Fußball-Turnier
Ein knapper und ein klarer Favoritensieg - so lief der dritte Tag beim Hecker Cup
Ein Favorit setzte sich beim Hecker Cup knapp und glücklich durch. Der andere Favorit ließ dem Underdog keine Chance. Außerdem machte sich das Wetter bemerkbar - nicht nur auf dem Rasen.
Söldes Stephane Preuß streckt sich vergeblich: Brackel gewinnt 1:0. © © Schaper
Die Rekordhitze am Donnerstag nahm auch Einfluss auf den Hecker Cup. Alle Partien wurden eine halbe Stunde später angepfiffen und pro Hälfte wurden 35 anstatt 40 Minuten gespielt.
VfR Sölde - SV Brackel 06 0:1 (0:0) - Fußballerisch war es kein Leckerbissen, den die Zuschauer beim ersten Spiel des Tages zu sehen bekamen. Beide Mannschaften hatten mit den äußeren Bedingungen zu kämpfen - und das machte sich auch deutlich auf dem Spielfeld bemerkbar. Wenig Höhepunkte, dafür ein durch Zweikämpfe geprägtes Spiel charakterisierte die Partie zwischen Sölde, das durch die Niederlage bereits ausgeschieden ist, und Brackel.
Kaum ein Klassenunterschied zwischen Sölde und Brackel erkennbar
Im ersten Spielabschnitt gab es daher auch nur einen nennenswerten Höhepunkt: Einen Schuss von Söldes Obeda Sharbek konnte SVB-Keeper Dennis Wegner mit einer starken Paradade abwehren. Der Abpraller landete bei Marvin Koschinski, der allerdings den Ball nicht traf und die Nachschusschance aus acht Metern vergab (8.). Brackel-Trainer Giovanni Schiattarella war ob des biederen Auftritts seiner Elf wenig zufrieden. „Da ist noch eine Menge Luft drin“, rief der Trainer des Landesligisten kurz vor dem Halbzeitpfiff seiner Mannschaft zu. „Nach den vielen intensiven Einheiten waren wir müde im Kopf“, fügte Schiattarella nach dem Schlusspfiff noch an.
Auch nach dem Seitenwechsel war ein Klassenunterschied zwischen Brackel und Bezirksligist Sölde kaum erkennbar. Immerhin boten sich im zweiten Abschnitt mehr Tor-Möglichkeiten. Zunächst bot sich die Chance für den SVB. Malcolm Ferro brachte den Ball per Kopf aufs Tor, Söldes Stephane Preuß verhinderte jedoch den Einschlag mit einer klasse Parade (58.).
Basic ist zur Stelle
Im direkten Gegenzug hätte der VfR den ersten Treffer markieren können. Martin Striewskis Distanzschuss aus spitzem Winkel strich jedoch knapp am Brackeler Tor vorbei (59.). Vier Minuten vor dem regulären Ende erzielte Mirza Basic 1:0 dann das Tor des Tages. Nach einem weiten Ball war Basic zur Stelle und hob die Kugel über Preuß hinweg zur Führung (66.) - und zum glücklichen Sieg für Brackel.
VfR-Trainer Sebastian Grundmann konnte mit der Leistung seiner Mannschaft gut leben: „Mit der Leistung bin ich trotz der Niederlage nicht unzufrieden.“ Schiattarella war wohl weniger zufrieden, ordnete den Sieg aber pragmatisch ein: „Wichtig ist, dass wir weiter gekommen sind.“
VfL Kemminghausen - Kirchhörder SC 1:7 (0:5) - Dustin Kossmann hatte sich seinen 29. Geburtstag sicher anders vorgestellt. Der Torwart stand zwar nur in der zweiten Hälfte im Tor des VfL, der durch die Niederlage ausschied – da war das Spiel aber schon längst entschieden. Spielfreudige Kirchhörder hatten in nur acht Minuten Bezirksligist Kemminghausen - und hier besonders die desolate Defensive - mit fünf Treffern in ihre Einzelteile zerlegt. Kossmann selbst musste „nur“ noch zwei Mal hinter sich greifen.
Stiepermann ist nicht zu bremsen
Marcel Stiepermann eröffnete den Torreigen für den Landesligisten (4.). Philippe Daniel Tchienguin Touko erhöhte (6.), zwei weitere Treffer von Stiepermann (9., 10.) und Aleksandar Djordjevic (12.) zeigten dem Bezirksligisten seine Grenzen auf.
Und der bestens aufgelegte Stiepermann legte nach der Pause zum 6:0 aus KSC-Sicht (38.). Kemminghausen blieb nur noch der Ehrentreffer durch Jonas Keimer (63.). Djordjevic stellte noch den 7:1-Endstand aus KSC-Sicht (70.) her.
Kirchhördes Trainer war mit dem Spiel seines Teams zufrieden. „Wir haben in der Anfangsphase bombastisch gespielt“, sagte Sascha Rammel. „Aber wir sollten das nicht überbewerten, Kemminghausen hat es uns leicht gemacht.“
VfL-Keeper Kossmann blieb nur noch der undankbare Job der Schadensbegrenzung. Das gelang immerhin teilweise bedingt. Trainer Reza Hassni weilte am Donnerstag in der Türkei. Kevin Großkreutz war bei seinem Arbeitgeber KFC Uerding in der Pflicht. Deshalb übernahm Keimer den Job. „Als mir das Ergebnis überliefert wurde, war ich am Boden. Die Jungs haben mir meinen letzten Urlaubstag vermasselt. Das ist eine bodenlose Frechheit, das lassen Kevin und ich nicht auf uns sitzen“, sagte Hassani per Telefon aus der Türkei.