Ehemaliger Dortmunder Trainer hat einen neuen Job in Saudi-Arabien Dort wohnt er im Hotel

Ehemaliger Dortmunder Trainer hat einen neuen Job in Saudi-Arabien: Dort wohnt er im Hotel
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Post aus verschiedenen Ländern ist in einem Medienhaus keine Seltenheit. Eine Lokalsportredaktion aber staunt schon, wenn sich ein alter Bekannter plötzlich aus Saudi-Arabien meldet.

Jan Ramadan (46), der ehemalige Trainer des FC Roj, pflegt aufgrund seiner ambitionierten Pläne immer noch gute Kontakte zum Dortmunder Sport. Jetzt erschien im Handy-Display des Berichterstatters unerwartet ein unbekanntes Logo. Neben arabischen Schriftzeichen in Pink steht da Weiß auf Schwarz Radwa Club Yanbu.

Jan Ramadan ist jetzt Trainer in Saudi-Arabien

„Bei mir kommt es dann doch immer wieder anders, als ich gedacht habe“, beginnt Jan Ramadan die angehängte Sprachnachricht. „Als ich das Angebot von Radwa erhielt, Co-Trainer und Chef der Analyse zu werden, habe ich mir sofort in Frankfurt ein Visum ausstellen lassen und bin rübergeflogen.“

Über das Team berichtete er später ausführlicher: „Wir sind gerade Tabellenführer. Die nächsten Spiele sind sehr wichtig. Wir haben Geld, ein großes Stadion. Im Kader sind einige junge Profis. Kommende Saison, für die ich einen Vertrag habe, wollen wir schon gerne in der 2. Liga spielen. Aber wir stehen mit den vielen Talenten nicht unter dem ganz großen Druck aufzusteigen. Schon jetzt haben wir Regionalliga-Niveau in allen Bereichen.“ Sprachlich hat Jan Ramadan, ein syrischer Kurde, keine Probleme. „Und ich gewöhne mich auch so schnell ein“, erklärt er.

In den Ligen des Scheich-Staats tummeln sich seit ein paar Jahren internationale Top-Fußballer. Aushängeschild ist dabei mit Sicherheit Cristiano Ronaldo von Erstligist Al-Nassr.

Jan Ramadan trainiete den FC Roj.
Jan Ramadan trainiete den FC Roj. © Archiv

„Ich wohne wie mehrere Spieler im Hotel. Die Spieler kommen aus verschiedenen Gegenden dieses großen Landes. Meine Frau und mein Sohn bleiben in Deutschland, weil mein Kind bald eine Ausbildung beginnt“, erzählt er von seinem Leben.

Jan Ramadan wechselte einst seinen Namen

Aber zurück zu dem Zitat, dass in seinem Leben oft Dinge anders kommen, als er selbst sie erwartet hatte. Das fing schon mit seinem Namen an. Geboren als Abdalla Ramadan wurde er auf Reisen immer wieder mit einem gleichnamigen Steuerstraftäter verwechselt. Als ihn ein französisches Sondereinsatzkommando aus einem Flugzeug holte, hatte Ramadan genug und änderte seinen Vornamen.

Um das Weitere abzukürzen: In Deutschland lebte er zunächst in Lippstadt, merkte aber nach einiger Zeit, da er für CFK Bochum und den FC Roj erfolgreich gearbeitet hatte, dass er im Ruhgebiet leben wollte.

Bevor er umzog, rettete er den Landesligisten SW Wattenscheid vor dem Abstieg.

Jan Ramadan fand vor kurzem einen Job in Dortmund. „Ich war gerade eine Woche da, dann kam die Anfrage aus Saudi-Arabien“, berichtet er. „Ich hatte Angebote aus der Oberliga in Hamburg. Hier in der Landesliga arbeiten, wollte ich trotz guter Angebote nicht. Ein möglicher Klub aus der Westfalenliga wäre zu weit entfernt gewesen. Ein Oberligist entschied sich für einen anderen Trainer.“

Und als sich jetzt der Radwa Club meldete, gewann trotz anderer Pläne doch das sportliche Herz. Viele Dortmunder Weggefährten wünschen ihm viel Glück. Dass er sich aber bald wieder meldet und von einem Engagement im Ruhrgebiet erzählt, schließ allerdings keiner aus.

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