Erneuter Rückschlag für Westfalia Dortmund FC Sarajevo Bosna holt sich den zweiten Platz

Erneuter Rückschlag für Westfalia Dortmund: FC Sarajevo Bosna holt sich den zweiten Platz
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Nach zwei überraschenden Niederlagen scheint die vermeintliche Übermacht der Fußball-Kreisliga A1 Dortmund ins Wanken geraten zu sein: Westfalia Dortmund, der Tabellenführer der ersten Wochen und der „FC Bayern“ der Liga, unterlag am Sonntag auch dem Tabellendritten FC Sarajevo Bosna knapp mit 0:1 (0:0).

Durch diesen Sieg erobert Bosna den zweiten Tabellenplatz, während Westfalia nun auf Rang vier zurückgefallen ist. Für die Zuschauer, die sich in großer Zahl am Spielfeldrand versammelten, bot das Spitzenspiel jede Menge Dramatik und Leidenschaft – vor allem für die Heimmannschaft und ihre Fans, die am Ende in wahre Jubelstürme ausbrachen.

Westfalia Dortmund rutscht weiter ab

Die Enttäuschung stand Westfalias Spielertrainer und Kapitän Maurice Temme ins Gesicht geschrieben. „Es ist schwer zu sagen, was gerade bei uns los ist“, räumte Temme nach dem Spiel ein. „Wir hatten heute drei klare Chancen, doch wir machen einfach nicht das Tor.“

Der Frust über die zwei aufeinanderfolgenden 0:1-Niederlagen gegen K.F. Sharri und nun Sarajevo Bosna war deutlich spürbar. „Was uns am Anfang der Saison ausgemacht hat, war, dass wir unsere Chancen verwertet haben. Das haben wir heute wieder nicht geschafft“, gab Temme zu. Ein Tor durch Kevin Bottenberg in der 75. Minute, das er für „ein Tor aus dem Nichts“ hielt, besiegelte schließlich die Niederlage. Bottenberg hatte sich nach seinem alleinigen Sprint nach vorne im Eins-gegen-Eins gegen Keeper Thorsten Fühner durchgesetzt.

Während Westfalia mit der Chancenverwertung haderte, feierte Bosna einen wohlverdienten Erfolg. „Es war ein emotionales Spiel“, strahlte Bosna-Trainer Lothar Huber. „Wir haben das heute verdient gewonnen, weil wir einfach über die 90 Minuten die bessere Mannschaft waren.“ Tatsächlich zeigte Sarajevo Bosna vor allem in der Abwehr eine engagierte Leistung. Wenn Westfalia Dortmund mal die Lücke zum Tor fand, wurde es allerdings direkt brenzlig.

Trainer Lothar Huber im Profil.
Trainer Lothar Huber war nach dem 1:0-Sieg gegen Westfalia Dortmund mehr als zufrieden mit dem FC Sarajevo-Bosna. © Stephan Schuetze

Auch in der Schlussphase legte Westfalia nochmal nach, aber die Hausherren konnten ihre 1:0-Führung verteidigen. „Ich bin wirklich so stolz auf die Jungs, denn sie haben jetzt fünf Spiele in Serie gewonnen. Und dann gegen eine Mannschaft, die hier als Übermannschaft gilt – wir haben sie mit 1:0 geschlagen. Ich bin mehr als glücklich über das, was hier heute abgelaufen ist, mit den Zuschauern und den Fans“, sagte Huber begeistert.

FC Sarajevo Bosna stellt zum richtigen Zeitpunkt um

Das Spiel war nicht nur ein sportlicher Schlagabtausch, sondern auch ein Kampf mit großem Einsatz. Bosna stellte sich in der zweiten Halbzeit taktisch defensiver auf und versuchte, Westfalias Bemühungen, zum Ausgleich zu kommen, mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte zu kontern. „Deswegen haben wir das Ganze auch ein bisschen höhnisch kommentiert“, gab Temme einen Einblick in die Zuschauer-Aktion. Bei jedem langen Ball machten die Fans die Laute einer La-Ola-Welle.

Nach dem Spiel überwog jedoch der Frust aufseiten der Westfalia. „Spielerisch war das von beiden Teams nicht besonders gut, aber am Ende verlieren wir das Spiel“, sagte Temme, der trotz Niederlage lobende Worte für den eigenen Torwart fand. „Er hat uns wirklich mit vielen Paraden den Rücken freigehalten. Beim Gegentor sah er nicht gut aus, weil Botti (Kevin Bottenberg/Anm. d. Red.) an ihm vorbeiläuft, aber da kann er auch nicht viel anders machen“, erklärt der Trainer abschließend.

Nach dem Schlusspfiff waren es die Spieler und Fans von Sarajevo Bosna, die jubelten und feierten, während Westfalia Dortmund eine bittere Niederlage einstecken musste. Die „Übermacht“ der Liga hat ihre Spitzenposition verloren – aber im Kreispokal ist für Westfalia noch alles möglich. Bereits am Mittwochabend steht die Temme-Elf wieder auf dem Platz. Dann muss sich die Mannschaft ab 19 Uhr gegen die Dortmunder Löwen beweisen.