Ex-BVB-Profi spielt mit Amateurfußballern für den guten Zweck Mehr als 15.000 Euro eingenommen

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Seit sechs Jahren gibt es ihn schon, den „Weihnachtskick", ins Leben gerufen unter anderem von Sören Dieckmann, waschechter Dortmunder Junge und ehemaliger Profi für die zweite Mannschaft des BVB.

Mittlerweile kickt er für die TSG Hoffenheim II und befindet sich aktuell in der Reha nach einem Patellasehnenriss – wenig Zeit für sportliche Freude eigentlich. Kurz vor Weihnachten gab es sie aber doch, als sich Dieckmann wieder einmal mit einem großen Bekanntenkreis für den guten Zweck traf.

Vor sechs Jahren hätten Dieckmann und Freunde aus Dortmund angefangen, sich kurz vor den Feiertagen noch einmal zum Fußball spielen zu treffen. „Just for Fun, immer am 23.", sagt der 28-Jährige. 2021 seien dann erstmals auch die Familien der Spielenden mit dabei gewesen und es habe noch ein gemeinsames Essen und Weihnachtslieder-Singen gegeben. Davon ausgehend entstand wiederum ein Jahr später eine sechsköpfige Organisationsgruppe für den „Weihnachtskick".

Neben Dieckmann umfasst dieser auch Fabio Rummenigge, Ferdinand Franzrahe, Felix Götze sowie Moritz Glöckner und Justus Rettig vom TuS Holzen-Sommerberg. Gemeinsam organisierten sie erstmals für Ende 2022 ein Spendenevent, kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres war es dann zum zweiten Mal soweit. Als Spielort fanden sie den Kunstrasenplatz des Hombrucher SV am Waldhausweg, insgesamt 50 Spieler aus Dortmund und dem erweiterten Freundeskreis der Veranstalter nahmen teil. Darunter auch Profis wie Patrick Osterhage (VfL Bochum) und Luca Kilian (FC Köln) oder Ex-Profis wie Patrick Owomoyela.

Das Team „Rumme und Friends" beim „Weihnachtskick".
Das Team „Rumme und Friends" beim „Weihnachtskick". © Weihnachtskick

Schon im Vorfeld der Partie wurde ein Instagram-Account angelegt, auf dem es auch im vergangenen Dezember wieder einen Adventskalender gab. Darin schickten weitere prominente Unterstützer wie U20-Nationaltrainer Hannes Wolf, Podcaster und Moderator Tommi Schmitt oder Ex-Borusse Mario Götze ihre Grüße per Video gen Dortmund. Auch „Morgenmagazin"-Moderatorin Anna Planken und Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann hinterließen ihre Grußbotschaften.

„Weihnachtskick": Grüße von Promis

Aus der großen Anzahl an Spielern wurden zwei möglichst faire Teams eingeteilt. Auf der einen Seite die von Fabio Rummenigge angeführte Mannschaft „Rumme und Friends", auf der anderen Seite „Team Coach Werner", welches von Holzen-Coach Arne Werner trainiert wurde. Gespielt wurde für drei Mal dreißig Minuten, das (nebensächliche) Endergebnis: 3:3.

Beide Teams wurden vor und während des Spiels bestens versorgt, berichtet Dieckmann: „Wir haben von Bäcker Beckmann 300 Brötchen bekommen, von Franz Brehe, einem befreundeten Fleischer, 250 Portionen Leberkäse und Chili sin Carne von Dominik Budimir vom TSC Hansa."

Die eigens kreierten Trikots und Leibchen seien von Nils Jessinghaus und der Firma Cleansysteam GmbH und Co. KG gesponsert worden, „von den Dortmunder Kronen haben wir 70 Kisten Bier ohne Gegenleistung bekommen", sagt Dieckmann. Und so war genug da, um „bis open end in den heiligen Abend reinzufeiern", blickt er zurück.

TuS Holzen-Sommerberg-Coach Arne Werner und das „Team Coach Werner".
TuS Holzen-Sommerberg-Coach Arne Werner trainierte das „Team Coach Werner". © Weihnachtskick

Bei der ersten Spendenversion des „Weihnachtskicks" kamen 2022 etwas mehr als 7.000 Euro zusammen. „Wir wären jetzt froh gewesen, wenn wir einen fünfstelligen Betrag erreichen", sagt Dieckmann. Die endgültige Spendensumme von über 16.300 Euro hätten aber alle Erwartungen übertroffen. „Wenn man überlegt, dass das einfach ein paar Freunde waren, die eine Idee hatten, ist das schon eine coole Sache", findet Dieckmann.

Spenden ans Gast-Haus und Kinderhospiz

Gespendet wurde zu einer Hälfte an das Gast-Haus, die andere Hälfte ging an das Dortmunder Kinderhospiz. „Wir sind alle irgendwie Kind geblieben und wollen Kindern helfen", erklärt Dieckmann. Beide Zusammenarbeiten seien „super entspannt" verlaufen. Die Spende für das Kinderhospiz sei bereits übergeben worden, die Übergabe ans Gasthaus sei für die kommende Woche geplant.

Für die Zukunft wolle man den immer noch familiären und privaten Rahmen beibehalten. „Es ist einfach schön, mit allen zusammenzukommen, das ist so ein bisschen Homecoming", betont Dieckmann, „wir haben keinen Anspruch an uns, dass das richtig groß werden muss." Die 20.000er-Marke wäre dennoch ein schönes Ziel für den nächsten „Weihnachtskick".