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Einer der talentiertesten Spieler Dortmunds verlässt die Stadt und geht in die Oberliga
Fußball-Landesliga
Trotz coronabedingter Saison-Unterbrechung laufen bei den Fußballvereinen die Planungen weiter an. Aber auch Spieler schauen sich um. Einer der talentiertesten wird Dortmund bald verlassen.
In der Jugend hat er in der U19- und U17-Bundesliga gespielt. Mit gerade einmal 23 Jahren kommt er bereits auf mehr als 70 Oberliga-Spiele, war lange Zeit Kapitän eines Traditionsvereins aus dem Ruhrgebiet.
Vergangene Saison wechselte Maurice Temme dann vom SC Westfalia Herne zum Landesligisten Türkspor Dortmund. Ein Schritt, der zum damaligen Zeitpunkt bewies, welche Ansprüche der Nordklub hat. Temme gehörte zu den besten und talentiertesten Defensiv-Spieler der Oberliga, war im Defensiv-Zentrum Dreh- und Angelpunkt des Herne-Spiels, lief bei Türkspor auch in der Verteidigung auf.
Temme kehrt zurück zum Herzensverein
Jetzt der Schritt zurück nach nur einer Saison in Dortmund.
„Es war schön nach zig Jahren wieder in Dortmund zu spielen“, erzählt er. Das letzte Mal war es beim gebürtigen Dortmunder in der Kindheit. „Ich wechsle auch aufgrund dessen, dass ich wieder Oberliga spielen will.“
Hinzu kommt: der SC Westfalia Herne ist sein Herzensverein. „Ich habe das Jahr genutzt, um alles sacken zu lassen, nach der Insolvenz-Geschichte (SC Westfalia Herne meldete Ende 2019 Insolvenz an; Anm. d. Red.). Es hat sich vieles verändert. Das sind die grundlegenden Dinge“, sagt der 23-Jährige.
Hernes Trainer Christian Knappmann und das Management des Oberligisten haben Temme den Weg gezeigt, den der Oberligist gehen möchte, und freuen sich über die Rückkehr. „Mit Temme kehrt eine Identifikationsfigur, ein Leader, ein herausragender Fußballer und ein überragender Mensch zurück zur Westfalia“, so Knappmann auf der Facebook-Seite des Herner Klubs.

Wird nach der Saison nicht mehr für Türkspor Dortmund auflaufen: Maurice Temme (r.). © Stephan Schuetze
Doch welche Rolle Türkspor Dortmund bei dem Abgang? Temmes Zeit ist nun sehr kurz beim Landesligisten. „Es hat weniger mit Türkspor zu tun. Dimi Kalpakidis oder Akin Kara sind super Typen, die Mannschaft hat mich super aufgenommen“, stellt Temme klar. Obwohl es sportlich nicht allzu gut lief (Türkspor steht aktuell mit 11 Punkten aus sechs Spielen auf Rang neun), es zu Beginn der Saison den Trainerwechsel vom Duo Reza Hassani und Kevin Großkreutz zu Dimitrios Kalpakidis gab, verliert Temme kein böses Wort über seinen Noch-Klub: „Sportlich gesehen sind wir unseren Erwartungen hinterhergelaufen. Wir hätten uns das anders vorgestellt. Wir haben aber viel unternommen zusammen, die Familie stand immer im Vordergrund.“
Temme traut Türkspor einiges zu
Und genau deshalb traut Temme dem Klub in naher Zukunft noch einiges zu: „Die Philospphie, die der Verein trägt und das ganze drumherum, auch die Infrastruktur - Türkspor kann man auf jeden Fall einiges zutrauen. Auch mit Kalpakidis ist da jemand, der Ahnung hat.“
Geht es nach den Lobpreisungen Temmes ist es daher für ihn wohl nicht auszuschließen, dass es womöglich in ein paar Jahren auf Ligaebene zum Duell zwischen Türkspor Dortmund und dem SC Westfalia Herne kommt.
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