Der Aufsteiger zieht sein Programm konsequent durch. Nach zumeist deutlichen Erfolgen in der Bezirksliga bietet der FC Marl seinen Anhängern in der laufenden Landesliga-Saison jede Menge Nervenkitzel. Das 2:1 (1:0) gegen den Hombrucher SV fiel – über die komplette Spielzeit gesehen – verdient aus, spannend war es aber wieder bis zum Schlusspfiff.
„In Unterzahl ist es noch einmal eng geworden. Aber wir haben trotzdem nur wenige Chancen zugelassen. Einige gehen auf dem Zahnfleisch. Deshalb habe ich einen hohen Respekt vor der Kampfkraft und dem Willen, mit dem sich die Mannschaft heute den Sieg geholt hat“, resümierte Thomas Falkowski als Coach der Hausherren.
„FC Marl hat das clever runtergespielt“
Sein Gegenüber Frank Eigenwillig beklagte die beiden Gegentore: „Da sind wir einfach zu naiv. Nach dem 1:2 waren wir dann in Überzahl dran und hatten noch zwei Möglichkeiten. Ein Punkt wäre aus meiner Sicht nicht unverdient gewesen. Aber der FC Marl hat das auch clever runtergespielt.“
Von Beginn an hatten die Hausherren versucht, aus einer massierten Deckung heraus schnell nach vorne zu spielen und die Abwehr des Gegners durch Seitenverlagerungen auzuhebeln. Vor dem 1:0 flankte David Sdzuy von links – Hombruchs Innenverteidiger Kareem Aichi beförderte den Ball am ersten Pfosten unbedrängt ins eigene Tor (5.).
Marl war auch danach überlegen, wurde aber nur selten gefährlich, weil viele Ungenauigkeiten im Spiel waren. Deshalb gab es nur wenige Chancen: Eine verpasste Gökhan Turan, der nach Szduy-Ecke und Kopfball-Ablage von Patrick Goecke knapp verpasste (20.). Kayma kam ebenfalls zu spät nach einer Kombination über Turan und Sdzuy (40.).
Hombruchs Alexander Bernhard scheitert an Torhüter Gröner
Die Gäste brachten ihre offensiven Qualitäten nur im Ansatz aufs Feld. Die erste gute Gelegenheit hatte Alexander Bernhard, der aber zu zentral abschloss und Torhüter Jonas Gröner nicht überwinden konnte (38.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zog Peter Heinz aus der Drehung ab, verfehlte aber das Marler Gehäuse.
Ein weiter Einwurf von Maurice Rottenberg leitete den zweiten Treffer der Gastgeber ein. Gökhan Turan blockte und ließ geschickt durchlaufen. Niklas Baf schaltete zehn Meter vor dem Tor am schnellsten und erhöhte auf 2:0 (54.). Doch eine Entscheidung war das noch nicht, denn die Hausherren schwächten sich selbst.

Kayma foulte auf der linken Außenbahn kurz hinter der Mittellinie Stanley Feldbrugge. Der flog spektakulär, und Schiedsrichter Alexander Wensing schickte den schon verwarnten Marler Mittelfeldmann zum Duschen (63.). Ein Schock für sein Team, das schon fünf Minuten später einen Gegentreffer kassierte.
Tim Schrade bediente Jonas Schneck, der auf der rechten Strafraumseite den Raum besaß, um in Ruhe zu vollenden - nur noch 2:1 (68.). Verständlicherweise hatten die Gäste jetzt mehr vom Spiel. Doch bei allem Bemühen erarbeiteten sie sich nur zwei Chancen durch den eingewechselten Julien Götzen (71., 84.).
Für Marl hätte der engagierte Lais Leidreiter auf Zuspiel von Sdzuy alles klar machen können, aber HSV-Keeper Jan Hennig verkürzte gut den Winkel, sodass es beim 2:1 blieb (78.). Thomas Falkowski schöpfte sein Wechselkontingent in der Schlussphase voll aus, um den knappen Sieg über die Zeit zu bringen.
Landesliga 3
FC Marl - Hombrucher SV 2:1
FC Marl: Gröner – Rottenberg, Inam, Goecke, Zoladz, Völkel (90.+4 Sabellek), Baf (73. Kudlek), Leidreiter (83. Richter), Kayma, Sdzuy (90.+1 Janicki), Turan (60. Overhoff)
Hombrucher SV: Hennig – Richter (60. Götzen), C. Bernhard, Fedbrugge, A. Bernhard, Schrade, Schneck, Heinz (60. Ali), Menneke, Aichi, Palmieri
Tore: 1:0 Aichi (5., Eigentor), 2:0 Baf (54.), 2:1 Schneck (68.)
Bes. Vorkommnisse: 63. Gelb-Rote Karte gegen Kayma (Marl)