Spritpreise: Dortmunder Kultfußballer und Fahrschulbesitzer mahnt - „Muss bald reagieren“

© Reza Hassani

Spritpreise: Dortmunder Kultfußballer und Fahrschulbesitzer mahnt - „Muss bald reagieren“

rnMobilität in Dortmund

Infolge des Ukraine-Kriegs sind die Spritpreise stark gestiegen. Das trifft neben Privatverbrauchern vor allem jene, die beruflich damit zutun haben. Dazu gehört der Dortmunder Fahrschulbesitzer Reza Hassani, der bald handeln muss.

Dortmund

, 12.03.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Krieg richtet in der Ukraine massive Schäden an. Viele Menschen sind gestorben, russische Raketen haben ganze Städte verwüstet oder sogar zerstört. Und auch hierzulande spürt man die Folgen des Ukraine-Kriegs - in erster Linie wirtschaftlich. Die Spritpreise schießen seit Tagen in die Höhe, haben in der vergangenen Woche um mehr als 30 Cent pro Liter zugelegt. Das ist ärgerlich für den Privat-PKW-Nutzer und für jene, die beruflich viel mit dem Auto unterwegs sind. Einer davon ist Reza Hassani, der Dortmunder Kultfußballer, der in Dortmund eine Fahrschule betreibt. Er kündigt an: „Ich muss bald auf die hohen Preise reagieren.“

Jetzt lesen

Wir erreichen Reza Hassani am Mobiltelefon. Der Teammanager des Fußball-Westfalenligisten FC Brünninghausen und Dortmunder Fahrschulbesitzer gibt gerade eine Fahrstunde, ist mit einem Fahrschüler unterwegs. Hassani ist gut gelaunt an diesem Freitagmittag. Doch die Preisentwicklung des Kraftstoffs ist auch an ihm nicht vorbeigegangen. Der Fahrlehrer, der auch BVB-Profi Youssoufa Moukoko das Autofahren beibrachte, kommt ins Plaudern.

Volle Tankfüllung für 85 bis 90 Euro

„Bis zuletzt hatte ich nicht so extrem auf die Preise geachtet, habe mein Auto immer so für 85 bis 90 Euro vollgetankt bekommen. Das ist jetzt aber bei weitem nicht mehr möglich“, sagt der Fahrschullehrer und rechnet vor: „Zuletzt habe ich für 133 Euro vollgetankt. Das sind rund 45 Euro pro Füllung mehr.“ Insgesamt acht Autos unterhalte Hassani bei seiner Fahrschule. In der Regel tanke er jedes Auto ein bis zwei Mal die Woche.

Jetzt lesen

Ist das noch tragbar für Hassani oder muss er aktiv werden? Der Dortmunder rechne aktuell für eine 45-minütige Fahrstunde 55 Euro von seinen Kunden ab. Kann er den Preis halten? „Ich will meinen Schülern gegenüber loyal sein. Noch gab es keine Preisanpassung, aber wenn die Entwicklung so bleibt, dann muss ich reagieren“, teilt er mit.

Reza Hassani kann die Kosten für ein bis zwei Monate stemmen

Ein bis zwei Monate könne er die aktuellen Kosten stemmen. Sollte jedoch die Spritpreis-Entwicklung ähnlich wie in den vergangenen Wochen sein - und das auch noch über einen längeren Zeitraum, dann müsse Hassani an den Preis für die Kunden herangehen. „Ich rede da so von drei Monaten auf diesem Preisniveau“, sagt Hassani, der darauf hinweist, dass im Zuge der Corona-Pandemie auch die Anschaffung neuer Fahrschul-Auto kostspieliger geworden ist. „Das macht das Geschäft generell schwieriger.“

Der Fahrschullehrer betont darüber hinaus allerdings auch, dass es Credo sei, den Fahrschülern umweltbewusstes und spritsparendes Fahren beizubringen. „Wenn man den Fahrstil positiv ändert, dann kann man mit einer Tankfüllung auch noch einmal 100 Kilometer rausholen“, sagt er.

Jetzt lesen

Wäre da nicht eventuell auch die Anschaffung eines Elektro-Autos sinnvoll? Hassani verneint sofort: „Diese Autos haben eine maximale Reichweite bis zu 300 Kilometern. Man ist natürlich dann sehr abhängig, weil es auch noch nicht so viele Ladesäulen gibt. Für mich rechnet sich das nicht als Hauptauto“, teilt er mit.

Die Hoffnungen ruhen also darauf, dass der Krieg in der Ukraine ein schnelles Ende findet. In erster Linie für die Sicherheit der Menschen vor Ort, aber auch für das Portemonnaie der Kraftfahrzeug-Fahrer in Deutschland.

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt