Dortmunder Schiedsrichter wohl mit dem Tod bedroht Polizei ermittelt, Klub suspendiert Spieler

Dortmunder Schiedsrichter wohl mit dem Tod bedroht: Polizei ermittelt, Klub suspendiert Spieler
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Nicht nur der Spielabbruch zwischen der SG Phönix Eving und Arminia Marten sorgte am Sonntag für unangenehme Szenen auf einem Dortmunder Fußballplatz. Auch beim Spiel zwischen dem TuS Rahm II und Urania Lütgendortmund II in der Kreisliga C1 Dortmund gab es einen Polizei-Einsatz.

Dort fand die Partie (1:3) immerhin ein reguläres Ende. Zehn Minuten vor dem Abpfiff sah ein Rahm-Spieler allerdings die Rote Karte. Eigentlich habe der Unparteiische dem Fußballer wegen eines Foulspiels die Gelbe Karte zeigen wollen.

Daraufhin sei der TuS-Akteur allerdings ausgerastet und habe den Schiedsrichter beleidigt. Der Satz „ich krieg‘ dich draußen“ soll gefallen sein. Das geht aus den Eintragungen im Spielbericht vor, die dieser Redaktion vorliegen. Statt der Gelben gab es die Rote Karte.

Nach Spielschluss soll es zu weiteren Bedrohungen des Rotsünders gekommen sein. Der Fußballer soll dem Unparteiischen gesagt haben, er steche ihn ab. Der Schiedsrichter rief daraufhin die Polizei.

Die bestätigte am Montag auf Anfrage unserer Redaktion den Einsatz an der Westhusener Straße. „Durch eingesetzte Beamte wurde eine Strafanzeige wegen Bedrohung aufgenommen“, teilt die Polizei mit.

Polizei bestätigt Ermittlungen

In diesem Zuge bestätigte sie auch, dass die Todesdrohung im Raum steht: „Einem 29-jährigem Iraker wird vorgeworfen, einen 64-jährigen Schiedsrichter aus Dortmund mit dem Tode bedroht zu haben.“ Welcher Wortlaut geäußert worden sein soll, sei aktuell Gegenstand der Ermittlungen. Die hätten bislang ergeben, dass sich die Tat gegen 14.30 Uhr ereignet haben soll.

Die Polizei Dortmund teilt zudem mit, dass sie „Bedrohungen grundsätzlich sehr ernst“ nehme. Beim Beschuldigten sei bereits eine Gefährderansprache durchgeführt worden – also eine kommunikative Aufforderung, das Verhalten, dass die öffentliche Ordnung gefährden kann, zu unterlassen.

Manfred Schulze und der TuS Rahm haben schnell reagiert.
Manfred Schulze und der TuS Rahm haben schnell reagiert. © Stephan Schuetze

„Das Ehrenamt, wozu die Betätigung als Schiedsrichter fällt, ist ein hohes Gut in unserer Gesellschaft, das die Polizei Dortmund durch konsequente Strafverfolgung schützt“, heißt es von der Polizei weiter.

Auch der TuS Rahm hat bereits Konsequenzen gezogen. „Wir haben ihm gesagt, dass er nicht wiederkommen braucht“, sagt Manfred Schulze aus dem TuS-Vorstand. Schon vor seiner Suspendierung sei der Fußballer als „kleiner Meckerhund“ aufgefallen. „Wir haben sofort reagiert“, macht Schulze klar.

Rahm schützt Schiedsrichter

Er selbst habe am Sonntagnachmittag den Schiedsrichter als Ordner geschützt, ihm angeboten, ihn vom Platz zu begleiten. „Hau einfach ab und geh nach Hause“, habe Schulze dem nun ehemaligen Rahm-Spieler entgegnet, als dieser den Unparteiischen nach Spielende verbal angegangen sei.

Welche Äußerungen dabei genau gefallen sind, habe Schulze nicht gehört. Rahm habe seine zweite Mannschaft im Sommer erst neu zusammengestellt.