Der noch relativ junge Klub nennt sich „der familienfreundliche Verein im Dortmunder Süden“. Was liegt da näher, als einen Verwandten zu verpflichten? Dieser kommt aus dem hohen Norden, dem Dortmunder Norden, und will sesshaft werden.
Der Fußball-B-Ligist FC Wellinghofen von 1983, der als Dritter nur knapp die Relegation verpasste, geht mit Christian Wichert in die neue Saison. Das mag verwundern, zumal Wicherts Revier bis auf ein Engagement bei BW Huckarde der Norden Dortmunds war. Alemannia Scharnhorst, TV Brechten, VfL Kemminghausen und zuletzt Phönix Eving waren Stationen des echten Urgesteins im Amateurfußball.
Eingangs angedeutet, erklärt sich dieser Wechsel daraus, dass der Vorsitzende der Wellinghofer, Rolf Heidemeier, der Onkel von Christian Wichert ist. „Früher hatte ich zum Bruder meines Vaters regelmäßigen Kontakt, zuletzt etwas seltener, wobei wir uns nie aus den Augen verloren hatten. Und da er mitbekommen hat, dass ich bei Phönix nicht weitermachen wollte, hat er mich gefragt.“ Wichert erklärt, er sei sehr gespannt: „Die B2 ist eine komplett neue Liga für mich. Ich weiß, dass ich mich immer auf meinen Onkel verlassen kann. Das ist mir nach meinen Erfahrungen bei Phönix wichtig. Unser Kader ist gut. Die Neuen möchte ich aber erst nach dem 1. Juli verraten.“
Angebote für andere Positionen
Nordlicht Wichert führt weiter aus, dass nicht nur sein Onkel und die Lust auf etwas ganz anderes ausschlaggebend für ihn gewesen seien. „Das ist ein Wellinghofen, wie ich es von früher kenne. Wir hatten uns gestern auch schon wieder getroffen. Da treffen sich alle noch auf ein Bierchen im Vereinsheim, die Anlage ist sehr schön. Ich habe Lust, hier Trainer zu sein. Da waren ein paar Angebote, auch für den Posten des Sportlichen Leiters, aber ich bin doch lieber an der Seitenlinie und weiß, dass ich auf dem Admiralsplatz in Ruhe arbeiten kann.“
Die Ehe mit Phönix, Wichert deutete es bereits an, hielt nicht lange. „Ich bin keiner, der Zusagen bricht. Also habe ich es durchgezogen, obwohl das alles gar nicht in meinem Sinne gelaufen war.“ Wichtig sei es dem erfahrenen Trainer, etwas klarzustellen: „Unser Vorstand mit Andrea Bienert und Martina Michel arbeitet richtig gut. An ihnen lag es nicht, dass ich am Ende so weit war und viele Spieler der abgemeldeten dritten Mannschaft hochziehen musste. Die Leute, mit denen ich geplant hatte, machen nur noch vielleicht 20 Prozent aus.“

Wechsel stand im Februar fest
Wichert betont, nicht nachtreten zu wollen, aber aus seinen Worten klingt die Enttäuschung durch, dass es bis auf von den beiden Frauen kaum Unterstützung gegeben habe. „Ich hatte dem Verein daher schon im Dezember mitgeteilt, dass ich so nicht arbeiten möchte und gehen werde. Im Februar haben wir unsere Zusammenarbeit in Wellinghofen geklärt, aber nicht öffentlich gemacht.“
Wichert wollte das Team einfach nicht im Stich lassen und schaffte immerhin den Klassenerhalt. „Wir können uns besonders bei den Jungs aus der Dritten und den Verbliebenen bedanken, dass sie uns immerhin auf den zwölften Platz gebracht haben. Phönix darf so wenigstens kommende Saison in der B-Liga antreten.“ Aus ungewohnter Perspektive – aus dem Süden – wird er gen Norden gucken und seine alten Vereine nicht aus den Augen verlieren. „Meine Konzentration aber gilt schon jetzt ganz dem TuS Wellinghofen. Am 1. Juli haben wir offiziellen Trainingsauftakt. Darauf habe ich richtig Lust.“ Den Onkel wird’s freuen.
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