
© Stephan Schütze
FC Brünninghausen bricht gegen Wiemelhausen Sieglos-Serie und feiert besonders ein Talent
Fußball-Westfalenliga
Da ist er, der erste Brünninghausen-Sieg in der Meisterschaft im Jahr 2022. Der FCB bezwang am Samstag Concordia Wiemelhausen und bejubelt besonders einen Nachwuchsspieler.
Einmal Durchatmen bitte! Feinkost war leider aus, eine tolle zweite Hälfte auch. Dafür hatten alle Anhänger des FC Brünninghausen gegen Concordia Wiemelhausen vor der Befreiung noch eine Portion Mentalität und einfachen zielgerichteten Fußball auf dem FCB-Teller. Nach sechs Spielen ohne Sieg, am 14. November hatte Brünninghausen Wacker Obercastrop zuletzt geschlagen, feierten die Gastgeber kein berauschendes, aber ein verdientes 2:0 (1:0). Und sie bejubelten ein Talent, das nicht nur wegen seines Tores in Gold wert war.
Nun gut, der FCB festigt durch Tore von David Vaitekevicius (23.) und dem Freude machenden Youngster Anis El Hamassi (77.) den dritten Platz. Nun noch nicht so gut: Gerade im ersten Abschnitt war die Brünninghausen-Defensive doch zu leicht auszuhebeln. Zudem brach nach der insgesamt ansprechenden ersten Hälfte die große Langeweile aus. „Wir haben es bewusst so gemacht“, erklärte Spielertrainer Florian Gondum. „Klar, der lange Ball ist nicht der, den wir sonst spielen wollen, aber heute sollte er das probate Mittel sein. Wir wollten die Pässe dann festmachen oder den zweiten Ball erobern. Das hat auch oft geklappt.“ Wenn es denn den Erfolg bringt, muss es ja auch nicht spektakulär sein.
Florian Gondrum: „Wollten auf viel Ballbesitz gehen“
Das Kalkül insgesamt: „Wir wollten viel auf Ballbesitz gehen“, wie Gondrum verriet. Sehen wir mal über den Unterhaltungswert hinweg: Für die Trainer Gondrum und Rafik Halim mussten nach dem Negativlauf auch andere Tugenden wichtig sein: „Unsere Zweikampfquote war gut. Das war wichtig. Und dass das Tor nicht wieder wie vernagelt war. Wir machen nur noch zu viele Fehlpässe. Doch wir freuen uns jetzt doch lieber über den Sieg.“
Was hingegen die gewöhnlich auswärtsschwache Concordia-Mannschaft, die in der Fremde gerade sieben Punkte geholt hatte, im fitten Zustand wohl noch besser könnte und den Ausschlag im Abstiegskampf geben könnte: Bälle in die Schnittstelle und Standards. Die waren zunächst ansehnlich. Was Vaitkevicius aber gelang, eine sehenswerte Einzelleistung zum 1:0 (23.), vollendete Concordias Leon Franke nicht erfolgreich.
Nett anzusehen, aber der Schuss verfehlte das von Leon Broda gehütete Gehäuse (29.). Bei einigen Flanken hatten die Brünninghauser auch noch ihre liebe Mühe, aber im Großen und Ganzen waren sie die bessere Mannschaft. Die drei Offensiven Patrick Trawinski, Gondrum und Vaitkevicius standen den Gäste-Angreifern in nichts nach und hatten ebenfalls gute Chancen – bis zur Pause wenigstens.
Da auch Wiemelhausen nach gar nicht mal schlechten 45 Minuten wenig riskierte, räkelte und streckte sich mancher Zuschauer auf der komfortablen Tribüne wohlig gähnend in der Sonne. Aber der FCB hatte einen Gondrum, der sich selbst aus einer kleinen Auszeit um die Pause herum befreite und Gas gab.
El Hamassi ist präsent
Hallo wach! Alt und jung wollten jetzt den Dreier sichern. El Hamassi war präsent nach einem verdeckten Gondrum-Schuss und entschied die Partie (77.). Der Rechtsverteidiger war einfach überall mit vollem Einsatz unterwegs. Die Vorentscheidung! Denn Wiemelhausen, in diesem Jahr noch gar nicht im Einsatz, war da schon längst die Puste ausgegangen.
Tore: 1:0 Vaitkevicius (23.), 2:0 El Hamassi (77.)
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
