Mehr Motivation geht nicht! Der Torschützenkönig von 2018 kitzelt nicht nur einen Torjäger, „mein Nachfolger zu werden“. Er verspricht seiner Ex-Mannschaft tatsächlich auch eine Runde. Dann aber müsste sie den ganz großen Coup landen. Ihm selbst ist der übrigens gerade geglückt - in einer kleineren Version einer Stadtmeisterschaft.
Pierre Szymaniak 2018, 17 Tore, bester Schütze in der Körnig-Halle, Torjägerpokal in Dortmund. Pierre Szymaniak Ende 2022, Erster mit der SG Massen, Stadtmeisterpokal in Unna! Es ist nicht nur dieser aktuell schöne Erfolg, der den heute 31 Jahre alten ehemaligen Oberliga-Spieler des ASC 09 Dortmund eine Brücke zum Ex-Klub und zur Dortmunder Stadtmeisterschaft schlagen lässt. „Klar, selbst in Unna, wo alles eine Nummer kleiner ist, tut ein Titel richtig gut, zumal ich überall gerne in der Halle spiele. Aber dieses Riesenturnier in Dortmund, bei dem wir so viel Spaß hatten, lässt mich jetzt überhaupt nicht kalt“, sagt der Hallen-Torjäger.
Kalt könnte höchstens das Bierchen sein, das Szymaniak am 14. Januar seinen Ex-Kollegen ausgibt. Wer Sprüche austeilt, muss auch Getränke austeilen können, ist des Ex-Aplerbeckers Devise. Zunächst möchte er Torjäger Maximilian Podehl etwas kitzeln: „Maxi, ich erwarte schon von dir, dass du mein würdiger Nachfolger wirst. Aber ich will dich nicht unter Druck setzen.“ Dann hat er die eingangs erwähnte Motivationsspritze für die Aplerbecker parat: „Wird Zeit, dass ihr das Dingen nach 2014/2015 mal wieder gewinnt.“ Gefolgt von dem Versprechen: „Ich lasse mir das Feiern mit euch nicht nehmen. Ja, und dann schmeiße ich auch einen rein.“
Damit könnte der Oberligist einen psychologischen Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben, wobei für den 2021 nach Massen gewechselten Szymaniak, der übrigens eher Sechser oder Achter und keineswegs Stürmer war, seine Dortmunder Lieblingsmannschaft ohnehin zu den Top-Favoriten zählt. „Sie, der TuS Bövinghausen und die immer starken Brünninghauser haben die größten Chancen.“
„Nach Aplerbeck fahre ich immer gerne“
Und die positive Aura des so starken Schützen könnte zu einer Art Turnier-Glückbringer werden. „Ich drücke ihnen während der Tage ständig die Daumen.“ Die Aplerbecker haben umgekehrt ihren „Schimmi“ auch noch nicht vergessen. „Mit den Sportlichen Leiter Samir Habibovic telefoniere ich regelmäßig. Ich habe noch viele Kontakte zur Mannschaft. Mit Mike Schäfer bin ich zum Beispiel sehr eng.“ Unstimmigkeiten, versichert der in Körne lebende Ex-Oberligakicker, habe es auch nie gegeben. „Toni Kotziampassis hatte mir mitgeteilt, dass er nicht mit mir plane. Also habe ich den Schritt in eine Mannschaft mit alten Freunden ein paar Jahre vorgezogen und bin nach Massen gewechselt. Trainer Marco Köhler ist einer meiner besten Freunde. Aber nach Aplerbeck fahre ich immer gerne, sehe den Jungs sogar ab und am beim Training zu.“
Nun ist Kotziampassis nicht mehr ASC-Coach, und der eine oder andere hätte Szymaniak gerade in der Halle lieber im Aplerbecker Babyblau denn im Massener Schwarz-Grün gesehen. In der Beziehung reicht ihm allerdings das Fan-Dasein. „Obwohl ich fürchte, dass ich in der Halle doch ein wenig neidisch sein werde. Ich weiß noch, wie stolz ich auf meinen Torjägerpokal war. Und ich denke noch heute gerne dran zurück und freue mich, dass mein Name in der Liste der besten Torjäger immer stehen wird.“
Sollten seine Ex-Kollegen zum fünften Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Titel holen, wären all diese Sentimentalitäten Nebensache. Dann muss Pierre Szymaniak Bier holen. Und er wird es gerne tun.
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