Ein erfahrener Torwart holt sich selbst die Konkurrenz ins Haus. Das ist die eine Seite der Medaille. Andreas Lichtner (41), immer noch zuverlässig beim Bezirksliga-Spitzenreiter TuS Eichlinghofen im Einsatz, überzeugte Oliver Roll (32, BSV Schüren) von einem Wechsel an die Hövel. Lichtner hält den Einstieg mit der Konkurrenz für durchaus passend, hatte aber gleich einen prägnanteren Vorschlag: „Die beiden Wahnsinnigen sind wieder vereint.“

Zunächst dann doch am besten erst die nüchterne Nachricht: Oliver Roll, früherer Torwart des Kirchhörder SC und des ASC 09 Dortmund, wechselt im Winter vom Westfalenligisten BSV Schüren zum TuS Eichlinghofen. „Das ist ein schleichender Einstieg, weil Olli aus der Babypause kommt“, erklärt sein Kumpel Lichtner. „Aber er wird schon bald, wie es in Eichlinghofen Usus ist, auch 100 Prozent geben, um sich mit Henrik Fibbe und mir einen echten Konkurrenzkampf zu liefern.
Keine verfeindeten Konkurrenten
Die Geschichte dahinter, die Lichtner dann erzählt, ist keine von bitter verfeindeten Konkurrenten auf der Torwartposition, bei der einer auf den Ausfall des anderen hofft, sondern eine des gegenseitigen Pushens. Sie fing aber an mit einer Beziehung Trainer-Spieler. „Ich war damals über den BVB zur Sportschule von Marcel Raducanu gekommen. Ich sollte E- oder D-Junioren schulen. Und in der ersten Gruppe, die kam, war der kleine Olli. Und seitdem haben wir uns nie richtig aus den Augen verloren.“
Lichtner lernte das Miteinander anstelle des Gegeneinanders mit Konkurrenten wie Sascha Grieger-Piontek oder Andreas Braun, Roll maß sich mit Jan Held oder Sascha Samulewicz. „Wir waren im Training sehr gallig, haben uns vor den Spielen dann aber immer Mut zugesprochen. Das hat Olli so gemacht, das habe ich so gemacht.“ Zum ersten Mal kreuzten sich die Wege in einem Verein dann beim Kirchhörder SC. Auch da habe das Gespann Lichtner/Roll sehr gut funktioniert.
„Jetzt habe ich Olli geraten, zu uns zu kommen. Er ist trotz kleiner Auszeit wegen der Geburt seines zweiten Kindes in einer Top-Verfassung und bringt natürlich auch die Qualität für die Landesliga mit, in die wir ja wollen. Und unser Stress wird dann immer positiv sein.“ Henrik Fibbe ist natürlich auch noch da, wobei da noch Gespräche laufen, in welchem Maße er in Zukunft trainieren oder spielen kann. „Olli bringt da auf alle Fälle Schwung rein“, versichert Andreas Lichtner.
Und diese Konkurrenz hat er dann auch gerne. Das klingt dann schon wieder gar nicht mehr so wahnsinnig.
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