Einer, den es kein zweites Mal beim Kirchhörder SC gibt - Ex-Oberliga-Spieler schlägt ein

© Stephan Schütze

Einer, den es kein zweites Mal beim Kirchhörder SC gibt - Ex-Oberliga-Spieler schlägt ein

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Der Kirchhörder SC feierte einen verheißungsvollen Start in der Landesliga. Die sportliche Führung nimmt das Wort Aufstieg aber nicht in den Mund. Ein wichtiger Spieler sieht das offensiver.

Dortmund

, 26.08.2019, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Drei Spiele, drei Siege, Tabellenführung in der Fußball-Landesliga - beim Kirchhörder SC läuft es derzeit einfach rund. Von Frust nach dem Abstieg aus der Westfalenliga vergangene Saison? Keine Spur. Im Gegenteil: Beim KSC ziehen alle Beteiligten an einem Strang und haben Lust auf Fußball. Der mutige Schritt, im Sommer einen Umbruch mit jungen Spielern zu wagen, scheint der richtige.

Rudnik wechselt als Stammspieler der Oberliga

Einer, der eher nicht mehr zu den jungen Wilden gehört, ist Simon Rudnik. 28 Jahre alt ist Rudnik. Vor der zur Saison wechselte er aus der Oberliga vom TuS Ennepetal in den Dortmunder Süden. Zuvor war Rudnik beim ASC 09 aktiv. Bei beiden Vereinen war er Stammspieler. Im Sommer also der Wechsel ins zwei Klassen tiefer spielende Kirchhörde. Der Aufwand, nach Ennepetal und zurückfahren zu müssen, sei einfach zu groß gewesen, sagt Rudnik. Und außerdem „ist der Dortmunder Fußballkreis die Nummer eins für mich“, so Rudnik. Und da der 28-Jährige Trainer Sascha Rammel und einige Mitspieler schon kannte, war der Wechsel nach Kirchhörde nur logisch.

Ein Glücksfall für den KSC, wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellte. Denn Rudnik ist einer, der vorangeht. Beim Saisonauftakt gegen Hombruch schoss er den entscheidenden Treffer zum 1:0 per Elfmeter. Auch deswegen hat Kai Gräfenkämper ihn verpflichtet. „An ihm können sich die jungen Spieler hochziehen“, sagte der Sportliche Leiter des KSC. „Er ist auch als Persönlichkeit gefragt.“

Fokus hat sich verschoben

Und Rudnik nimmt diese Rolle gerne an. Sein Fokus habe sich dahingehend verschoben, dass er sich nun auch um seine jungen Mitstreiter kümmert. „Mir macht es Spaß, jungen Spielern unter die Arme zu greifen“, sagt der gebürtige Wittener. Die Mannschaft mache es ihm aber auch leicht, gibt sich Rudnik bescheiden. Die Erfolge seien auch auf den Teamgeist zurückzuführen. „Der Zusammenhalt stimmt“, sagt Rudnik.

Dreh- und Angelpunkt beim Kirchhörder SC: Simon Rudnik (r.).

Dreh- und Angelpunkt beim Kirchhörder SC: Simon Rudnik (r.). © Stephan Schütze

Beim KSC haben sie in Simon Rudnik aber natürlich nicht nur eine Leitfigur verpflichtet, sondern auch einen Fußballer, dessen Qualitäten unbestritten sind. „Technisch versiert“ und „mannschaftsdienlich“ sei er, sagt Rudnik über seinen Spielstil. „Er hat immer das Auge für den Mitspieler“, bestätigt Gräfenkämper und fügt hinzu: „Er denkt immer nach vorne. Wir kommen viel übers Konterspiel, da kommt uns seine Art zu spielen entgegen.“ Allerdings sei seine Mannschaftsdienlichkeit ab und an auch negativ, wie Rudnik sagt. „Manchmal muss ich vor dem Tor eigensinniger sein.“

Rudnik ist beim Kirchhörder SC kaum zu ersetzen

Trotz dieser vermeintlichen Schwäche ist der 28-Jährige kaum noch aus der KSC-Elf wegzudenken. Alle drei Saisonspiele bestritt Rudnik über die volle Distanz. Bleibt er fit, werden für den gelernten Industriekaufmann wohl auch noch einige Minuten dazukommen. „Er ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Offensive“, sagt der Sportliche Leiter Gräfenkämper. „Es wäre schwierig, ihn zu ersetzen. Einen Mann mit seiner Klasse haben wir kein zweites Mal.“

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Aber noch ist das ja nicht nötig. Und so stehen die Chancen, die tolle Serie vom Saisonstart weg fortzusetzen nicht schlecht. Dann dürften sie in Kirchhörde auch auf mehr schielen als den von Gräfenkämper als Ziel ausgegebenen einstelligen Tabellenplatz. Der Sportliche Leiter will sowieso erst einmal abwarten, wo der KSC in der Winterpause steht und dann möglichweise über neue Ziele sprechen. Nicht so Simon Rudnik. „Wenn wir immer alles geben, können wir oben mithalten“, sagt der 28-Jährige. Hauptsache, es gehe noch um Zählbares, so Rudnik: „Ich habe jedenfalls kein Bock, im Mittelfeld rumzudümpeln.“