FC Roj jubelt in irrer Schlussphase gegen Hombruch Indirekter Freistoß führt zu Treffer

FC Roj jubelt in irrer Schlussphase gegen Hombruch: Indirekter Freistoß führt zu Treffer
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Bis nach draußen klangen die Worte des Roj-Trainers Björn Sobotzki während der Pause: „Bleibt geduldig. Ihr bekommt eure Chancen.“ Und der Trainer sollte recht behalten. Er bekam es, weil der ansonsten absolut überzeugend verteidigende HSV zweimal patzte. Zunächst verlor Torwart Jan Hennig nach einem Rückpass die Kontrolle über den Ball und ergriff diesen im Nachfassen. Den berechtigten indirekten Freistoß hämmerte Santiliano Braja über die Elf-Mann-Mauer der Hombruch hinweg (76.). Ob es nun mehr Wucht oder Kunst war, oder beides, interessierte Braja herzlich wenig. Im Fliegerstil drehte er eine Runde Richtung Eckfahne.

Hombrucher SV: Jona Schneck gleicht aus

Das lockte die Gäste noch mehr aus der Reserve. Jonas Schneck verwertete eine Hereingabe von Sener Ali mustergültig (88.). Und der HSV hatte jetzt ein Ergebnis, mit dem er nach dem Spielverlauf gut lebte. Auch Schneck feierte an der Eckfahne.

Nur konterte der FC Roj zurück. Christian Bernhard drückte Hakan Cevirme zu Boden. Schiedsrichter Kevin Langenstroer lag wieder richtig. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kimaz Hamza (90.+3). Und dann liefen die Gastgeber zum zweiten Mal kollektiv Richtung Fahne.

Es sollte das letzte Mal an diesem Tag bleiben, denn danach jubelte der FC Roj auf dem ganzen Platz verteilt. Dass der im Spiel sichere Schiedsrichter offenbar das Gelb seiner Pfeife sehr mochte und den gleichfarbigen Karton für wohl jeden zuckte, der zaghaft seine Lippen bewegt, erhitze die Gemüter am Rande eher kurz.

Jan Hennig produzierte einen indirekten Freistoß, den der FC Roj zur Führung nutzte.
Jan Hennig produzierte einen indirekten Freistoß, den der FC Roj zur Führung nutzte. © Schaper

Dann war nur noch Roj-Party. Das gerne genommene „Freed from Desire“ kam aus der Heimkabine. Das sich darauf so schön reimende „on Fire“ passte jetzt zum Gefühlsausbruch. Der FC Roj war nach dem furiosen Ende obenauf.

„Hart gearbeitet, gut verteidigt, spielerisch nicht so überzeugend wie sonst, aber besser als Hombruch. Am Ende haben Nuancen das Derby entschieden“, kommentierte Roj-Coach Björn Sobotzki.

Hombruchs Trainer Frank Eigenwillig erklärte: „Wir haben heute wirklich ohne vier kurzfristig ausgefallene Stammkräfte sehr gut verteidigt. Das war ein guter Zock von uns. Nur läuft heute alles gegen uns: die Verletzen, dann zwei Fehler, die dem Gegner die entscheidenden Chancen bringen. Aber festzuhalten bleibt, dass wir mit einer solchen Leistung aus den vorigen Spielen deutlich mehr Punkte geholt hätten. Ich sehe eine Stabilisierung.“

FC Roj hatte mehr Ballbesitz

Bevor es zu einer Einordnung dessen kommt, noch ein paar Takte zum Spiel vorher. In der Tat hatte Roj mehr Ballbesitz, wobei der HSV die Gastgeber zu höchsten zu zwei Halbchancen durch Hamza kam, während Schneck auf der anderen Seite eine dickere hatte (25.). Die Schlussphase bot dann Action für 90 Minuten. Diese lässt Aufsteiger Roj auf den vierten Rang klettern. Der HSV bleibt knapp oberhalb der Abstiegszone kleben.

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Statistik

Roj: Simon - Deniz (71. Zergoun), Aruna, Cinar, Siljeg - Akin (41. Simeonidis), Aras (71. Petjchuk) - Hamza, Rosenkranz (67. Cevirme), Bokemueller - Braja

HSV: Hennig - Vargues Martins (71. Löpke), C. Bernhard, Aichi, Feldbrugge - Heinz (80. Pekpak), Ali (90. Funhoff) - Dehmel (58. A. Bernhard), Schrade, Palmieri - Schneck

Tore: 1:0 Braja (76.), 1:1 Schneck (88.), 2:1 Hamza (90.+3, Foulelfmeter)