Ex-Türkspor-Talent feiert hochemotionales Comeback Siegtor für K.F. Sharri nach Leidenszeit

Ex-Türkspor-Talent feiert hochemotionales Comeback: Siegtor für K.F. Sharri nach Leidenszeit
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In der 87. Minute brachen bei K.F. Sharri alle Dämme: Innerhalb von nicht mal 120 Sekunden drehte der A-Ligist das Spitzenspiel beim FC Sarajevo-Bosna und machte aus einem 0:1 einen 2:1-Sieg.

Spieler auf dem Platz, Teile der Bank und einige Zuschauer bildeten eine große Jubeltraube – Emir Hajdari mittendrin. Eine gewaltige Genugtuung für den 21-Jährigen, der in den letzten anderthalb Jahren nur wenig Spaß am Fußball hatte.

K.F. Sharri: Emir Hajdaris Verletzungshistorie

Ein kurzer Blick zurück: Im Sommer 2023 wechselte Hajdari zu Türkspor Dortmund in die Oberliga, hatte sich in seiner ersten Senioren-Saison als Tormaschine des TuS Körne in der Bezirksliga empfohlen. Der robuste Stürmer wollte sich bei Türkspor beweisen – bekam aber kaum die Gelegenheit dazu.

Früh in der Saison zog er sich eine schwerwiegende Knieverletzung zu, die weitere Einsätze unmöglich machte. TSD stieg in die Regionalliga auf, die Konkurrenz war für einen jungen Spieler, der lange nicht gekickt hat, dort zu groß. Hajdari ging zu Sharri, um wieder Spaß am Fußball zu haben.

Das klappte – bis Oktober, dann gab es den nächsten Rückschlag: wieder eine Verletzung, wieder mehrere Monate Pause. „Das war eine schwierige Phase für mich, ich war wirklich sehr deprimiert und hatte viel mit mir selbst zu tun“, gesteht Hajdari.

Der Stürmer befand sich in einem Teufelskreis: „Ich konnte ja keinen Sport machen, habe auch nicht mehr auf meine Ernährung geachtet. Der Blick in den Spiegel hat mich dann noch weiter runtergezogen.“ Im Spitzenspiel feierte Hajdari sein Comeback – und was für eines.

68 Minuten sah er von außen zu: „Bis zum letzten Drittel haben wir es gut gemacht. Dann aber fehlte etwas. Ob es nun Nervosität war bei uns oder etwas anderes, das weiß ich nicht.“ Sharri jedenfalls lief dem Rückstand bis zur 85. Minute hinterher, als William Valenti auf 1:1 stellte.

Schon da war der Jubel groß, wurde keine zwei Minuten später aber auf ein ganz anderes Level gehoben: Querpass von Aldo Donzetti, ein platzierter Abschluss von Hajdari – der Stürmer feierte sein Traum-Comeback.

K.F. Sharri: Emir Hajdaris Zukunft noch offen

„Ich bin so glücklich, dass ich dem Team und dem Trainer was zurückgeben konnte. Vom Vorstand bis zum Betreuer halten alle zusammen und das ist gerade einfach ein geiles Gefühl“, gab Hajdari Einblick in sein Innenleben.

Durch sein Tor hat Sharri Verfolger Bosna auf vier Punkte distanziert und weiter zwei Zähler Vorsprung vor Westfalia Dortmund, aber noch ein Spiel in der Hinterhand. „Wir dürfen nicht locker lassen. Das ist genau das, woran es in der Hinrunde gescheitert ist und wo wir Punkte gelassen haben“, mahnt Hajdari bei aller Euphorie davor, sich zu sicher zu wähnen.

Einen großen Schritt in Richtung Bezirksliga hat Sharri aber unweigerlich getan. Ob Hajdari den Weg mitgehen wird, ist noch unklar: „Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, entschieden ist da aber noch nichts. Ich fühle mich aber auf jeden Fall super wohl hier.“