Sechs Spielern des FC Brünninghausen wurden gekündigt. © Stephan Schuetze

Fußball-Westfalenliga

FC Brünninghausen kündigt fristlos sechs Spielern - aus einem triftigen Grund

Der Fußball-Westfalenligist FC Brünninghausen wird nicht mehr auf die Dienste von sechs Spielern zurückgreifen können. Dazu hat sich der Klub in der Coronakrise freiwillig entschieden.

Dortmund

, 02.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Aktuell sind es schwere Zeiten für die vielen Amateurfußball-Klubs der Region. Die Vereine haben kaum Einnahmen. Die Zuschauergelder fallen weg, die Vereinsheime sind geschlossen. Jeder muss zusehen, wie er das Geld für seine Vertrags-Spieler zusammenbekommt. Und wenn die Sponsoren fehlen, ist das fast unmöglich.

Der FC Brünninghausen geht deshalb einen unpopulären Schritt, um Geld einzusparen. Der Geschäftsführer Sport, Klaus-Dieter Friers, bestätigt, dass der Klub sechs Spielern zum 15. April fristlos gekündigt hat. Die sechs Spieler, die jetzt zweieinhalb Monate auf ihr Geld verzichten müssen, sind Hendrik Brauer, Amadeus Piontek, Leon Enzmann, Sahin Kösecik, Mert Sahin und Yüksel Terzicik.

Der FC Brünninghausen geht transparent mit der Sache um

Friers geht transparent mit der Situation um und erklärt offen die Gründe. „Zwei unserer Sponsoren haben ihre Zahlungen eingestellt. Was wir in deren Lage nachvollziehen können“, sagt Friers. Das wirke sich aber auf die eigene Existenz aus. Der Verein sei nicht mehr in der Lage, die ganzen Gehälter zu bezahlen.

„Wir haben alles versucht, um einen anderen Weg für die Spieler zu finden“, sagt Friers. So habe er versucht, für diese sechs Akteure Kurzarbeit zu beantragen. „Das ist bei der Vertragslage aber nicht möglich. Uns blieb keine andere Wahl als die fristlose Kündigung, auch wenn mir das für die Spieler leid tut.“

Es gäbe auch deshalb keine andere Möglichkeit der finanziellen Einsparung, weil der Klub auf Festgehälter setzt. Es gäbe keine versprochenen Auflauf- und Siegprämien, die in der spielfreien Zeit einzusparen seien. Der Klub will mit dieser Art der Entlohnung gegenüber dem Finanzamt auf der sicheren Seite sein.

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Der FCB zahlt für alle Ausgaben Steuern und für die Spieler in die Berufsgenossenschaft ein. Friers erklärt weiter, dass der Klub nicht nur bei den sechs Spielern spart, er musste auch seine beiden Festangestellten für das Vereinsheim in Kurzarbeit schicken.

Hendrik Brauer erlebt ein bitteres Ende. © Folty

Für Kapitän Hendrik Brauer kam die Kündigung natürlich überraschend. „Der Verein befindet sich aber in einer schwierigen Situation und war gezwungen, etwas zu machen“, sagt Brauer. Es gäbe aber einen faden Beigeschmack bei der ganzen Sache: „Es wurde genau den sechs Spielern gekündigt, die am Ende der Saison den Klub verlassen. Ich habe immer alles für den Klub gegeben, immer 100 Prozent. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht.“

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Brauer erklärt, dass er mit dem Gedanken gespielt habe, die Kündigung rechtlich prüfen zu lassen. „Ich nehme es aber jetzt so hin. Denn bis zur Kündigung hat sich der Verein immer korrekt verhalten, hat pünktlich bezahlt und mich immer unterstützt.“

Sahin Kösecik zeigt Verständnis

Ähnlich verhält es sich bei Sahin Kösecik: „Die Erklärungen von Klaus-Dieter Friers waren schlüssig. Ich möchte nicht daran Schuld sein, dass ein Verein in Existenznöte gerät. Ich hätte am Ende der Spielzeit sowieso meine Karriere beendet“, sagt Kösecik.

Aber was passiert, wenn die Liga wieder eingesetzt und die Saison zu Ende gespielt wird? „Dann greifen wir auf unsere A-Junioren zurück“, erklärt Friers. Er glaube nicht, dass die Mannschaft dann noch einmal in Abstiegsgefahr geraten werde. Der FCB hat einen Vorsprung von 15 Punkten auf den ersten Abstiegsplatz und 13 Spiele stehen aus. Da sollte nichts mehr anbrennen.

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