Es ist eine ungewohnte Situation, in der sich Westfalia Dortmund derzeit befindet. Mit einer Niederlage im Rücken empfangen sie am kommenden Sonntag (28. Oktober, 15.15 Uhr) den ärgsten Verfolger KF Sharri Dortmund. Obendrein werden der Westfalia gleich drei Stammkräfte fehlen.
Maurice Temme: „Ein Spiel, wie jedes andere“
Ein Grund, um nervös zu werden? Jedenfalls nicht für Spielertrainer Maurice Temme. Für ihn ist es ein Spiel wie jedes andere, das „am Ende auch nur drei Punkte abwirft“. Trotz aller Gelassenheit ist er sich aber bewusst, was das Duell für Auswirkungen haben könnte.
Der Sieger dieses Gipfeltreffens übernimmt die Tabellenführung. Wer Westfalia Dortmund kennt weiß, dass sie so etwas wie ein Dauerabo auf die Tabellenspitze gebucht haben. Darauf will die Temme-Truppe auch weiterhin nicht verzichten.
„Wir wollen definitiv als Sieger vom Platz gehen. Es ist aber nicht das wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte. Dafür ist es noch zu früh. Würde es diese Situation kurz vor dem Ende der Saison, mit so einem knappen Punkte-Unterschied geben, dann könnte man von einem der wichtigsten Spiele reden“, ordnet der Coach ein.

Die Frage, ob sich der Verein nach einer erneuten Niederlage in einer sportlichen Krise befinden würde, verneint Temme deutlich. Das sei „deutlich zu hoch gegriffen“, da Westfalia gerade ohne „drei gesperrte Spieler auflaufen muss, die exorbitant wichtig für den Klub sind“.
Die drei gesperrten Spieler sind Emre Cakir, Maurice Temme selbst und dessen Bruder Kevin Temme. Generell schätzt der Spielertrainer Sharri als offensiv starken Kontrahenten ein, ähnlich wie den Dorstfelder SC, als es die erste sportliche Liga-Niederlage der Vereinshistorie gab.
„Es wird darauf ankommen, dass wir von der ersten Minute an wach sein müssen“, appelliert Temme und fügt an: „Wir müssen den Kampf annehmen, den uns Sharri bereiten wird. Jeder Gegner ist heiß gegen uns zu spielen und das haben wir in der spielfreien Woche nochmal thematisiert.“
Straffes Folgeprogramm für Westfalia Dortmund
Ein Sieg gegen Sharri wird umso wichtiger, wenn man auf das Programm in den kommenden Wochen blickt. Da muss die Westfalia erst gegen den Drittplatzierten Sarajevo Bosna (3. November) und wenige Tage später im Kreispokal gegen den Bezirksligisten Dortmunder Löwen Brackel ran (6. November).
„Klar, ein Sieg würde uns guttun. Das sind aber beides separate Spiele. Natürlich wäre ein Sieg gut, aber es ist unabhängig von den anderen Spielen“, erklärt Temme. Ob andere Teams selbstbewusster gegen die Westfalia auftreten, wenn sie nur noch auf Platz zwei stehen würden, glaubt Temme nicht.
„Man hat im ersten Spiel schon gesehen, als die Liga noch offen war, dass die Gegner viel Feuer haben. Da wollte jeder gegen uns gewinnen und das hat man in der ganzen Saison zu spüren bekommen“, erklärt Temme.
„Für jede Mannschaft ist es ein Highlight, gegen uns zu spielen. So habe ich das im Gefühl und das macht auch Bock“, schätzt der Spielertrainer abschließend ein.