
Der FC Brünninghausen um seine beiden Trainer Rafik Halim (l.) und Florian Gondrum setzte gegen Neheim auf Routine. © Foltynowicz
FC Brünninghausen verzichtet gegen Neheim fast komplett auf seine Talente - Coach klärt auf
Fußball-Westfalenliga
Die Tabellenführung souverän verteidigt, den Verfolger aus Neheim klar geschlagen. Der FC Brünninghausen hat einen tollen Lauf. Trainer Rafik Halim lobte nach der Partie besonders seine Auswechselspieler.
Der Fußball-Westfalenliga-Spitzenreiter FC Brünninghausen hat sein Spiel gegen den SC Neheim am Sonntag souverän für sich entschieden. Auffällig dabei war, dass der FCB zu Beginn fast nur auf Routiniers gesetzt hat. Der Nachwuchs gehörte überwiegend nicht zur Startformation. Coach Rafik Halim klärt auf.
Zu erkennen war am Sonntag schon: Der Nachwuchs kam dieses Mal beim FC Brünninghausen etwas kürzer als zuletzt. In Benedikt Mroß (22) und Niklas Malchrowitz (19) agierten nur zwei jüngere Akteure von Beginn an. Der Großteil gehörte dieses Mal eher in die Kategorie älter und erfahrener.
Setzt der Fußball-Westfalenliga-Tabellenführer FC Brünninghausen ganz bewusst auf Routiniers und lässt die jüngeren Spieler lieber auf der Bank? „Nein", versichert FCB-Trainer Rafik Halim, „da gibt es absolut keinen Trend zu erkennen. Ich achte nicht aufs Alter bei der Aufstellung, sondern wie unsere Taktik ist. Und gegen Neheim mussten wir die schnellen Gegenstöße des Gegners unterbinden. Die Mischung macht's, nicht das Alter. Wir sind in dieser Saison erst einmal mit derselben Mannschaft aufgelaufen wie im Spiel davor."
Halim scheint damit wohl alles richtig gemacht zu haben. Immerhin setzte sich der FCB mit 3:1 im Topspiel gegen den Tabellensechsten durch und verteidigte weiter die Spitzenposition. Das Erfolgsrezept gegen die schnellen Sauerländer hieß: Die Flügel agierten diesmal etwas defensiver, die Offensivspieler griffen vermehrt in die Abwehrarbeit ein.
„Das war eine sehr disziplinierte Leistung von der gesamten Mannschaft mit einer überragenden Abwehrarbeit", sprach Rafik Halim ein kollektives Lob aus. Zwei Spieler hätten sich nach Aussage des Trainers ein kleines Sonderlob verdient. Lukas Ziegelmeir war zuletzt nicht zum Einsatz gekommen, sorgte aber gegen Neheim für große Stabilität. Und da war noch Anis El Hamassi, der in der 65. Minute eingewechselt wurde und in den restlichen 25 Minuten „Vollgas gegeben hat", so Halim. El Hamassi ist übrigens 20 Jahre alt. „So wünsche ich mir das. Anis hat als Einwechselspieler bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Natürlich weiß ich, wie schwer das ist, wenn man zunächst auf der Bank sitzt. Aber ich bin überzeugt davon, dass unsere Einwechselspieler den Unterschied ausmachen. Sie haben es gebracht, sie sind unglaublich motiviert“, sagt Halim.
Trotz des 3:1 gegen den Verfolger, der erst kurz vor dem Ende zum Ehrentreffer kam, gab sich der Coach nicht ganz zufrieden. „Zufriedenheit ist Stillstand. Natürlich bin ich mit der Tabellensituation einverstanden, ich weiß aber auch, dass wir nicht alles richtig gemacht haben."
Halim sprach von einer „halben Stunde, in der wir sehr dominant waren und zur Pause auch verdient geführt haben". Im zweiten Durchgang habe sich dann ein Spiel auf Augenhöhe entwickelt, erklärte der Coach, der weiter an der Entwicklung seiner Mannschaft arbeiten will: „Wir müssen noch reifer werden und unsere Fehler abstellen. Diesmal haben wir 30 Minuten gut gespielt, beim nächsten Mal wollen wir das über 60 Minuten schaffen."
Ein waschechter Dortmunder, Jahrgang 1957. Vor dem Journalismus lange Jahre Radprofi, danach fast 30 Jahre lang Redakteur bei Dortmunder Tageszeitungen, seit 2015 bei den Ruhr Nachrichten, natürlich im Sport.

Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
