FC Roj will gesperrten Spieler mit Testspielflut freispielen Missverständnis mit Sportgericht

FC Roj will gesperrten Florian Juka mit Testspielen freispielen
Lesezeit

Dem FC Roj fehlte am vergangenen Wochenende (16. Februar) im Spitzenduell der Fußball-Landesliga mit dem FC Marl (2:3) ein ganz wichtiger Spieler. Der Oberliga-erfahrene Florian Juka musste aufgrund einer Sperre, die er sich bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft zuzog, passen.

Dort warf der 32-jährige Routinier seinen Gegenspieler mit einem Ball ab und bekam eine Sperre von sechs Spielen zugesprochen. Um diese zu umgehen, veranlasste der FC Roj diverse Testspiele, damit Juka zum Re-Start wieder auflaufen darf. Dabei gab es wohl ein Missverständnis zwischen Verein und Sportgericht.

Probleme beim Ablauf der Sperre

Roj-Trainer Björn Sobotzki organisierte eine „Testspielflut“, um die Sperre von Juka möglichst schnell abzusitzen. Dabei spielte der Landesligist in einer Woche gegen fünf verschiedene Testspielgegner. Von Kontrahenten, wie Westfalenligist FC Brünninghausen (0:0) bis C-Ligist K.F. Sharri Dortmund II (6:2) war alles vertreten.

„Uns hatte man gesagt, dass man mit Freundschaftsspielen die Sperre wegbekommt“, bestätigt Sobotzki den Grund für die Ansetzung der Spiele. Das Spiel gegen den FC Brünninghausen sei dabei, unabhängig von Juka, schon länger geplant gewesen sein. Die Spiele gegen unterklassige Gegner hingegen nicht, weshalb Roj teilweise nur mit zwölf Spielern angetreten ist.

„Es waren viele aus der zweiten Mannschaft und die aus der Ersten dabei, die etwas nachzuholen hatten. Wir wollten da ein gutes Splitting hinbekommen, damit wir die Jungs aus der zweiten heranführen können“, ergänzt Sobotzki.

Trainer Björn Sobotzki (l.) vom FC Roj steht an der Seitenlinie und gibt Anweisungen.
Trainer Björn Sobotzki (l.) vom FC Roj macht dem Sportgericht keinen Vorwurf und hofft, noch vor dem nächsten Ligaspiel eine Lösung zu finden. © Oliver Schaper

Diese Vermischung und die Tatsache, dass Roj teilweise nur mit zwölf Spielern antreten konnte, sorgte dafür, dass es gegen B-Ligist SC Dortmund eine 0:5-Klatsche und gegen A-Ligist SV Ararat Gevelsberg sogar eine 0:10-Pleite hagelte.

Aufgegangen ist der Plan nicht. Denn: Juka bleibt weiter gesperrt und fehlte dementsprechend auch im wichtigen Ligaspiel gegen den FC Marl. Sobotzki erklärt: „Da gibt es Probleme. Wir müssen gucken, wie wir das lösen. Irgendwas muss da schiefgelaufen sein in der Kommunikation. Wir sind da in einem laufenden Prozess.“

Kritik üben will der Roj-Coach aber nicht. „Das ist ein Missverständnis und wir werden dem die Woche nachgehen. Wir sind da zuversichtlich.“ Durch den Dialog mit dem Sportgericht erhofft sich der Verein, den gesperrten Juka möglichst schnell wieder im Kader begrüßen zu dürfen. Vielleicht ja schon wieder zum kommenden Ligaspiel gegen den TuS Harpen (23. Februar).

„Natürlich hat uns Florian gegen Marl gefehlt. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, bis wir uns selber dezimiert haben. Gegen die Großen kann man auch mal verlieren, aber Florian wäre sicherlich eine Verstärkung gewesen“, betont Sobotzki.

Fehler bei Urteilsverkündung

Patrick Neumann, der Vorsitzende Sportrichter des Kreissportgerichts, spricht von internen Problemen in der Abarbeitung, wodurch der Fall länger als üblich lag. Roj selbst habe am 13. Februar von dem gefällten Urteil erfahren. Inhaltlich sei das Urteil allerdings falsch gewesen, weshalb es zum Missverständnis kam.

„Es gab dann ein korrigiertes Urteil, welches den richtigen Startzeitpunkt der Strafe ab 13. Februar angab. Der Spieler Juka sollte sechs Spiele gesperrt werden, er hat zwei davon abgesessen“, klärt Neumann auf. Aber wie lange ist Juka denn jetzt noch gesperrt?

Neumann erklärt: „Die Sperre galt ab dem 13. Februar. Mit dem Freundschaftsspiel am 13. Februar und dem stattgefundenen Meisterschaftsspiel sind es nun noch zwei Spiele.“ Eine Chance, dass die zuvor absolvierten Spiele an die Sperre angerechnet werden, soll es laut Neumann nicht geben.

„Nein, hier wird es keine Anrechnung der bereits absolvierten Spiele geben, weil das Urteil noch nicht gefällt war“, macht der Vorsitzende Sportrichter des Kreissportgerichts deutlich. Bedeutet also, dass Juka frühestens zum Auswärtsspiel gegen den Königsborner SV am 16. März zurückkehren wird. Es sei denn, der FC Roj organisiert bis dahin weitere Testspiele, dann kehrt er natürlich schon früher zurück.