Eisadler Dortmund lehnen Oberliga-Aufstieg ab Vorsitzender gewährt Einblicke in den Etat

Eisadler Dortmund lehnen Oberliga-Aufstieg ab: „Etat müsste mindestens vervierfacht werden“
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Langsam aber sicher kehrt Ruhe ein bei den Eisadlern Dortmund. Nach einer furiosen Regionalliga-Spielzeit, der im alles entscheidenden Playoff-Finalspiel das Happy End verwehrt wurde, steht die Sommerpause unmittelbar bevor.

Für alle Beteiligten ist inzwischen auch klar, dass es in der kommenden Saison weiter in der Regionalliga zur Sache geht – das Aufstiegsrecht für die Oberliga nehmen die Eisadler wenig überraschend nicht wahr.

Eisadler Dortmund nehmen Aufstiegsrecht nicht wahr

„Wir haben es jetzt fünf Mal besprochen, hin und her. Am Ende ist es aber einfach zu früh, diesen Schritt in die Oberliga zu gehen – infrastrukturell und finanziell“, liefert Stefan Witte, Vorsitzender der Eisadler, die Begründung. Möglich geworden war der Aufstieg durch den erneuten Verzicht von Meister Ratingen.

Die Regional- und Oberliga trennen im Eishockey Welten. „Wir müssten unseren Etat um mindestens das Vierfache erhöhen, um im unteren Tabellendrittel wettbewerbsfähig zu sein. Mit weniger als 1 oder 1,2 Millionen Euro reinzugehen, ergibt überhaupt keinen Sinn – und davon, das stemmen zu können, sind wir aktuell noch meilenweit entfernt“, so Witte weiter.

Mal abgesehen davon, dass auch infrastrukturell eine Menge Bedarf bestünde und damit weitere, immense Kosten verbunden wären: „Wir müssten beispielsweise unseren Kabinentrakt modernisieren, wir brauchen theoretisch eine Softbande, die zwischen 200.000 und 300.000 Euro kostet, und eine komplett neue Anlage für die Videotechnik.“

Stefan Witte posiert neben Colin Long für ein Foto.
Stefan Witte, Vorsitzender der Eisadler Dortmund, hat viel Arbeit vor sich. © Schütze

Zudem müsse der Verein personell aufstocken. Allein an den Spieltagen müssten etwa 60 Leute mehr im Einsatz sein. „Das wäre allerdings das geringste Problem. Es gibt immer wieder Helfer, die sich anbieten und uns unterstützen wollen“, freut sich Witte.

Dennoch ist klar: „Es muss etwas verändert werden.“ Und das nehmen die Eisadler in Angriff. Mit dem Deutschen Eishockey-Bund gab es bereits Kontakt, die Basis für eine Zusammenarbeit ist gegeben. Die To-Do-Liste auf dem Schreibtisch Wittes ist dennoch lang: „Wir arbeiten daran, dass wir hinter die verschiedenen Punkte einen Haken machen können. Wann uns das gelingt, ist eine andere Frage.“

Eisadler Dortmund wollen nächstes Jahr aufsteigen

Der Idealfall sieht vor, dass die Eisadler es innerhalb des nächsten Jahres schaffen und dann – sollte es sportlich erreicht werden – das Aufstiegsrecht wahrnehmen. „Bestenfalls gelingt uns das. Aber das liegt auch nicht alles an uns, da brauchen wir die Unterstützung aus der Politik, von unseren Sponsoren“, so Witte.

Bei all dem Trubel um die erste Mannschaft soll zudem nicht vergessen werden, dass die Eisadler weitere Teams haben, die ebenfalls unterstützt werden müssen. Die Erlöse aus der Trikot-Auktion – ein „matchworn Jersey“ jedes Spielers wurde versteigert – fließen ausnahmslos in die Jugendkasse.