Für den SV Brackel könnte es schwer in der Rückrunde werden. Denn mit dem Abschied von William Valenti verabschiedet sich der beste Scorer des Klubs zum Fußball-A-Ligisten K.F. Sharri Dortmund. Nun muss man sich in Brackel um einen Ersatz kümmern, damit der Verein auch weiter den Kontakt zum oberen Tabellendrittel halten kann.
SV Brackel zufrieden mit Auswahl
Trainer Egzon Gervalla bringt Licht ins Dunkle nach der Frage, ob die 06er schon einen geeigneten Ersatz im Visier haben: „Wir haben mit Lennart Wesselmann, Malcolm Ferro, Lucas Schneider, Ismail Özmen und Berkay Ertugrul noch fünf Stürmer im Kader.“
Auf dem Papier stimmt es also in der Breite, aber bringen die genannten Akteure auch die benötigte Qualität mit sich? Gervalla ist sich sicher: „Ismail und Berkay kamen im Sommer zu uns. Sie haben etwas Zeit gebraucht, aber sie haben großes Potenzial und dies in der Hinrunde schon mehrmals bewiesen.“
Ganz verschließt der SVB die Augen vor einem Neuzugang aber nicht. Geeignete Kandidaten spielen jedoch alle bei Vereinen, die entweder um den Auf- oder Abstieg mitspielen. „Ich bin ein großer Freund davon, sein Gesicht zu wahren, weil man sich immer zweimal sieht“, erklärt Gervalla die Transferpolitik.

Sollte es dennoch zu einer Winterverstärkung kommen, werden folgende Anforderungen an den Angreifer gestellt: „Falls wir aktiv werden müssen, dann muss ein Knipser her. Wir stehen gerade da, wo wir stehen, weil wir viel zu viel liegen lassen haben. Uns hat in der Hinrunde immer die Sturmreihe verletzungsbedingt gefehlt.“
Geplant ist ein Winterzugang aber nicht. Im Gegenteil: Der Coach äußert sein vollstes Vertrauen gegenüber seiner Mannschaft und verweist auf die Verletzten Ferro und Schneider, deren Rückkehr sehnlichst erwartet wird: „Wir sehen keinen zwingenden Handlungsbedarf.“
Der Abgang von Valenti kommt für die 06er nur wenig überraschend. Wie der SVB-Trainer erzählt, gab es pro Transferperiode drei bis vier Anfragen an den Angreifer. „Nach jedem Nein vom Spieler legten die Vereine nochmal nach. Das Interesse von Sharri war im Sommer schon sehr groß“, erinnert sich Gervalla.
Valenti selbst hat des Öfteren das positive Verhältnis zu Coach Gervalla hervorgehoben. Das bestätigt auch der Trainer, der sagt: „Willi ist ein ganz feiner Junge, er wird uns sehr fehlen. Aber der Kontakt zwischen uns wird unverändert bestehen bleiben. Wir telefonieren und sehen uns regelmäßig. Er gehört zur Familie.“
Dass sich Valenti nun für den A-Ligisten entschieden hat, nimmt Gervalla ihm nicht krumm. „Er hat bei Sharri viele gute Freunde und denen möchte er jetzt in der Rückrunde zum Aufstieg verhelfen. Würden wir direkt um den Auf- oder Abstieg spielen, dann hätte er uns nicht verlassen“, ist sich der Coach sicher.
Daran fügt der Trainer an und scherzt: „Ich würde mich auch nicht wundern, Willi im Sommer im Kader eines Westfalenligisten zu sehen, aber das ist noch fern. Er soll jetzt mit Sharri erstmal aufsteigen. Nach den ganzen Gesprächen mit sehr vielen Verantwortlichen von Sharri, bin ich jetzt auch dafür, dass die aufsteigen.“
Rückkehr möglich?
Eine Rückkehr ans Hallenbad möchte der Brackel-Coach nicht ausschließen. Die Tür stünde dem begehrten Offensivspieler immer offen. Dabei spricht Gervalla ihm nochmals seine Dankbarkeit aus.
„Er kam vor zwei Jahren zu uns, als wir mit dem Rücken zur Wand standen und er hat abgeliefert. Da hätte er schon in der Westfalenliga bleiben können. Wir haben den Turnaround innerhalb kurzer Zeit auch dank seiner Tore, aber vor allem auch dank seiner Vorlagen geschafft. Ich weiß gar nicht, wie viele Tore er vorbereitet hat“, schwärmt der Trainer der 06er.