Das Duell zwischen dem Dorstfelder SC II und dem SV Westrich II in der Dortmunder Kreisliga B wurde dem Begriff Top-Spiel mehr als gerecht. In einer spannenden und emotionalen Schlussphase erkämpften sich die Gäste mit einem späten Lucky-Punch noch ein Unentschieden, mit dem sie deutlich besser leben können als der DSC II.
Erster gegen Zweiter und nur drei Punkte Abstand zwischen beiden Teams. Vielmehr braucht es nicht, um die Bedeutung dieses Spiels zu beschreiben. Die Dorstfelder waren kurz davor, die Big-Points zu sammeln und in der Tabelle mit Westrich gleichzuziehen. Doch in der Nachspielzeit kam der SVW II tatsächlich noch zum Ausgleich. So hieß es 2:2-Unentschieden am Ende.
SV Westrich II und Dorstfelder SC trennen sich Unentschieden
Kurz nach Abpfiff war Dorstfelds Trainer Denis Göz nach der gefühlten Niederlage natürlich enttäuscht und äußerte sein Unverständnis für die Dauer der Nachspielzeit: „Wir machen ganz klar das Spiel. Das 0:1 war sehr unglücklich. Dann drehen wir das Spiel überragend, spielen ruhig die ganze Zeit. Dann gibt der Schiri sieben Minuten Nachspielzeit, was ich gar nicht nachvollziehen kann. Dafür war das Spiel viel zu ruhig. Dann bekommen wir in der 95. Minute ein Kopfballgegentor. Das ist Wahnsinn.“
Auf der Westricher Seite war die Gemütslage bei Trainer Tom Wisnewski nach dem späten Punktgewinn natürlich eine deutlich bessere: „Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. In der ersten Halbzeit war es ein bisschen Abtasten, von Taktik geprägt. Das war für uns auch in Ordnung so, weil wir drei Punkte vor sind und Dorstfeld den Druck hat, gewinnen zu müssen. Da waren wir eigentlich zufrieden. Es läuft perfekt, wir gehen in Führung. Mit den ersten beiden richtigen Chancen dreht Dorstfeld das ganze dann. Das 2:1 hat sich natürlich nicht mehr so gut angefühlt, aber hinten raus war es ein Punkt des Willens. Wir haben nie aufgegeben. Dass man dann in den ein oder anderen Konter läuft, ist klar. Ich glaube, hinten raus war es mit den ganzen Chancen auch ein verdienter Punkt.“
Unentschieden zur Pause
Die erste Hälfte war insgesamt sehr taktisch geprägt. Dorstfeld hatte Vorteile im Ballbesitz, wusste es aber selten zu nutzen. Die Gäste aus Westrich zeigten die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und gingen nach 15 Minuten durch Justin Visser nach einer guten Hereingabe von der linken Seite in Führung.
Doch die Antwort der Dorstfelder ließ nicht lange auf sich warten. Nur vier Minuten später war es Mehe Halilaj, der per Volley zum 1:1-Ausgleich traf (19.). Dieser ging auch absolut in Ordnung und es ging nach ausgeglichenen ersten 45 Minuten mit dem Unentschieden in die Pause.
Dorstfelder SC II dreht das Spiel
Nach Wiederanpfiff blieb es erstmal weiterhin relativ ereignislos. Beide Teams suchten nach Ideen in der Offensive. Und diese sollten sie im Laufe der zweiten Hälfte dann auch endlich öfter mal finden. Doch zunächst einmal legten sich die Dorstfelder den Ball beinahe selber ins Tor, als ein missglückter Rückpass von Emirhan Korar nur knapp am eigenen Kasten vorbei kullerte.

Glück also für die Gastgeber in dieser Situation. Doch der DSC II erzielte sogar wenig später den Führungstreffer. Der auffällige Halilaj verarbeite den Ball zunächst stark im Eins gegen Eins und ließ seinen Gegenspieler aussteigen. Daraufhin war der Weg zum Tor frei. Der Offensivmann blieb eiskalt und schoss seinen Doppelpack (67.).
SV Westrich II bejubelt spätes Lucky-Punch-Tor
Mit diesem Tor nahm das Spiel nochmal richtig Fahrt auf. Timo Detroy traf für Westrich aus gut 25 Metern nur die Latte (73.). Eine Minute später landete der Ball dann wieder auf dem Querbalken, diesmal aber auf der anderen Seite: Sefa Elieyi probierte es auch aus der Distanz, sein Schuss wurde nochmal gefährlich abgefälscht und verpasste nur knapp sein Ziel.
Dorstfeld hatte daraufhin noch einige gute Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Doch die ausbaufähige Chancenverwertung in der Schlussphase sollte sich rächen. Westrichs eingewechselter Ethan Webster ließ zuerst eine hundertprozentige Chance in der Nachspielzeit liegen. Frei vor dem Tor hätte er eigentlich nur noch einschieben müssen, doch der Stürmer schoss unglaublicherweise neben das Tor. Dann wurde Webster aber doch noch zum gefeierten Helden, als er in der fünften Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke per Kopf zum 2:2-Endstand traf, der am Ende der Saison noch einen entscheidenden Einfluss auf die Meisterschaft haben könnte.
Dorstfelder SC II: Feddern - Abazi, Bozmaz, Elieyi, Kement, Halilaj, Avci, Kirchner, Gayip, Schulz, Korar (Manisegaran, Gasi, Ghoudan)
SV Westrich II: Weiss, Kislitzki, Lange, Sponholz, Blauscheck, Mücke, Werner, Visser, Tilgert, Körber (Webster, Detroy, Grahl, Dietrich, Kujath)
Tore: 0:1 Visser (15.), 1:1 Halilaj (19.), 2:1 Halilaj (67.), 2:2 Webster (90+5)