Ex-Profi trifft in der Kreisliga A Sarajevo Bosna feiert schon den zweiten klaren Sieg

Ex-Profi trifft in der Kreisliga A: Sarajevo Bosna feiert schon den zweiten klaren Sieg
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Zwei Tage nach dem 10:1-Kantersieg mit zwei Treffern von ihm, ist Zakaria Tairech (34) kaum zu verstehen, so leise spricht er. Der ehemalige Roj-Leistungsträger im Kader von A-Ligist Sarajevo Bosna ist zwar auch kein Dampfplauderer. Der Grund für seine dezente Stimme ist aber ein anderer: „Ich habe mir im Regen am Sonntag wohl etwas eingefangen.“

Auch über dem Kreuzviertel, wo sein neuer Klub beheimatet ist, schüttete es. Und so holte sich Tairech eine Erkältung: „Ich mache heute langsam, steige bald aber wieder ins Training ein“, versicherte der Überraschungstransfer von Bosna. Als er, der in Marokko mal Profi war, und Roj-Führungsspieler Bruno plötzlich in der Zugangsliste des A-Ligisten auftauchten, staunten viele Leser.

Beide hatten erheblichen Anteil am Höhenflug des am Ende Bezirksliga-Zweiten FC Roj gehabt. Aber kurz vor dem Saisonende verabschiedete sich Trainer Jan Ramadan, der große Stücke auf Tairech gehalten hatte - und umgekehrt. „Jan ist ein sehr guter Trainer“, sagt der Außenspieler, selbst wenn sein Coach ihn zum Verteidiger umfunktionierte: „Natürlich spiele ich da, wo der Trainer mich aufstellt. Und da die Personaldecke im Mittelfeld groß war und wir hinten Leute benötigten, bin ich hinten reingerückt. Jetzt spiele ich wieder auf meiner Lieblingsposition offensiv außen.“

Aber selbst wenn Ramadan gegangen ist: Was führt einen oft gelobten Routinier zu einem Team, das in der A-Liga keine Bäume ausgerissen hatte? „Die Antwort lautet Abedin Ferati“, sagt Tairech. „Unser Sportlicher Leiter hat sich enorm um uns bemüht und uns Perspektiven aufgezeigt“, erklärt der angehende EMS-Trainer.

Und so stieß Tairech auf ein Team, das es deutlich besser machen will als in der Vorsaison, in der Bosna nur Zehnter wurde. „Bruno sagt: Wenn er irgendwo spielt, will er aufsteigen. Dem schließe ich mich bei unserem aktuellen Verein an“, verrät der Neuzugang. Das Auftaktspiel verlor Sarajevo Bosna noch gegen den Dorstfelder SC 1:2. Dann ließ der Klub klare Erfolge folgen, ein 4:0 gegen den TSC Eintracht und jetzt das eindrucksvolle 10:1. „In der Mannschaft stimmt es. Wir haben gut gespielt. Und ich habe getroffen, weil ich vorne spielen durfte. Am liebsten gewinnen wir jetzt immer.“

Einige Spieler wie erwähnter Bruno stoßen erst jetzt wieder nach Verletzungen dazu. „Ich bin mir sicher, dass wir dann noch besser werden. Denn wir sind auch eine tolle Mannschaft mit guten Charakteren. Der Verein unterstützt uns und hält alle Versprechen ein. Wir sind bereit für Erfolge.“ RW Germania, der kommende Gegner von Bosna, dürfte gewarnt sein.

Tairech sieht noch kein Ende

Sollte Bosna tatsächlich oben landen, sieht Zakaria Tairech noch nicht das Ende seiner Karriere erreicht: „Mir gefällt es wirklich. Aber ich habe einen guten Freund bei der TSG Sprockhövel. Ich sehe mir viele Spiele von ihnen an. Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber ich glaube, dass ich da noch mithalten könnte.“

Das klingt doch nach Zuversicht an einem Erkältungs-Tag. Tairech lacht trotzt dem Klischee des Leidenden einer Männergrippe: „Ach, ich stehe gleich schon wieder auf. Dann will ich Fußball spielen. Diese Mannschaft macht mir Spaß.“ Das sagt er schon wieder relativ laut.

Zakaria Tairech (l.) spielt jetzt bei Sarajevo Bosna.
Zakaria Tairech (l.) spielt jetzt bei Sarajevo Bosna. © Jens Lukas

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