Die Vorstellung, dass im Aplerbecker Waldstadion in der Saison 2024/2025 Regionalliga-Fußball gespielt wird, wird weiter konkreter. Zwar muss der ASC 09 Dortmund (Tabellenplatz zwei) zunächst den Aufstieg in der Rückrunde der Oberliga Westfalen perfekt machen.
Falls sich Aplerbeck durchsetzen sollte, will der Verein alles daran setzen, dass er seine Heimspiele in Deutschlands vierthöchster Spielklasse im der eigenen sportlichen Heimat austragen darf.
Dafür bedarf es der Zustimmung des für die Regionalliga verantwortlichen Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), der die Lizenzbedingungen stellt. Weil die zur aktuellen Saison angezogen worden sind, ist das Stellen eines für die Regionalliga tauglichen Stadions zu einer größeren Herausforderung geworden.
ASC 09 in Gesprächen
Der ASC benötigt eine 800 Zuschauer fassende Gäste-Tribüne, einen zweiten Eingang und feste Verkaufsstände. Hinzu kommen kleinere Arbeiten und eine Überprüfung des Schallschutzes an der Schwerter Straße.
Die Gespräche mit dem WDFV und der Stadt Dortmund laufen, berichtete Aplerbecks Vorsitzender Michael Linke in der vergangenen Woche. Der mögliche Umbau des Waldstadions ist längst Gegenstand der Dortmunder Politik.

Zunächst hatten die Sport- und Freizeitbetriebe (SFB) eine Machbarkeitsstudie zum Bau eines neuen Fußballstadions in Auftrag gegeben. Wegen der Kosten und eines fehlenden Grundstücks kam ein Neubau allerdings nicht infrage.
Anschließend prüften die SFB den Umbau vorhandener Sportanlagen. Dabei neben dem Waldstadion im Fokus: Die Mendesportanlage, auf der unter anderem ASC-Oberliga-Konkurrent Türkspor Dortmund spielt.
Mendesportplatz-Umbau würde rund 10 Millionen Euro Kosten
Die Stadt Dortmund teilte unserer Redaktion hierzu auf Anfrage mit: „Die Prüfung beinhaltete die grundsätzliche Machbarkeit zur Erweiterung der Anlage mit den notwendigen Tribünenkapazitäten inkl. Fantrennung, Eingängen, Flutlichtanlagen usw.“
Die Ergebnisse wurden dem Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit in seiner Sitzung am 21. November vorgestellt. Auf satte 10,8 Millionen Euro (inklusive Risikozuschlag) schätzt die Stadt demnach das Investitionsvolumen für den Umbau der Mendesportanlage.
Die Bauarbeiten wären umfassend. Der Naturrasen müsste umgestaltet oder sogar neu angelegt werden, getrennte Eingänge, Tribünen und WC-Anlagen sowie Zäune und Arbeitsplätze für Medienvertretende geschaffen werden.
Auch der verbliebene Ascheplatz müsste wohl in einen Kunstrasen umgewandelt werden, um allen aktuell auf der Mendesportanlage beheimateten Teams weiter gerecht werden zu können.
Waldstadion wäre schneller und günstiger im Umbau
Weil der zeitliche und finanzielle Aufwand bei einem Umbau des Waldstadion deutlich geringer einzuschätzen seien, entschied sich der Ausschuss dazu, „vorrangig den Ausbau des Aplerbecker Waldstadions für diesen Zweck zu prüfen“, heißt es von der Stadt Dortmund.
Die Sport- und Freizeitbetriebe legten dem Ausschuss dar, dass für Planung und Baumaßnahmen am Mendesportplatz mit einer Dauer von zwei Jahren zu rechnen sei.

Eine Kostenschätzung für den Umbau des Waldstadions liegt noch nicht vor. Diese wollen die SFB nun prüfen. Auch auf Nachfrage unserer Redaktion macht die Stadt Dortmund dazu keine Angaben. Sie verwies lediglich darauf, dass Dortmunder Vereinen grundsätzlich Mittel aus der Sportpauschale zur Verfügung stünden.
Klar ist aber: Für die finanzielle Beteiligung der Stadt wäre ein politischer Beschluss als Bedingung notwendig. Neben dem Ausschuss könnte auch der Rat der Stadt Dortmund ins Spiel kommen.
ASC 09 müsste Nachweise einreichen
Die Stadt nennt neben dem politischen Beschluss derweil eine weitere Bedingungen für eine Kostenbeteiligung ihrerseits. Der ASC 09 müsse, um die Mittel abrufen zu können, Nachweise vorlegen.
„Hier geht es unter anderem um den vergaberechtlichen Nachweis, dass verschiedene Angebote eingeholt worden sind, sowie um den Nachweis, dass die Rechnungen geprüft und bezahlt worden sind“, heißt es von der Stadt Dortmund.
Dass erneut eine Dortmunder Mannschaft im Falle eines Regionalliga-Aufstiegs die Stadtgrenzen überschreiten muss, wie es der TuS Bövinghausen in der vergangenen Saison hätte tun müssen, scheint unwahrscheinlicher zu werden.