Drei Landesligisten enttäuschen, ein Bezirksligist überragt Gewinner und Verlierer der Hinrunde

TuS Eichlinghofen überragt, Westfalia Dortmund patzt:
Lesezeit

Die Hinserie in Dortmunds Amateurfußball-Ligen ist durch. Zumindest wenn man von der Kreis- bis zur Westfalenliga schaut. Einige Vereine liegen weit über den Erwartungen, andere hängen diesen eher hinterher. Wir haben die größten Gewinner und Verlierer der diesjährigen Hinrunde rausgesucht.

Gewinner: FC Brünninghausen

Der FC Brünninghausen darf sich zu den Gewinnern der Hinserie zählen. Nach dem Abstieg aus der Oberliga strukturierte der Verein den Kader in großen Teilen um und setzte dabei auf eine neue Philosophie. Vorrangig soll jungen, talentierten Spielern die Möglichkeit geboten werden, sich zu beweisen.

Der Plan scheint bisher voll aufzugehen. Nur drei Punkte hinter dem Spitzenreiter TSG Sprockhövel steht der FCB in Lauerstellung auf dem zweiten Platz. Spieler wie Kerim Karyagdi oder Plamen Peychev zahlen das Vertrauen mit überdurchschnittlichen Leistungen zurück. Die Rückkehr in die Oberliga wirkt nicht unerreichbar.

Verlierer: Hombrucher SV, TuS Hannibal und VfR Sölde

Die Landesliga 3 hat hingegen gleich drei Verlierer aus Dortmunder Sicht. Der Westfalenliga-Absteiger Hombrucher SV steht derzeit auf dem 14. Platz und ist abstiegsgefährdet. Trotz zahlreicher Abgänge hat man sich in Hombruch doch deutlich mehr versprochen.

Auch der TuS Hannibal hat sichtlich mit dem Abgang von Trainer Hamsa Berro zu kämpfen. Einen Platz hinter dem HSV kommt Hannibal nur auf elf Punkte aus 15 Spielen.

Hamsa Berro.
Hamsa Berro hat den TuS Hannibal nach zehn Jahren verlassen. © Dan Laryea

Der VfR Sölde hingegen merkt als Aufsteiger, dass die Landesliga ein hartes Pflaster ist. Nach dem Erfolg in der vergangenen Saison ist man in Sölde davon ausgegangen, sich etwas oberhalb der Abstiegsränge platzieren zu können – Sölde aber geht als Letzter in die Rückrunde.

Für alle drei ist es jedoch nicht aussichtslos. Hombruch, Hannibal und Sölde würde lediglich ein Sieg reichen, um das rettende Ufer zu erreichen. Die enge Tabellenkonstellation macht eine Menge Spekulationen möglich.

Gewinner: TuS Eichlinghofen

Als klarer Gewinner darf sich der TuS Eichlinghofen bezeichnen. Der Wechsel der Bezirksliga-Staffel scheint sich auszuzahlen und so stehen die Eichlinghofer mit vier Punkten Vorsprung auf dem ersten Platz.

Die verbesserte Kaderbreite kommt zum Tragen, die es Coach Marc Neul möglich macht, viel zu rotieren. Nur selten steht an zwei Spieltagen dieselbe Elf auf dem Platz. Außerdem muss sich der TuS in dieser Saison nicht nur auf Torjäger Aleksander Djordjevic verlassen, sondern kann auch auf Ahmed Ersoy setzen, der schon bei 16 Saisontoren steht.

Verlierer: VfL Kemminghausen

So gar nicht nach Plan läuft es in der Bezirksliga 8 beim VfL Kemminghausen. Der letzte Platz und dazu nur vier Punkte stehen für einen enttäuschenden Vorjahres-Neunten zu Buche.

Yasin Yanik guckt aufs Spielgeschehen.
Yasin Yanik hat sein Traineramt beim VfL Kemminghausen bereits in der Hinrunde niedergelegt. © SC Osmanlispor

Nach dem Abschied von Trainer Yasin Yanik gelang dem VfL zwar der erste Saisonsieg, aber es ist noch ein weiter Weg zum Klassenerhalt. Sechs Punkte gilt es aufzuholen.

Gewinner: Dortmunder Löwen, Mengede und SV Westrich

Bei den Dortmunder Löwen kann man hingegen von einer erfolgreichen Hinserie in der Bezirksliga 8 sprechen. Derzeit auf Platz drei stehend, können die Löwen entspannt auf Fehler der Konkurrenz lauern. Der Abstand zur Spitze beträgt nur vier Zähler.

Auch Mengede 08/20 kann sich selber auf die Schulter klopfen. Nachdem der Verein die vergangene Saison nur auf Rang zwölf beendet hatte, heißt es derzeit Platz vier der Bezirksliga 10. Auch wenn der Tabellenführer neun Punkte voraus ist, kann Mengede im Kampf um Platz zwei mitmischen. Kaum vorstellbar, nachdem der Klub in der Vorsaison erst am letzten Spieltag die Klasse hielt. Die Arbeit von Neu-Coach Nico Anders kann man nur loben.

Als Aufsteiger macht auch der SV Westrich eine gute Figur und liegt derzeit sieben Punkte hinter Mengede auf Rang sieben. Trotz des üppigen Kaderumbaus von vier Ab- und sieben Neuzugängen scheint es beim Team von Trainer Marc Risse reibungslos zu laufen. Westrich darf sich ganz offensichtlich auf eine entspannte Rückserie ohne größere Sorgen freuen.

Verlierer: SV Urania Lütgendortmund

Im zweiten A-Liga-Jahr für SV Urania Lütgendortmund stehen alle Zeichen derzeit auf Abstieg. Mit nur einem Punkt aus 14 Spielen und einem Torverhältnis von minus 81 sieht es eindeutig nach einem Gang in die B-Liga aus. Klarer Verlierer der Hinrunde – auch wenn Urania zum Ende der Hinserie ausgerechnet gegen Tabellenführer K.F. Sharri den einzigen Punkt holte.

Gewinner: K.F. Sharri Dortmund

Zur Überraschung vieler steht K.F. Sharri Dortmund an der Spitze der Kreisliga A1 Dortmund. Zehn Spiele und vier Unentschieden sprechen für eine nahezu makellose Hinrunde. Auch im Topspiel gegen Westfalia Dortmund konnte Sharri sich mit 1:0 durchsetzen und die starke Form bestätigen.

Trainer Besmir Rada dürfte dabei ein wichtiger Faktor für den plötzlichen Erfolg des Nordstadt-Klubs sein. Rada selbst hatte bis vor drei Jahren noch in der Regionalliga gespielt und überzeugt nun mit seiner Expertise in der Dortmunder Kreisliga A1.

Verlierer: Westfalia Dortmund

Die erste unterdurchschnittliche Hinserie der Vereinsgeschichte erlebte hingegen Westfalia Dortmund. Obendrauf kam die erste sportliche Niederlage der Vereinshistorie, gefolgt von zwei weiteren.

So landet die Westfalia mit drei Niederlagen nur auf einem enttäuschenden dritten Platz. Fünf Punkte Abstand sind es bis zum Tabellenführer K.F. Sharri Dortmund. So haben sich die Temme-Brüder die Hinrunde sicherlich nicht vorgestellt.