Eine grundsätzliche Regelung, wie der FC Brünninghausen die Saison in der Westfalenliga 2 fortsetzen will, gibt es noch immer nicht. Der FCB entscheidet aktuell von Woche zu Woche, ob er trotz größtenteils streikender Mannschaft antritt.
So brachte Brünninghausen das Kreispokal-Spiel gegen Landesligist VfR Sölde (1:4) und die Liga-Begegnung mit der TSG Sprockhövel (0:9) über die Bühne. Gegen den Lüner SV war der FCB nicht angetreten.
Giovanni Schiattarella zuletzt nicht an der Seitenlinie
Seitdem die Mannschaft nach der für den Sommer angekündigten Trennung von Trainer Giovanni Schiattarella und dem Sportlichen Leiter Reza Hassani Ende Februar in den Streik getreten war, ist auch die Trainerfrage offen.
In den Spielen gegen Sölde und Sprockhövel, in denen überwiegend die FCB-A-Jugend auflief, stand U19-Trainer Mounir Bazzani an der Seitenlinie. Der Verein kommentierte die Zukunft des bisherigen Trainers, der im Gegensatz zu Hassani nicht von seinem Amt zurückgetreten war, bisher nicht.

Auch Schiattarella sprach öffentlich nicht über die sich überschlagenden Ereignisse am Hombruchsfeld. Das änderte sich am Freitag (14. März).
„Ich bin an Rosenmontag via E-Mail freigestellt worden. Ich stand vorher absolut zur Verfügung und habe mich beim Verein gemeldet, wie es weitergeht und was die nächsten Schritte sind“, so Schiattarella gegenüber unserer Redaktion.
Auch Dennis Wegner äußert sich erstmals
Das gilt auch für Dennis Wegner, Torwarttrainer und Vertrauter Schiattarellas, der von einer „Freistellung gegen Bezahlung“ sprach. Er äußerte sich am Freitag ebenfalls erstmals über die Geschehnisse in Brünninghausen.
„Aus menschlicher Sicht bin ich mega enttäuscht, wie es abgelaufen ist. Ich habe selten eine Mannschaft erlebt, die so intakt war“, so der 46-Jährige. Auf Einzelheiten der zurückliegenden Wochen wolle er nicht weiter eingehen.
Statt Schiattarella stand in den beiden jüngsten Partien Bazzani an der Seitenlinie. „Weil es größtenteils der Kader war, den Mounir in seiner täglichen Arbeit trainiert. Da ist es sinnvoll, dass dessen Trainer an der Seitenlinie steht“, sagt Christopher Hönisch, Pressesprecher und Geschäftsführer Organisation beim FCB, zur Entscheidung des Klubs, auf die Dienste Schiattarellas zu verzichten.
Dennoch kam es nach Informationen unserer Redaktion am Donnerstagabend zu einem erneuten Gespräch zwischen Schiattarella, Wegner und Teilen des Brünninghausen-Vorstandes.
Schweigen nach Gespräch beim FC Brünninghausen
Wegner sagte, dass er bis dahin „nicht einmal einen persönlichen Kontakt mit einer Person aus dem Vorstand“ gehabt habe. Der 46-Jährige betonte, dass er und Schiattarella dennoch offen in den Termin gegangen seien. Am Ende des Gesprächs sei er jedoch „maßlos enttäuscht“ gewesen, sagt der Torwarttrainer.
Was der Grund dafür ist, bleibt allerdings offen. Giovanni Schiattarella, Dennis Wegner und der FC Brünninghausen äußerten sich auf Nachfrage unserer Redaktion nicht weiter offiziell zum Inhalt, Ablauf und Ergebnis des Abends.

Das galt auch für die Zukunft des bisherigen und erfolgreichen Trainerteams. Eine Freistellung lässt eine Rückkehr an die Seitenlinie offen. Ob das realistisch ist, dazu äußerte sich der Verein am Freitag nicht.
Dass Giovanni Schiattarella den FC Brünninghausen nochmal trainiert, darf aber durchaus bezweifelt werden. Seinen Vertrag hatte der Westfalenligist im November bis 2026 verlängert.
FC Brünnighausen tritt gegen Westfalia Herne an
Eine konkrete Aussage traf der FC Brünninghausen dagegen zum Westfalenliga-Spiel am Sonntag (15.30 Uhr) bei Westfalia Herne. „Wir werden auf jeden Fall spielen. Das steht fest“, sagte FCB-Pressesprecher Hönisch.
Welche Spieler dann für Brünninghausen auflaufen, war am Freitag noch offen. Das A-Jugend-Spiel des Vereins bei Mengede 08/20 ist bereits vom Sonntag auf Dienstag, 1. April, verlegt worden.
Im Hintergrund laufen weiter Gespräche, um vermehrt Akteure aus dem Westfalenliga-Kader zur Rückkehr zu bewegen.