Es geht um das Vereinsheim und Marihuana-Konsum Kreisligist fühlt sich unfair behandelt

Es geht um das Vereinsheim und Marihuana-Konsum: Kreisligist fühlt sich unfair behandelt
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Der SV Dortmund 82, der viele Jahre im Dortmunder Stadtteil Wickede beheimatet war, hat jüngst sogar seinen Namen geändert, weil er nichts mehr mit Wickede zu tun hat. Denn: Der Klub ist mittlerweile in Dortmund-Asseln beheimatet. Doch so richtig heimisch fühlt man sich dort offenbar nicht.

„Seit vier Jahren sitzen wir in Asseln“, berichtet der Vorsitzende des SV Dortmund, Rashed Karwal. Er hat den Verein erst Mitte des Jahres übernommen, weil er den Klub mit einigen Freunden wieder aufleben lassen wollte. „Der Verein ist ja an sich fast zu Grunde gegangen. Wir haben den Verein übernommen mit, ich glaube, zwölf Mitgliedern. Mittlerweile sind wir schon wieder über 50“, freut sich Karwal über die positive Entwicklung des Klubs. Doch die Entwicklung seines Vereins sieht er gefährdet. Grund dafür sei laut Karwal das Verhalten des Vereins, mit dem sich der SV Dortmund den Sportplatz seit mittlerweile vier Jahren teilt: TuRa Asseln.

Der größte Streitpunkt aus Sicht von Karwal sei das Vereinsheim. Er erklärt: „Zu der Zeit, als wir nach Asseln gewechselt sind, hat Asseln eins gebaut. Beide Vereine haben Fördergelder bekommen mit dem Hinweis, dass man sich einigt. Es gibt Bebauungspläne, wo drin steht, welche Räume unserem Verein zugesprochen worden sind. Ich habe die Zeichnung.“ Aktuell stehe dem SV Dortmund jedoch lediglich ein zwei-mal-zwei-Meter-Raum zur Verfügung, in dem sich der Stromzähler befindet. Dort deponiert der SV Dortmund, der aktuelle eine Seniorenmannschaft vorweist, seine Utensilien. „Das ist eine Zumutung“, findet Karwal.

Nutzungsvereinbarung gekündigt

Bei TuRa Asseln, dessen erste Mannschaft in der Kreisliga B spielt, verweist man auf die offiziellen Verträge. „Als wir das Vereinsheim gebaut haben, haben wir mit dem SV Dortmund eine Nutzungsvereinbarung vereinbart“, erklärt Thorsten Musielak, Vorsitzender bei TuRa Asseln. Er fügt hinzu: „Es wurde vereinbart, dass dem SV Dortmund zwei Räume zustehen. Das haben sie aber nach ein paar Monaten gekündigt, weil die laufenden Kosten zu hoch gewesen seien.“ Laut Musielak habe man dem SV Dortmund klargemacht, dass es im Anschluss auch keine Möglichkeit mehr geben würde, nochmal ins Vereinsheim zurückzukehren. Zudem seien die Sport- und Freizeitbetriebe Dortmund stets über alles informiert worden.

Es habe sich bei den Kosten auch ausschließlich um die laufenden Kosten wie Wasser, Strom und Versicherung gehandelt, versichert Musielak. SV-Vorsitzender Karwal sprach indes davon, dass „monatlich 300 oder 400 Euro“ hätten gezahlt werden müssen. „Was die von dir verlangt haben, kann nicht sein“, habe Karwal dem damaligen SV-Vorsitzenden Andreas Daron gesagt. Daron sei von TuRa Asseln in eine Ecke gedrängt worden, glaubt Karwal. Darufhin habe Daron TuRa Asseln mitgeteilt, dass der SV Dortmund das Vereinsheim nicht mehr in Anspruch nehmen könne.

Darüber hinaus gibt es indes weitere Streitpunkte zwischen den Vereinsverantwortlichen. „Man ist nicht gesprächsbereit, wir haben zweimal höflich gefragt. Dann kommen Aussage wie: Ihr seid kriminell, ihr seid Störenfriede. Die Begriffe, die da fallen, da bekommt man wirklich das Entsetzen“, beklagt Karwal. Ein weiterer Grund, weshalb sich der SV Dortmund nicht wirklich heimisch in Asseln fühle. Ein Vorwurf sei dabei besonders „bodenlos“, wie Karwal erklärt: „Es gibt permanente Beschwerden, dass wir permanent Marihuana konsumieren.“

„Nie offiziell behauptet“

„Das mit dem Rauchen haben wir nie offiziell behauptet“, entgegnet Musielak. Nichtsdestotrotz sei auch ihm etwas in diese Richtung zu Ohren gekommen, bestätigt er. Dass er nicht gesprächsbereit sei, verneint er jedoch eindrücklich: „Das ist völliger Blödsinn. Ich bin jeden Dienstag und Donnerstag da. Wenn er ein Gespräch wollte, braucht er nur vorbeizukommen, das macht er aber nicht.“

Es liegt also einiges im Argen zwischen beiden Vereinen - die sich auch in Zukunft den Sportplatz am Asselner Schulzentrum teilen werden. Der Appell des SV-Vorsitzenden Karwal ist jedenfalls folgender: „Wir sind keine Straßenjungs.“ Der SV Dortmund plane zudem, sich mit einer zweiten oder dritten Mannschaft und einer Jugend noch breiter aufzustellen. Dafür werden jedoch gewisse Räumlichkeiten benötigt. Im Vereinsheim von TuRa Asseln lassen sich diese aber wohl nicht finden.

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