Einer der besten Dortmunder Stürmer der vergangenen zehn Jahre beendet die Karriere

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Einer der besten Dortmunder Stürmer der vergangenen zehn Jahre beendet die Karriere

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Einer der besten Stürmer der Stadt hört auf. Aber er ist auch nicht ganz weg. Standby und im Trainerstab bleibt er dem Dortmunder Fußball erhalten.

Dortmund

, 11.03.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein kleiner Schönheitsfleck auf der bewegten Laufbahn ist vielleicht, dass er die Schwelle zum Profisport nicht richtig überschritt. Davon ist in der Bilanz des 34 Jahre alten Routiniers aber gar nichts zu spüren. Der Abschied tue ihm weh, sei aber der einzig vernünftige Schritt.

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Eyüp Cosgun vom TuS Bövinghausen, das einstige Riesentalent von RW Obereving, wechselte einst direkt in die BVB-Jugend. Mit seinem Kumpel Kevin Großkreutz ging er später nach Ahlen. Cosgun kehrte zurück nach Dortmund zum TSC Eintracht. Eine schwere Verletzung aber zwang ihn zu zweieinhalb Jahren Pause. Sein guter Freund avancierte zum BVB-Star, er versuchte es zwischendurch in der Türkei noch einmal. Beim KFC Uerdingen reichte es immerhin für die Niederrheinliga.

Eyüp Cosgun hat lange für den BSV Schüren gespielt.

Eyüp Cosgun hat lange für den BSV Schüren gespielt. © Folty

Auf der hiesigen Bühne war er aber immer einer der Besten: „Jede Zeit hatte ihre schönen Seiten“, sagt der Stürmer des TuS in einer vorzeitigen Bilanz „voller Dankbarkeit“. Er habe die Aufstiege mit dem TuS Eving-Lindenhorst und BSV Schüren genossen, die Zeit in Uerdingen habe ihm viel gegeben. Und selbst in der Türkei, wo er nicht lange blieb, „habe ich viele wertvolle Erfahrungen gesammelt“.

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Cosgun, der immer wieder verletzt war, lernte im Laufe der Zeit noch stärker auf seinen Körper zu hören. „Ich bin jetzt auch realistisch und merke, dass es, sollten wir aufsteigen, für die Oberliga, aber auch für tiefere Ligen, nicht mehr reicht.“

Selbst wenn er gerade von einem doppelten Rippenbruch, „der mich gefühlt ein Jahr zurückwarf, genesen ist, spürt er seinen Körper immer mehr. „Daher bin ich zum Vorsitzenden Ajan Dzaferoski gegangen und habe ihm meinen Entschluss, der mir als leidenschaftlichem Fußballer ganz und gar nicht leicht fiel, mitgeteilt.“

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Dazu komme der Faktor Zeit: „Ich habe Familie und Beruf, das geht vor. Wobei!“ Wobei? „Ganz ohne Fußball geht es nicht. Das ist wie eine positive Droge. Ich spiele, seitdem ich sechs Jahre alt bin. Fußball gehörte immer dazu.“ Wie das dann unter einen Hut zu bringen ist, überlegten Dzaferoski und Cosgun gemeinsam. „Er ist ein guter Typ, der unseren Verein repräsentiert. Ihn möchten wir nicht abgeben“, sagt der Präsident.

Eyüp Cosgun hat die Professionalität beim BVB gelernt

Worte, die dem Angreifer runtergehen wie Öl: „Das tut verdammt gut. Und ich freue mich, als Standby-Spieler und als Mitglied des Trainerstabs im TuS zu bleiben.“ Dass er sich auch ohne die häufigen Trainings fit halte, verstehe sich von selbst. „Diese Professionalität habe ich damals beim BVB gelernt. Ich ernähre mich vernünftig und werde auch weiterhin Fahrrad fahren und viel in Bewegung bleiben. Ich habe keine Lust, aufzugehen wie ein Hefekuchen.“

Aktuell kickt Eyüp Cosgun für den TuS Bövinghausen.

Aktuell kickt Eyüp Cosgun für den TuS Bövinghausen. © Verein

Bevor er in den neuen Modus („alles im Leben hat seine Zeit“) wechselt, möchte Eyup Cosgun noch etwas mitteilen: „Ich danke allen Menschen, die mich während der vielen Jahre begleitet haben. Ich durfte spüren, dass Fußball verbindet. Woher wir kommen, wie wir aussehen spielt im Mannschaftssport keine Rolle. So soll es auch in Zukunft sein!“

So soll es sein. Das ist auch das passende Schlusswort zur Cosgun-Geschichte. Der Angreifer ist mit sich im Reinen. Der Vorhang fällt, aber er bleibt ja noch ein Stück weit offen. Und da war ja noch etwas: „Ich möchte mich mit dem Aufstieg in die Oberliga aus dem Kader verabschieden.“ Dann hat die Geschichte auch ein echtes Happy End, zumindest ein vorläufiges. Denn ganz ohne Fußball kann Eyüp Cosgun ja nicht.

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