Vor zwei Wochen berichtete unsere Redaktion über den Spielabbruch in der Fußball-Kreisliga A1 zwischen dem SuS Oespel-Kley und dem FC Sarajevo Bosna. Das Kreissportgericht nahm sich der Sache an und fällte ein Urteil.
Trotz Rückstand wurde die Begegnung für Sarajevo Bosna gewertet. Obendrauf wurde der SuS zu mehreren Geldstrafen in Höhe von 700 und 250 Euro verurteilt. Dagegen ist der Verein vorgegangen und hat durch eine mündliche Nachverhandlung ein neues Urteil erwirkt.
SuS Oespel-Kley wollte zweite Chance
„Die mündliche Nachverhandlung wollten wir deswegen haben, weil in dem vorläufigen Urteil ein bisschen unklar reingeschrieben wurde, wieso die Entscheidung so gefällt wurde“, erklärt Michael Kaminski, 2. Vorsitzender SuS Oespel-Kley.
Patrick Neumann, Vorsitzender Sportrichter, sieht das ebenfalls so und gesteht ein, bei der Urteilsverkündung nicht präzise genug gewesen zu sein. Dennoch war es dem SuS wichtig, die Geschehnisse richtigzustellen.
„Bosna hatte recht bekommen, weil sie ausführlicher erzählt haben. Das kann ja nicht sein, dass das die Grundlage ist. Anhand des Videos, was wir bei der ersten Verhandlung noch nicht kannten, sieht man ja, dass es zuerst von Zuschauern aus der Bosna-Seite losging“, sagt Kaminski.

Dem aber nicht genug wurde dem A-Ligisten nochmal verdeutlicht, wieso der Spielabbruch für den in Rückstand gelegenen FC Sarajevo Bosna gewertet wurde.
„Unsere Ordnungsdienste haben keine Warnwesten getragen und waren somit nicht gekennzeichnet. Wenn es zu einem Spielabbruch kommt und die Heimmannschaft hat ihre Ordnungsdienstleiter nicht mit Westen gekennzeichnet, dann wird die Begegnung automatisch für die Gäste gewertet. So steht es in den Statuten“, erklärt der 2. Vorsitzende.
Ein Paragraf, der für alle Beteiligten neu war. Akzeptieren muss Oespel-Kley das aber. „Das war einfach unsere Dummheit. Mir tut es für die Mannschaft leid, die in Führung war. Wir akzeptieren aber das Urteil und sowas wird uns nicht mehr passieren“, verspricht Kaminski.
Minderung der Geldstrafen für SuS Oespel-Kley
Neben einer Lehrstunde über die Statuten des Fußballs konnte der SuS Oespel-Kley sogar noch etwas Zählbares von der Nachverhandlung mitnehmen. Beide Geldstrafen wurden um ein Vielfaches gemindert. Ursprünglich waren es 250 Euro für den Spielabbruch und 700 Euro für die fehlende Kennzeichnung eines Ordnungsdienstes.
„Wir haben nachgefragt, wieso die Strafe so hoch angesetzt wurde. Es sollte ein Statement an andere Vereine sein“, verrät Kaminski. Fest steht aber: Die beiden Strafen wurden jeweils auf 200 Euro gemindert. „Wir haben viel darüber geredet und weil wir ja schon mit einer Niederlage bestraft wurden, haben wir uns darauf geeinigt.“