schal von Türkspor Dortmund hoch.
Seyhan Adigüzel (r.), Co-Trainer und Leiter der Geschäftsstelle bei Türkspor Dortmund, hat noch nicht entschieden, ob er dem Verein auch nächste Saison zur Verfügung steht. © Verein

Adigüzel kam gemeinsam mit Röhrbein Anfang des Jahres zu Türkspor. „Ich kann mir vorstellen, auch über die Saison hinaus weiterzumachen. Das ist aber an gewisse Bedingungen geknüpft, die wir intern noch final klären müssen“, so der Co-Trainer und Geschäftsstellenleiter.

Vorerst aber wird sich das Trio um die Zusammenstellung des Kaders für die Oberliga-Spielzeit kümmern. „Dazu gehört auch, dass Spieler aus dem Regionalliga-Kader sich klar zur Oberliga bekennen. Die Jungs, die sich mit dem Verein identifizieren, die den Weg mitgegangen sind – auf die will ich setzen“, sagt Borchmann.

Einige haben das bereits getan – andere zögern. „Natürlich wird es auch viele Neuzugänge geben müssen“, sagt Borchmann. Der Großteil der Mannschaft wird den Verein verlassen. Aber klar ist auch: Die Zeit drängt. „Wir sind spät dran, das wissen wir. Deshalb ist es jetzt wichtig, schnell zu sein und gute Entscheidungen zu treffen. Und ja, das ist nicht risikofrei. Wir können jetzt nicht mehr lange warten oder groß verhandeln.“

Türkspor Dortmund auf Spielersuche

Türkspor holt sich die Unterstützung einiger weniger Berater ins Haus, die gezielt im Jugendbereich nach Talenten suchen. „Ich kenne mich in der Oberliga Westfalen und der Westfalenliga 2 gut aus. Dazu kommen die Netzwerke von Dr. Kara und Adi (Spitzname Seyhan Adigüzel, Anm. d. Red.). aus denen wir ein Portfolio erstellen und schauen, was sich realisieren lässt“, gibt Borchmann Einblick in die Vorgehensweise.

Optimistisch ist er schon, dass Türkspor eine schlagkräftige Mannschaft für die Oberliga wird stellen können. „Wenn wir die Spieler überzeugen können, die wir unbedingt halten wollen, dann haben wir ein stabiles Gerüst – und wenn dann noch hungrige junge Spieler dazukommen, ist das eine richtig gute Basis.“

Wie der Kader aussehen wird, ist fraglich. Durch die Zusage Borchmanns steht aber zumindest fest, wer an der Seitenlinie steht.