Erdbeben sorgt für ergreifende Aktionen von Dortmunder Klubs Türkspor mit emotionalem Video

Erdbeben: Türkspor
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Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien zieht auch an vielen Fußballern in Dortmund nicht spurlos vorbei. Beim A-Ligisten Hörder SC rief der betroffene Tolga Ceylan bereits zum Spenden auf. Und auch andere Klubs nutzen ihre Social-Media-Kanäle, um auf die Katastrophe aufmerksam zu machen.

Türkspor nimmt Video auf

Der Fußball-Westfalenligist Türkspor Dortmund hat schnell und mit großer Betroffenheit auf die Nachricht von den verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion reagiert und eine Hilfskampagne ins Leben gerufen. In einem emotionalen Video auf Instagram machen Spieler und Trainer auf die Not in den betroffenen Gebieten aufmerksam und rufen dazu auf, mit Sachspenden zu helfen oder aber Geld zu spenden.

„Wir sind einfach schockiert. Die Idee hinter unserem Aufruf war“, so Torwart Muhammed Acil, „dass viele Familien von unseren Spielern, die in den Gebieten leben, persönlich betroffen sind. Wir sehen alle das riesige Ausmaß und das Leid der Menschen in den Fernsehberichten und wollten einfach helfen.“

Muhammed Acil (Torwart) und Türkspor haben ein emotionales Video aufgenommen.
Muhammed Acil (Torwart) und Türkspor haben ein emotionales Video aufgenommen. © Foltynowicz

Am Dienstagnachmittag hatte der Verein über soziale Medien zu Geld- und Kleiderspenden aufgerufen, die dann in die Türkei gebracht werden sollen. Mo Acil appellierte an die Fußballer der Stadt Dortmund: „Von Normalität ist nicht mehr zu sprechen. Wir als Verein sind auch davon betroffen. Viele unserer Mitspieler haben dort noch Familien, ganz egal wo. Wir als Türkspor Dortmund haben uns dazu entschieden, eine bestimmte Summe an Geld zu spenden. Wir bitten alle Dortmunder Amateur-Vereine, sich unserem Vorhaben anzuschließen. Die Menschen brauchen das Geld, der Staat braucht das Geld, um die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen.“

„Eine spezielle Organisation für die Geldspenden geben wir nicht vor, jeder soll das selbst für sich entscheiden. Jede Spende zählt, egal bei welcher Organisation“, erklärte der Türkspor-Torwart. Natürlich sind auch Sachspenden willkommen. „Vor allem geht es darum, dass Menschen in den betroffenen Gebieten mit warmer Kleidung versorgt werden, kommt doch zur Erdbeben-Tragödie noch die bittere Kälte hinzu. Das betroffene Gebiet ist riesig, eine Fläche von 350 x 600 Kilometer“, erklärte Mo Acil.

Telefonate mit Familienangehörigen

Die Spieler von Türkspor Dortmund hatten in den Tagen nach dem Erdbeben mit vielen Familienangehörigen telefoniert. „Die Menschen dort befinden sich in einer hilflosen Lage, es gab viele Todesnachrichten von nahen Angehörigen“, beschrieb Acil die dramatische Situation. Besonders die Kälte und der Schnee machen Mo Acil große Sorgen.

Sachspenden am Dortmunder Großmarkt

  • Marlene Meya GmbH, Heiliger Weg 60 a, 44135 Dortmund
  • Mail: info@marlena-meya.de, Telefon: 0231 52 89 99

Wo können die Sachspenden abgegeben werden? Türkspor-Geschäftsführer Gökhan Aksoy hat dazu am Großmarkt Dortmund eine Sammelstelle eingerichtet. „Es ist wichtig, dass wir besonders Kindernahrung und Kinderkleidung bekommen, weil Kinder sehr stark betroffen sind. Unter Leitung von Gökhan Aksoy werden in den nächsten Tagen Lastwagen in die Gebiete fahren. Immer, wenn ein LKW voll ist, fährt der ab“, verspricht Mo Acil unkomplizierte und schnelle Hilfe.

SC Osmanlispor auf dem Weg

Am Montagmorgen bekam wie jeder andere auch Halil Gönen, Trainer des SC Osmanlispor, von den Erdbeben in der Türkei mit. Der Blick ging schnell in die Mannschaftsgruppe des SCO, in der viele Spieler sind, deren Familien noch in der Türkei leben. „In der Gruppe herrschte eine sehr traurige Schreibweise. Für uns war das ein Knick“, beschrieb Gönen die Gefühlslage kurz nach der Meldung. Doch schnell wurde vom Verein aus Eigeninitiative ergriffen. Allem voran der sportliche Leiter Tolga Porsuk plante eher spontan eine Spendenaktion für die Opfer des Erdbebens.

Am Abend sollte der SCO eigentlich ganz normal trainieren, doch aufgrund des hohen Andrangs an Spendern wurde das Training abgesagt und die Spieler wurden gebeten, bei der Entgegennahme und Verpackung der Spenden zu helfen. Spieler, die Urlaub haben, stellten sich auch gestern und heute noch zur Verfügung. Derzeit ist Porsuk mit den Spenden und fünf Bullis auf dem Weg zu den Stellen des Erdbebens in der Türkei. Unterkriegen lassen wollen sich die Verantwortlichen und Spieler des SCO von den traurigen Umständen nicht. „Wir haben heute nochmal Training. Es wird ein geknickter Tag sein. Wir versuchen von hier aus unser Bestes zu geben“, sagte Gönen.

Gönen habe auch innerhalb der Mannschaft angesprochen, ob die Spieler an einer Verlegung des am Wochenende angesetzten Ligaspiels interessiert seien, doch das lehnte die Mannschaft ab. „Wir haben gestern darüber gesprochen, ob unser Spiel verlegt wird, doch die Mannschaft hat gesagt, das Leben muss weitergehen. Ich weiß, dass wir die Kraft haben, weiter nach vorne zu schauen. Mit meinem Herzen und Kopf bin ich bei den Opfern“, sagte Gönen einfühlsam.

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