Eisadler-Saison endet mit Eklat Schwere Vorwürfe gegen Finalgegner: „bodenlose Unverschämtheit“

Eisadler-Saison endet mit Eklat: Vorwürfe gegen Spieler des Finalgegners
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Deutlich mussten sich die Eisadler Dortmund im Finale der Play-Offs um den Oberliga-Aufstieg geschlagen geben. 0:3 hieß es nach drei Spielen gegen die Ratinger Ice Aliens. Der Traum vom Aufstieg war früh dahin. Was blieb, war dennoch eine starke Regionalliga-Saison, für die sich die Eisadler zurecht feiern ließen und selbst feierten. Kurz nach dem letzten Saisonspiel lag der Fokus aber plötzlich auf etwas anderem.

In der Nacht nach dem finalen Spiel, also vom vergangenen Freitag auf Samstag (22.-23. März), soll es zu unschönen Aktionen einiger Ratinger Spieler gekommen sein. So schreiben es zumindest die Eisadler selbst. Auf ihrer Webseite und auf ihrem Facebook-Account wird von einem „Eklat nach dem Finale" geschrieben. Die Rede ist von Beleidigungen gegen Eisadler-Trainer Ralf Hoja, der in der Nacht eine WhatsApp-Nachricht eines Ratinger Spielers erhalten haben soll, in der ein „Chor" beleidigende Gesänge gegen Hoja gesungen habe.

Stefan Witte, Vorsitzender der Eisadler Dortmund, wird mit den Worten zitiert: „Die Nachricht an unseren Trainer ist eine bodenlose Unverschämtheit [...] wir sind stocksauer!“ Die Meldung ging am Sonntagmittag (25. März) auf den Kanälen der Eisadler online. Am Montag blickte Ratingens Präsident Wilfried Tursch recht gelassen auf die Vorkommnisse.

Eisadler-Trainer soll beleidigt worden sein

Er kommentiere solche Dinge eigentlich „sehr ungerne". Es habe aber definitiv etwas gegeben, „das waren Teile der Mannschaft, also es gibt keinen Generalverdacht", sagt Tursch. „Es waren einige Spieler mit Fans und anderen Spielern, auch aus Dortmund, wie mir berichtet wurde, in irgendwelchen Lokalitäten, um weiterzufeiern. Da wurden Gesänge angestimmt, wie man sie aus dem Stadion kennt, das ist auch mal etwas beleidigend."

Für Tursch sei das auch mal normal und gehöre dazu, vor allem wenn man bedenke, wie es während eines Spiels teilweise auf dem Eis zur Sache gehe. Der Aufnahme und Weiterleitung dieser Gesänge kann aber auch Tursch rein gar nichts abgewinnen: „Das geht nicht, das ist einfach dumm." Ein endgültiges Bild wolle er sich aber nicht machen, schließlich sei er nicht selbst dabei gewesen und „der eine sagt so, der andere so."

Von Seiten der Eisadler hieß es, dass sich Tursch als einziger des Ratinger Vereins bei Witte entschuldigt habe. Tursch bestätigt das und sagt, mittlerweile auch mit Eisadler-Coach Hoja gesprochen zu haben. Tursch spricht davon, „das Notwendige getan" zu haben, „um das friedlich zu beenden." In den Telefongesprächen mit Hoja und Witte habe es für ihn so geklungen, als sei die Thematik durch die Gespräche geklärt. Stefan Witte habe ihm mitgeteilt, „dass der Deckel drauf und das erledigt ist. Lass uns in die Sommerpause gehen."

„Unschönes Saisonende" für Eisadler

Am Ende des Statements der Eisadler betonen die Dortmunder allerdings, dass „das letzte Wort sicher noch nicht gesprochen" sei. Über etwaige Konsequenzen für seinen Verein mache sich Tursch keine großen Sorgen, denn: „Das ist keine Vereinsgeschichte, das war außerhalb von Spielen oder Training. Außerdem lässt sich nicht nachvollziehen, wer der Initiator war, ob Spieler oder Fan."

Allerdings liegen unserer Redaktion vertrauliche Informationen vor, nach denen die Veröffentlichung des Eisadler-Statements durchaus hätte verhindert werden können: Beide Vereine hatten sich demnach nach den Geschehnissen vom Freitag auf eine gemeinsame und versöhnliche, entschuldigende Mitteilung geeinigt. Da diese von Ratinger-Seite nicht wie vereinbart veröffentlicht wurde, gaben die Eisadler ihrerseits eine Pressemitteilung heraus.

Wie Stefan Witte außerdem gegenüber dieses Medienhauses festhalten wollte, seien keine Dortmunder Spieler bei den Fan-Gesängen in besagten Lokalitäten dabei gewesen. Ebenso teilten die Eisadler ihre Verwunderung mit, dass seitens der Ratinger nicht geklärt werden konnte, welche Spieler von deren Seite beteiligt waren, geschweige denn aus diesem Kreise eine Entschuldigung formuliert wurde.