In der Kreisliga B1 gibt es einen Namen, der in dieser Saison für Aufsehen sorgt: Baris Gülen. Der Stürmer der DJK Westfalia Kirchlinde ist mit 29 Saisontoren der mit Abstand beste Torschütze der Liga.
Damit hat Gülen allein die Hälfte aller Treffer seines Teams erzielt – eine beeindruckende Bilanz, die seine enorme Bedeutung für die Mannschaft unterstreicht.
Baris Gülen: „Ich brauche Vertrauen“
Der 35-Jährige ist in den Dortmunder Kreisligen nicht unbekannt. Viele Jahre lief er für die zweite Mannschaft des VfR Kirchlinde auf, bevor sich sein damaliges Team auflöste.
„Der Trainer hat aufgehört. Dann hat sich das so ergeben, dass fast jeder aus der Mannschaft gewechselt ist“, erinnert sich Baris Gülen.
Nach der Auflösung des Teams suchte der Stürmer eine neue Herausforderung und schloss sich zur Saison 2022/23 Osmanlispor Dortmund an. Doch dort lief es für Gülen nicht wie erhofft: „Ich durfte sieben Monate nicht spielen und danach haben sie mir nicht vertraut. Ich brauche dieses Vertrauen, dieses Selbstbewusstsein.“

Enttäuscht von der mangelnden Spielzeit, entschied sich Gülen für einen Wechsel zum TuS Rahm. Doch auch dort konnte er sich nicht richtig wohlfühlen: „Da wurden andere Spieler bevorzugt, das hat mir nicht gepasst.“
Nach einem Jahr zog es ihn weiter – diesmal in die Kreisliga B1 zu Westfalia Kirchlinde. Dort fühlte sich der Torjäger wieder richtig angekommen.
Familiäre Atmosphäre bei Westfalia Kirchlinde
„Die Atmosphäre bei Westfalia ist familiär. Das macht einfach Spaß, wir spielen alle auf Augenhöhe und unterstützen uns gegenseitig“, erklärt der Stürmer.
29 Treffer – sein Erfolgsgeheimnis? „Das Vertrauen von der Mannschaft, von den Trainern, von den Mitspielern. Wenn du dieses Vertrauen spürst, spielst du mit mehr Selbstbewusstsein. Und dann machst du die Dinge auch leichter rein.“
Doch trotz seiner Treffer läuft es für Kirchlinde derzeit nicht optimal: Nach drei Niederlagen seit Rückrundenauftakt steht die Mannschaft mit 26 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz.
„In der Hinrunde hatten wir einen guten Start, aber in der Rückrunde hatten wir zu viele Verletzte in der Defensive. Unser Torwart ist ausgefallen und ohne Torwart ist es noch schwieriger, zu spielen. Jetzt müssen wir da irgendwie rauskommen.“
Baris Gülen hat 50 Tore im Visier
Persönlich hat Gülen aber noch ein klares Ziel: „50 Tore wären nicht schlecht. 40 ist machbar, aber 50 wäre schön.“ Ob er das schafft? Sein Selbstbewusstsein ist jedenfalls da: „Ich weiß halt, wo das Tor steht. Ich bin dribbelstark, nicht der Langsamste. Ich bin der – wenn ich das so sagen kann – Ronaldo der Kreisliga!“
Sollte Gülen seinen Lauf fortsetzen, dürfte Kirchlinde bald wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Und die 50 Tore? Die scheinen für ihn durchaus erreichbar.