Dortmunder Trainer-Talent heuert in der Oberliga an Zuletzt legte er eine lange Pause ein

Dortmunder Trainer-Talent heuert in der Oberliga an: Zuletzt hatte er zwei Jahre Pause
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Überraschend verabschiedete sich Hamza El Hamdi im Mai 2023 als Co-Trainer vom Holzwickeder SC. An der Seite von Benjamin Hartlieb hatte der damals 28-Jährige durchaus auf sich aufmerksam gemacht, wie auch schon zuvor, als er die C-Junioren des Hombrucher SV in die Regionalliga - die höchste deutsche Liga dieser Altersklasse - führte und dort etablierte. Seitdem sah man El Hamdi nur noch hinter der Bande, doch damit ist jetzt Schluss. Seine erste offizielle Cheftrainerstelle führt ihn direkt in die Oberliga.

Als Überraschungsaufsteiger hat Concordia Wiemelhausen in der Hinrunde noch ein wenig mit dem Oberliga-Niveau zu kämpfen. Eine Konsequenz dessen betraf den Trainerposten: Carsten Doll musste Mitte November seinen Platz räumen, Jürgen Heipertz übernahm interimsmäßig bis zur Winterpause.

Nach dem Jahreswechsel wird El Hamdi in Bochum übernehmen und soll den Klassenerhalt realisieren. Mit einem 1:1 gegen Spitzenteam Verl II verabschiedeten sich die Bochumer mit einem kleinen Ausrufezeichen aus dem Jahr.

Einstieg nach über einem Jahr Pause

El Hamdi hat „einfach wieder richtig Bock, auf dem Platz zu stehen". In den letzten anderthalb Jahren habe er zwar viele Spiele gesehen sowie bei Dritt- und Regionalligisten hospitiert, eine feste Stelle als Trainer aber hatte El Hamdi nicht.

Sehr bewusst zwar - immerhin habe er dennoch eine Menge gelernt und sich weiterentwickelt -, jetzt sei aber die Zeit gekommen, wieder Verantwortung zu übernehmen. Anders als bei anderen Vereinen, habe in Wiemelhausen „alles gepasst", nicht zuletzt durch die gute Beziehung zu Benjamin Hartlieb, der mittlerweile Sportlicher Leiter der Concordia ist.

„Der Verein ist sehr familiär, alle sind sehr vertrauenswürdig, sie waren auch von meiner Art und meinen Ideen überzeugt und es war klar, dass ich bald wieder anfangen will", erklärt El Hamdi die Gründe für sein Engagement. Offiziell ist es seine erste Station als Cheftrainer im Seniorenbereich. Gänzlich neu einstellen müsse er sich allerdings nicht, denn auch in Holzwickede „war es Arbeit auf Augenhöhe, das war nicht der klassische Co-Trainer-Job", sagt El Hamdi. Von daher sei es jetzt „nichts ganz Neues, aber ich habe richtig Bock!"

Hamza El Hamdi
Hamza El Hamdi hat in der Jugendabteilung des Hombrucher SV auf sich aufmerksam gemacht. © Peter Ludewig

Die Situation im Abstiegskampf findet El Hamdi „in Ordnung". Denn jeder wisse um die sportliche Lage, genauso wisse aber jeder, wo der Verein herkommt. Die Concordia sei ein Klub, der „in jeder Hinsicht gesund wachsen" wolle und so werde nichts überstürzt, sondern mit El Hamdi an Bord eher langfristig gedacht.

Sich selbst beschreibt der Dortmunder als „relativ entspannten Typen, der auch mal lachen kann". Er wolle sein junges Alter - El Hamdi ist jetzt 30 - im Umgang mit der Mannschaft nutzen, gleichzeitig solle jeder bei ihm wissen, wo er steht.

Als Vertriebsingenieur kenne er auch aus dem Beruf „Momente, wo man mal eine klare Meinung vertreten muss". Die Wiemelhausener Spieler habe er zum Teil schon kennenlernen können, die klare erste Meinung: „Das passt gut."

El Hamdi soll Wiemelhausen retten

„Das sind super Typen in der Mannschaft, die lernwillig sind, die auch verstehen wollen, warum sie etwas machen, das hilft mir als Trainer. Die Motivation und der Ehrgeiz sind voll da, da haben wir eine sehr gute Basis, was den Charakter der Mannschaft angeht", betont El Hamdi.

Unterstützt wird er vom bisherigen Concordia-Co-Trainer Marvin Rehder und noch einem weiteren Assistenten, dessen Engagement allerdings noch nicht offiziell sei. „Plus die Torwarttrainer und Betreuer ist das schon ein größerer Staff, da freue ich mich sehr drauf", sagt der Dortmunder.

Die Vorfreude auf seine neue Aufgabe ist ihm in nahezu jedem Satz anzumerken. „Ich sehe das definitiv als Chance, aber gleichzeitig auch als etwas, was man zusammen aufbauen möchte", beschreibt El Hamdi die Attraktivität seiner neuen Aufgabe. „Das ist nicht nur eine Feuerwehraufgabe, auch wenn wir natürlich schnellstmöglich erfolgreich sein wollen." Die letzten anderthalb Jahre dürften dabei als Erfahrung zumindest nicht geschadet haben.