Der FC Hellweg Lütgendortmund steht vor dem Umbruch. Nachdem sich der Traditionsverein in der letzten Woche aus der Kreisliga A1 abgemeldet hat, steht inzwischen fest, wer im neuen Vorstand das Sagen haben wird.
Zum ersten Vorsitzenden ist ein bekanntes Gesicht aus dem Stadtteil gewählt worden: Gastronom René Rosenthal betreibt in Lütgendortmund unter anderem die Imbissbude „Futterluke“ und das „Café Blickpunkt“.
Ex-Vorsitzender und Trainer bleiben im Verein
Schon in der Vergangenheit war Rosenthal beim FC Hellweg tätig: Als Leiter der Jugendabteilung war er an deren Neu-Strukturierung maßgeblich beteiligt, ehe vor zwei Jahren eine beruflich bedingte Pause folgte.
Während dieser Zeit sei der Jung-Unternehmer mehrfach gefragt worden, ob er seine Arbeit im Verein wieder aufnehmen wolle, berichtet Rosenthal. Weil nach der Abmeldung vom Spielbetrieb „einfach nicht mehr viele Möglichkeiten da waren“, habe er sich entschlossen, den Posten im Vorsitz zu übernehmen.
„Es kann einfach nicht sein, dass ein Traditionsverein kaputtgeht, während andere Klubs in Dortmund mit ihrem Geld und ihren Möglichkeiten prallen“ begründet Rosenthal seine Entscheidung. Nun steht er vor der schwierigen Aufgabe, Lütgendortmund in die Zukunft zu führen.
Unterstützung bekommt er dabei von seinem Vorgänger Thorsten Staudinger, der ab sofort das Amt des zweiten Vorsitzenden bekleidet. Ebenfalls in veränderter Rolle bleibt Trainer Mark Dubiel dem Verein erhalten: Erst Anfang Februar als Coach eingesprungen, ist Dubiel neuer Kassenwart.
Die Verantwortung werde also „auf mehrere Schultern verteilt“ kündigt René Rosenthal an. Dadurch könne er auch weiterhin seiner Arbeit als Gastronom weiter nachgehen, ohne eine der beiden Tätigkeiten zu vernachlässigen.
Die frisch gewählte Führungsetage des FC Hellweg habe ihm zufolge zwar „ganz, ganz viele Baustellen“ vor sich, doch allein in der letzten Woche sei „mehr passiert als in den zwei Jahren davor.“
Hellweg Lütgendortmund plant komplett neuen Kader
Oberste Priorität habe derzeit die Umstrukturierung der ersten Mannschaft. „Wir wollen einen kompletten Neustart in der Kreisliga B einleiten“, erklärt Rosenthal. Anvisiert sei darum auch nicht der direkte Wiederaufstieg.
Stattdessen sei das Ziel, „langfristig etwas aufzubauen.“ Der neue Vereinschef wolle nämlich eins vermeiden: „Dass Leute spontan nicht zum Spiel kommen oder beim Training einfach fehlen. So einen Scheiß hatten wir hier lange genug – nicht nur im letzten halben Jahr.“
Demnach werde aus dem zuletzt wegen Personalmangels kaum noch spielfähigen Kader voraussichtlich niemand mit in die neue Saison gehen. Laut Rosenthal, der einige Partien besuchte, sei „das einfach kein richtiges Team mehr gewesen.“

Was die Nachfolge von Mark Dubiel angeht, hat die Suche schon begonnen: „Wir wollen jemanden, der in Dortmund Erfahrung und Kontakte hat“ erklärt René Rosenthal die Anforderungen an den neuen Trainer.
Der FC Hellweg Lütgendortmund ist Nachfolgeverein des DJK Hellweg Lütgendortmund. Dieser feierte in den 1970er Jahren große Erfolge in Verbands- und Oberliga, ehe 1987 die Insolvenz folgte.