Dr. Akin Kara steigt bei zweitem Dortmunder Klub ein Der gibt sich ein ganz neues Konzept

Dr. Akin Kara steigt bei zweitem Dortmunder Klub ein: Der gibt sich ein ganz neues Konzept
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Dr. Akin Kara kehrt zu Türkspor Dortmund zurück. Der langjährige Boss des Neu-Regionalligisten soll wieder als Präsident des Nordstadtklubs fungieren. Doch: Dr. Kara ist bei einem zweiten Dortmunder Klub eingestiegen.

Das ist der TuS Hannibal - Landesligist und ebenfalls in der Nordstadt beheimatet. Das Engagement, über das seit einigen Wochen Gerüchte in der Stadt kursierten, bestätigten Dr. Kara und TuS-Präsident Najim Bousbiba gegenüber unserer Redaktion.

Dr. Akin Kara engagiert sich beim TuS Hannibal

Der „Doc“, wie Dr. Akin Kara oft genannt wird, will sich bei Hannibal aber anders einbringen als bei Türkspor - dort fungierte er als maßgeblicher Geldgeber und ermöglichte Aufstiege in Serie bis in die Regionalliga.

Es drängt sich schnell die Frage auf, ob Dr. Kara auch den TuS Hannibal künftig finanziell unterstützt. Bousbiba beantwortet sie: „Ganz klare Antwort: nein.“

Die beiden betonen stattdessen das soziale Engagement, das sie beim Landesligisten einbringen wollen. Der TuS will sich deutlich breiter aufstellen, nachdem er den Hoeschpark verlassen und auf dem Sportplatz der ÖSG Viktoria eine neue Heimat gefunden hat.

„Najim und ich werden ein paar Projekte zusammen machen für die Nordstadt in Dortmund. Wir wollen die Jugendabteilung verstärken und unterstützen - auch mit Blick auf Damenmannschaften“, sagt Dr. Akin Kara.

Ziel des regen Austauschs sei es „den TuS Hannibal etwas zu erweitern und zu vergrößern - auf Sponsoren-, Vorstands- und Mitgliederebene“, so der „Doc“.

TuS Hannibal will „Jungs in der Nordstadt helfen“

„Die Vision und Motivation von mir und Najim Bousbiba ist fast gleich. Wir wollen den Jungs in der Nordstadt helfen“, sagt Dr. Kara. Er habe den Klub lange verfolgt und kenne fast alle Spieler.

Bousbiba sagt über Dr. Akin Kara: „Ich kenne ihn seit 27 Jahren. Da war ich noch ein Teenager. Er ist ein sehr korrekter, sympathischer und ehrlicher Mensch – kein Draufgänger. Er ist auf mich zugekommen und wir wollen was aufbauen.“

Dr. Akin Kara kehrt auch zu Türkspor Dortmund zurück

Dem stehe die Rückkehr Dr. Karas zu Türkspor nicht im Wege. „Das freut mich. Es ist sein Lebenswerk“, sagt Bousbiba.

Hannibal hatte in den vergangenen Jahren mit der ersten Herren-Mannschaft nur ein Team, das am Spielbetrieb teilnahm. Das soll sich nun ändern, so Bousbiba, der eigentlich am liebsten im Hintergrund aktiv ist.

Nicht nur die Landesliga-Mannschaft, hier beim 5:4-Derbysieg über den Hombrucher SV, soll beim TuS Hannibal künftig im Fokus stehen.
Nicht nur die Landesliga-Mannschaft, hier beim 5:4-Derbysieg über den Hombrucher SV, soll beim TuS Hannibal künftig im Fokus stehen. © Foto Schaper

„Für mich ist Hannibal nicht die erste Mannschaft – und das war es. Es muss schon soziales Engagement dahinterstecken“, sagt er. Mit Blick auf die vergangenen Jahre eine durchaus überraschende Aussage.

Oftmals führten die TuS-Verantwortlichen die schwierigen Voraussetzungen im Hoeschpark als hemmenden Faktor für ein breiteres Vereinsleben an.

Neues Konzept für den TuS Hannibal

Nun aber legt Bousbiba sogar eine Art Konzept für den TuS Hannibal vor, in dessen Fokus die Jugendarbeit und das soziale Engagement stehen. Der TuS verfolge nach seiner Ansiedlung an der Lippstädter Straße in Körne Ziele, „die weit über den Sport hinausgehen“, steht dort geschrieben.

Hannibal wolle „jungen Menschen aus dem Stadtteil die Möglichkeit zu geben, in einem professionell geführten Umfeld Fußball zu spielen“. Sozial schwächeren Kindern und Jugendlichen solle der Zugang zum Sport ohne finanzielle Hürden ermöglicht werden.

TuS Hannibal will Frauen Fußball ermöglichen

Dabei spiele die Zusammenarbeit mit „lokalen Ehrenamtlichen und Institutionen“ eine wichtige Rolle. Als Beispiel nennt Bousbiba den Körner Kunst- und Kulturverein sowie die Bezirksvertretung.

„Gemeinsam wollen wir nicht nur sportliche Erfolge feiern, sondern auch kulturelle und soziale Projekte vorantreiben“, sagt Najim Bousbiba. Sogar eine Renovierung der Räumlichkeiten an der Lippstädter Straße visiere der TuS an. Weitere Ideen: ein Nachhilfeprogramm, Trainingsangebote für Frauen und Mädchen und deren Einbindung in das Vereinsleben.